Bauern fordern die Stärkung von Familienbetrieben
10.01.2025 WirtschaftLANDWIRTSCHAFT An der diesjährigen Neujahrs-Medienkonferenz des Schweizer Bauernverbands, der Schweizer Junglandwirtinnen und Junglandwirte und des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands wurde die Einkommenssituation der Branche thematisiert. «Jede ...
LANDWIRTSCHAFT An der diesjährigen Neujahrs-Medienkonferenz des Schweizer Bauernverbands, der Schweizer Junglandwirtinnen und Junglandwirte und des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands wurde die Einkommenssituation der Branche thematisiert. «Jede Woche zwischen 60 und 66 Stunden arbeiten für weniger als 5000 Franken Monatslohn pro Kopf – das ist die wirtschaftliche Realität der Schweizer Bauernfamilien», heisst es in der entsprechenden Medienmitteilung.
17 Franken pro Stunde
Die Konferenz fand bei Gabi und Beat Schürch-Wyss in Kirchberg statt. Das Betriebsleiterpaar legte die Zahlen seines Schweizer Milchwirtschaftsbetriebs offen. Mit ihrem typischer Hof mit Milchkühen und Ackerbau erzielt das Paar praktisch den Schweizer Schnitt von 17 Franken pro Stunde. Dieser Wert entspricht den Zahlen des 2024 veröffentlichten Bundesratsberichts. «Die Zahlen der Forschungsanstalt Agroscope zeigen, dass die wirtschaftliche Entwicklung besorgniserregend ist: Die Einkommen stagnieren, die Schere zwischen den Bauernfamilien und der restlichen Bevölkerung geht auf, das Hügel- und Berggebiet fällt weiter zurück», so die Verbände. Der Bund sei gemäss Artikel 5 des Landwirtschaftsgesetzes dazu verpflichtet, Massnahmen zu ergreifen. Doch diese fehlten: Die Anforderungen seien in den letzten Jahren weiter gestiegen, auch in administrativer Hinsicht. «Statt mehr zu investieren, versucht der Bundesrat jedes Jahr, das Geld für die Landwirtschaft zu kürzen. Glücklicherweise hat das Parlament die bundesrätlichen Kürzungsabsichten in der Wintersession korrigiert», schreiben die Branchenverbände. Die Verbände fordern administrative Entlastung und stabile politische Rahmenbedingungen, welche die gesamte Wertschöpfungskette umfassen und Raum für Innovation und Entwicklung lassen. Zudem brauche es mit Blick auf die Agrarpolitik 2030 Instrumente zur Verbesserung der Wertschöpfung in den Märkten.
«Aber nicht nur die Politik steht in der Verantwortung», schreiben die Verbände. Auch die Akteure entlang der Wertschöpfungskette hätten einen massgeblichen Einfluss auf die finanzielle Lage der Bauernfamilien. «Drei von vier Franken verdienen die Schweizer Bauernbetriebe mit dem Verkauf ihrer Produkte. Es sollte selbstverständlich sein, dass die Erlöse nicht nur die Produktionskosten decken, sondern auch Investitionen in die Zukunft erlauben.»
REDAKTION / PRESSEDIENSTE SCHWEIZER BAUERNVERBAND, SCHWEIZERISCHER BÄUERINNEN- UND LANDFRAUENVERBAND, SCHWEIZER JUNGLANDWIRTINNEN UND JUNGLANDWIRTE