Am Sonntag servierten Lisa Stoll, Didier Gasser und Kiyomi Higaki musikalische Leckerbissen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt.
MARCEL MARMET
Wer das letzte Kirchenkonzert dieses Jahres besuchen wollte, tat gut daran, rechtzeitig seinen Platz ...
Am Sonntag servierten Lisa Stoll, Didier Gasser und Kiyomi Higaki musikalische Leckerbissen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt.
MARCEL MARMET
Wer das letzte Kirchenkonzert dieses Jahres besuchen wollte, tat gut daran, rechtzeitig seinen Platz einzunehmen. Bereits eine Viertelstunde vor Veranstaltungsbeginn war fast nichts mehr frei, und selbst im Chor mussten noch Klappstühle aufgestellt werden. Arnhild Huber, die seit diesem Jahr die Kirchenkonzerte organisiert, wusste sehr wohl, was das Publikum zu erwarten hatte. Sie kennt Lisa Stoll schon seit Längerem, weil ihre Familie früher in der Ostschweiz – genauer: in Siblingen – gewohnt hatte. «Trotzdem bin ich vom Publikumsaufmarsch überwältigt. Ich habe die Kirche noch nie so voll besetzt gesehen», so Huber.
Lisa Stoll konnte mit ihrem natürlichen Charme und Ostschweizer Dialekt das Publikum von Beginn an begeistern – noch bevor sie mit den ersten Tönen auf dem Alphorn zeigte, was sie musikalisch zu bieten hat. Ebenso virtuos waren ihre Begleiter Didier Gasser auf der Trompete und Kiyomi Higaki auf der Orgel und dem Piano. Als Trio harmonierten sie wunderbar und trugen gemeinsam die ganze Bandbreite ihres Schaffens vor.
Von Carlo Brunner bis James Last
Mit der «Rösti-Polka» von Carlo Brunner begann einst Lisa Stolls grosse Karriere. Sie nahm im September 2009 am Nachwuchswettbewerb des «Musikantenstadls» teil, erreichte den ersten Platz im Final und konnte den begehrten «Stadlstern» mit nach Hause nehmen. Mit dem Titel ihres Musikstückes konnten die Fernsehstationen damals nichts anfangen, weswegen sie ihn kurzerhand in «Tanz der Kühe» umtauften. Selbstverständlich durfte dieser Erfolgstitel im Programm des Frutiger Kirchenkonzerts nicht fehlen. Zu Beginn spielte Stoll eines ihrer Lieblingswerke, «Spirit of Alphorn» von Hans-Jürg Sommer, und anschliessend «Sta bain» vom Churer Komponisten Rico Peterelli. Nach der Lautstärke des Applauses zu beurteilen, war «Der einsame Hirte» von James Last in der Version für Alphorn, Trompete und Orgel der absolute Publikumsliebling. Doch auch Didier Gasser, der das weniger bekannte Stück «Maxwell’s Silver Hammer» von den Beatles spielte, und die Soloeinlagen von Kiyomi Higaki ernteten grossen Applaus.
Zwei Zugaben gefordert
Für die meisten Anwesenden neigte sich das Konzert mit dem «Hirtenlied» von Slavko Avsenik viel zu schnell dem Ende zu. Sie dankten dem musikalischen Trio mit Standing Ovations und forderten eine Zugabe. Mit dem Ohrwurm «Amazing Grace» und «Luegit vo Bärge und Tal» wurde das Publikum mit den besten Wünschen für die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit in die kalte Winternacht entlassen.
Arnhild Huber versprach, dass Lisa Stoll und ihre Begleiter bestimmt nicht zum letzten Mal in Frutigen aufgetreten seien und verwies auf die folgenden Kirchenkonzerte im neuen Jahr.