Protokollarisch betrachtet handelt es sich tatsächlich um einen Staatsbesuch: Das Präsidium des Grossen Rates des Kantons Bern war vom 8. bis 10. Oktober zu Besuch beim Präsidium des Niedersächsischen Landtags im deutschen Hannover.
Grossratspräsidentin Edith ...
Protokollarisch betrachtet handelt es sich tatsächlich um einen Staatsbesuch: Das Präsidium des Grossen Rates des Kantons Bern war vom 8. bis 10. Oktober zu Besuch beim Präsidium des Niedersächsischen Landtags im deutschen Hannover.
Grossratspräsidentin Edith Siegenthaler (SP), die 1. Grossratsvizepräsidentin Anne Speiser-Niess (SVP) sowie die 2. Grossratsvizepräsidentin Katharina Baumann (EDU), begleitet von ihrem Kollegen, dem Generalsekretär Patrick Trees, waren vom Niedersächsischen Landtag – dem in Hannover tagenden Parlament des gleichnamigen deutschen Bundeslandes – zu einem kollegialen Austausch mit Parlamentsbesuch und kulturellem Begleitprogramm eingeladen. Auf dem Programm standen ein Besuch der traditionellen Herrenhäuser Gärten und eine Innenstadtführung, ebenso ein Parlamentsbesuch und ein Austausch mit dem Landtagspräsidium unter der Leitung der Präsidentin Hanna Naber (SPD).
Ein grosser Kanton wie Bern hat tatsächlich eine grosse Bedeutung für die Schweiz, die – natürlich in anderen Massstäben – in manchen Punkten vergleichbar ist mit den enormen Aufgaben, denen sich ein Flächenland wie Niedersachsen gegenübersieht. Auch dort gibt es ein Gebirge (den Harz), wo man sogar Skifahren kann; auch in Niedersachsen scheiden sich die Geister an Wolf und Luchs, und auch dort ist das Stadt-Land-Gefälle deutlich spürbar. Für den Kanton Bern haben solche Gespräche vor allem langfristig eine Bedeutung – im Sinne einer Stärkung der bilateralen Beziehungen unterhalb der nationalen und der EU-Ebene. Eine Bedeutung, die auf lange Sicht über den Kanton Bern hinausreichen könnte.
MARTIN NATTERER