Ältere Einheimische mögen sich noch gut erinnern: Als Kind trug man am Aeschimärit jeweils zum ersten Mal die neuen Winterschuhe oder kaufte gar am Markttag im Schuhladen an der Dorfstrasse welche. Schliesslich findet der Aeschimärit traditionellerweise immer am ersten Dienstag im November statt und es kann gut sein, dass Frau Holle da schon mal ein erstes Grüsslein bis in niedere Lagen schickt.

Der Schuhladen ist inzwischen längst von der Dorfstrasse verschwunden und Winterschuhe brauchte es dieses Jahr definitiv auch nicht. Nach anfänglichem leichtem Nieselregen am Vormittag entwickelte sich der Märittag zu einem milden, sonnigen Herbsttag mit entsprechend grossem Besucheraufmarsch. Dieser führte vor allem vor den Essensständen zu längeren Schlangen. Doch auch die anderen Marktfahrer dürften durchaus zufrieden sein mit ihrem Geschäft, wollten doch zahlreiche Kinder ihren «Märitbatzen» vom Grosi oder Götti loswerden. Aeschimärit ist schliesslich nur einmal im Jahr – und den Fünfliber wieder mit nach Hause zu tragen ist keine Option.

Mittelpunkt des Markts jedoch war unumstritten das antike Rösslispiel. Nachdem es mehrere Jahre am Rand des Marktes gestanden hatte, fand es nun zurück auf die Dorfplatzmitte und wurde von den kleinsten Marktbesuchern rege genutzt.

Die traditionelle Kaffeestube des Frauenvereins im Gemeindesaal war ebenfalls gut besucht. Das Bedürfnis der Leute, wieder einmal mit alten Bekannten zusammenzusitzen, war deutlich zu spüren. Und da im Dorf mittlerweile gleich drei Restaurants wiedereröffnet worden waren, verteilten sich die Gäste auch auf deren Terrassen – zum Glück, sonst wäre das «Gschtungg» auf der Dorfstrasse wohl noch um einiges grösser gewesen. Ausserdem lässt es sich im Sitzen gleich noch etwas bequemer schwatzen.

SONJA STEUDLER