Bucher baut auf die Frutigländer
12.08.2025 WirtschaftDie Bucher-Unternehmensgruppe ist in Frutigen bekannt. Nun baut sie weiter aus, was auch den Wirtschaftsstandort Frutigen selbst betrifft. Der «Frutigländer» hat mit dem CEO der Bucher-Unternehmensgruppe gesprochen.
Es ist bekannt, dass die ...
Die Bucher-Unternehmensgruppe ist in Frutigen bekannt. Nun baut sie weiter aus, was auch den Wirtschaftsstandort Frutigen selbst betrifft. Der «Frutigländer» hat mit dem CEO der Bucher-Unternehmensgruppe gesprochen.
Es ist bekannt, dass die Bucher-Unternehmensgruppe in Frutigen baut. In Form von Gebäuden, die für eine Ausweitung der Produktion und der Büros benötigt werden und in Form eines grossen Parkhauses, welches bewährte und neu hinzukommende Arbeitskräfte und deren Fahrzeuge aufnehmen wird.
Weniger bekannt ist jedoch, dass der Bucher-Konzern auf die in Frutigen ansässige Bucher Hydraulics baut. «Baut» im Sinne von: Der Konzern, also Bucher Industries, schätzt die in Frutigen erbrachten Leistungen und baut einen Teil des Firmenerfolgs auf ihnen auf.
So jedenfalls äusserte sich der Konzern-Chef, der CEO von Bucher Industries, Dr. Jacques Sanche, vor kurzem in einem Hintergrundgespräch mit dem «Frutigländer». Doch eines nach dem anderen, nachfolgend die Grundzüge.
Bucher baut
Bucher Hydraulics führt am Standort Frutigen eine bedeutende Erweiterung durch. Mit einer neuen Produktionshalle, einem dreistöckigen Gebäude mit den Abmessungen 96 mal 34 Meter und mit einer Höhe von 15 Metern, wird die bisherige Produktionsfläche nahezu verdoppelt. Die Fertigstellung der neuen Gebäude ist für April 2026 geplant.
In der neuen Halle werden im Untergeschoss Technikräume, Versuchslabore und Garderoben untergebracht. Das Erdgeschoss ist für die Fertigung und das Obergeschoss für die Montage vorgesehen, in allen Geschossen sind Logistikbereiche geplant. Die erhebliche Erweiterung ermögliche es Bucher Hydraulics, neue Projekte zu realisieren, die Automatisierung in der Produktion auszubauen und die Digitalisierung weiter voranzutreiben.
Zudem wird ein vierstöckiges Bürogebäude mit den Abmessungen 17 mal 30 Meter errichtet, das moderne Büro- und Besprechungsräume (rund 150 Arbeitsplätze) sowie eine Kantine für die Mitarbeitenden umfasst, um zeitgemässes Arbeiten und die Entfaltung der Innovationskraft zu fördern.
Die Zentralisierung der Bürotätigkeiten und die Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber stehen ebenfalls im Fokus.
Hinzu kommt der Energiebereich, in dem Bucher sich ganz auf Nachhaltigkeit fokussiert: Solaranlagen auf allen Dächern decken rund 25 Prozent des Gesamtenergiebedarfs ab. Zudem werden sämtliche Anlagen umweltfreundlich mit Grundwasser gekühlt, ohne dass es zusätzlicher Kühlaggregate bedarf.
Bucher baut auf das Team in Frutigen
Auch zu verschiedenen wirtschaftlichen Themen durfte der «Frutigländer» neulich den Bucher-Konzernchef, Dr. Jacques Sanche, befragen. Dabei kam das Gespräch auch auf die Rolle von Bucher Hydraulics in Frutigen, im Rahmen des Konzernverbunds von Bucher Industries.
Es fällt zunächst auf, dass Bucher Hydraulics mit seinen insgesamt rund 3000 Mitarbeitenden, verteilt auf mehrere Standorte, etwas über 20 Prozent der weltweiten Belegschaft des Konzerns stellt. 400 davon arbeiten zurzeit in Frutigen. Die Investition in Frutigen, das betont die Konzernleitung, unterstreiche die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz als Produktionsstandort mit globalen Auswirkungen. Zudem stärken die Ausweitungen die Position von Frutigen in der Region.
Entscheidend sei aber: Mit gut ausgebildeten Fachkräften, hoher Innovationskraft und Arbeitsmoral sowie der Schaffung neuer Arbeitsplätze werde Bucher Hydraulics den wachsenden Anforderungen der Kunden im globalen Wettbewerb gerecht und baue die Marktpräsenz auf allen Märkten weltweit weiter aus.
Jacques Sanche spricht dabei höchst anerkennend von dem inneren Verpflichtungsgrad («commitment») und dem technischen Können («engineering know-how») der Frutiger Belegschaft von Bucher Hydraulics. «Wir planen dort für viele Jahrzehnte und keineswegs nur kurzfristig», so der Firmenchef.
MARTIN NATTERER