Berner GLP gegen Frühfranzösisch
12.09.2025 PolitikDie Grünliberalen bringen in der aktuellen Herbstsession ein Bündel an Vorstössen ein. Vom Frühfranzösisch über Solarstrom bis hin zur digitalen Gesundheitsplattform: Viele der Themen betreffen zentrale Zukunftsfragen des Kantons Bern.
...Die Grünliberalen bringen in der aktuellen Herbstsession ein Bündel an Vorstössen ein. Vom Frühfranzösisch über Solarstrom bis hin zur digitalen Gesundheitsplattform: Viele der Themen betreffen zentrale Zukunftsfragen des Kantons Bern.
Ernüchterung machte sich landesweit breit, nachdem eine neue Studie dem Frühfranzösisch ein schlechtes Zeugnis ausstellte. Nachdem Zürich vorgeprescht ist, wollen nun auch die Grünliberalen im Kanton Bern eine Anpassung, was den Französischunterricht auf Primarstufe betrifft.
Französischunterricht: später, dafür intensiver
Die GLP-Fraktion fordert die Abschaffung des Frühfranzösisch in der dritten und vierten Klasse. Stattdessen soll der Französischunterricht erst ab der fünften Klasse beginnen, dafür mit mehr Intensität.
Die Gesamtzahl der Französischlektionen über die gesamte Schulzeit hinweg soll gleich bleiben und bilinguale Klassen sowie Sprachaustausche gezielt gefördert werden. «Frühfranzösisch ist gescheitert. Wir wollen die Kinder entlasten und Französisch langfristig stärken – mit zweisprachigen Klassen und einem späteren, aber intensiveren Einstieg», sagt Sprecher Michael Ritter.
Bessere Aufsicht für digitale Kantonsprojekte
Grossrätin Tamara Jost-Morandi verlangt eine Bündelung aller Digitalisierungs- und IT-Themen in einer einzigen Grossratskommission. Damit sollen Transparenz, Kontrolle und Ef- !zienz erhöht werden. «Millionenschwere IT-Projekte wie Rialto dürfen nicht im Blindflug gesteuert werden. Der Grosse Rat braucht eine klare und wirksame Aufsicht», betont Tamara Jost-Morandi.
Keine Bewilligung mehr für Klimaanlagen mit Solarstrom
Die GLP-Fraktion verlangt, ef!ziente und leise Klimaanlagen, welche ausschliesslich mit selbst produziertem Solarstrom betrieben werden, künftig nur noch meldepflichtig statt baubewilligungspflichtig zu machen.
«So nutzen wir überschüssigen Solarstrom sinnvoll, statt ihn abzuriegeln, und schaffen ef!ziente Kühlung für heisse Sommer», sagt Grossrat Roland Lüthi.
Keine Abhängigkeit von den USA
Grossrat Casimir von Arx fordert mit einer Motion, dass die Wahl der Software für die geplante digitale Gesundheitsplattform des Kantons Bern bis auf Weiteres offenbleibt und nicht auf das amerikanische Produkt Epic festgelegt wird. «Gesundheitsdaten sind sensibel und das Gesundheitssystem matchentscheidend. Mit seiner Fixierung auf Epic macht der Regierungsrat das Gesundheitswesen von einem einzigen US-Anbieter abhängig. Wir brauchen Offenheit, Transparenz und Datenschutz auf Schweizer Niveau», so Casimir von Arx.
Für einen attraktiven Stiftungsstandort
Mit einer weiteren Motion verlangt Grossrat Claude Grosjean, dass der Regierungsrat die Attraktivität des Kantons Bern als Standort für Förderstiftungen überprüft und Massnahmen ergreift, um ihn zu stärken. Förderstiftungen leisten heute bedeutende Beiträge in Bereichen wie Bildung, Kultur, Forschung oder Umweltschutz. «Ein starker Stiftungsstandort bringt mehr private Mittel für gemeinnützige Aufgaben und entlastet so die öffentlichen Finanzen», hält Grosjean fest.
RED