JULIAN ZAHND
In 33 Tagen wählt die Schweiz ihr Parlament und stellt damit die Weichen für die Landespolitik der kommenden vier Jahre. Das Wahlmaterial erreicht die Haushalte im Laufe der nächsten Woche. Es wird ein dicker Umschlag sein, der in den Briefkästen liegt: ...
JULIAN ZAHND
In 33 Tagen wählt die Schweiz ihr Parlament und stellt damit die Weichen für die Landespolitik der kommenden vier Jahre. Das Wahlmaterial erreicht die Haushalte im Laufe der nächsten Woche. Es wird ein dicker Umschlag sein, der in den Briefkästen liegt: Für die 24 Berner Sitze im Nationalrat gingen insgesamt 776 Kandidaturen ein. Diese verteilen sich auf 15 Parteien mit insgesamt 39 Listen. Sich als WählerIn einen fundierten Überblick zu verschaffen, ohne dabei den Überblick zu verlieren, ist daher herausfordernder denn je.
In vier Teilen widmet sich der «Frutigländer» den bevorstehenden Nationalratswahlen (die Ständeratswahlen werden separat behandelt). Wir gehen dabei der Frage nach, wie fest sich die Agenden der Parteien an jenen Themen orientieren, welche die Bevölkerung am meisten beschäftigen. Zudem lassen wir die Frutigländer Kandidierenden – es sind insgesamt 22 – kurz zu Wort kommen. Unser Ziel ist eine Einordnung der Parteien, die Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, den Wahlentscheid erleichtern soll. In den nächsten vier Ausgaben kommt je eine Listenverbindung zum Zug, den Anfang macht das Duo SVP / FDP.
Der bürgerliche Schulterschluss dieser beiden Parteien hat in der Schweiz eine gewisse Tradition. Zuletzt hatten die Freisinnigen jedoch vermehrt auf eigene Wahltickets gesetzt, weshalb sich die SVP auf die Suche nach anderen Listenpartnern machen musste. In diesem Jahr haben die beiden Parteien in manchen Kantonen – so auch in Bern – zu ihrer alten Liebe zurückgefunden. Doch wie gut passen sie tatsächlich zusammen? Politisch sind sie in mehreren Bereichen deckungsgleich, bei Themen wie der Aussenpolitik sind die Differenzen jedoch beträchtlich. Vor allem aber unterscheiden sich die Parteien im Auftritt: Während die eine vorwiegend auf Missstände fokussiert und warnt, verkauft sich die andere als dynamische und pragmatische Option für die Zukunft.
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