Cowboyhüte und -stiefel, so weit das Auge reicht. Am Wochenende war die Bahnhofmatte in Kandersteg einmal mehr Austragungsort des Country Festival Kandertal. GALERIE

MARIA STEINMAYR
Das Country Festival ist ein beliebter Treffpunkt der Szene, und dieses Jahr gab es einige Neuerungen. An dem vom Vorjahr bekannten Standort in Kandersteg wurde allerdings festgehalten. Dank der Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist der Ort ideal und auch der Untergrund passt zum Thema. Auf sandigem Boden konnte getanzt werden, bis die Sohlen der Boots glühten. Die verschiedenen Bands heizten dem Publikum auf der Innen- sowie der Aussenbühne zusätzlich zu den sommerlichen Temperaturen ein.

Unterhaltung für alle
Das ganze Wochenende über wimmelte es nur so von Cowboys und Westernfans. Für Gross und Klein wurde einiges geboten. Während die Erwachsenen auf den speziell verlegten Holzböden dem Linedance frönten, konnten sich die Kinder beim Hufeisenwerfen, Kinderschminken oder mit Bobbycars vergnügen. Das Rodeoreiten auf einem künstlichen Bullen war allgemein beliebt und sorgte bei unsanften Abstiegen für viele Lacher. Auch musiktechnisch gab es ein solides Programm. Die verschiedenen Bands kamen hauptsächlich aus dem Ursprungsland des Country, den USA, doch auch aus der Schweiz waren einige dabei.

Den Startschuss gab am Freitag auf der Aussenbühne der Sänger Steven Andrews mit seiner Gitarre, gefolgt von The NadaCowboys auf der Hauptbühne im Innenzelt, auf der anschliessend das erste Highlight des Wochenendes auftrat, die Honky-Tonk-Königin aus New Orleans, Kim Carson and the Real Deal, die vom Publikum gefeiert wurde. Weitere Höhepunkte des Wochenendes waren die Swiss Highwaymen, ein Schweizer Urgestein, das weit über die Landesgrenzen bekannt ist, und die Randy Thompson Band, deren amerikanischer Sänger durch viel Gefühl bestach. Beide bespielten abends die Hauptbühne im gut gefüllten Zelt.

Durchdringendes Motorengeräusch
Am Sonntag wurde zusätzlich zum Gottesdienst eine Ausstellung von amerikanischen Trucks, Classic Cars und Bikes geboten. Jürg Schmid vom OK-Team schwärmte bereits vor deren Auftauchen von den Motorengeräuschen: «Man kann sie schon von Weitem hören und spürt das Vibrieren der Motoren bis ganz tief drinnen.» Den Besuchern gefielen die speziellen Autos auf jeden Fall, sieht man diese in Kandersteg doch nicht täglich.
Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt. Dem Anlass entsprechend konnte man zwischen Bratwurst, Pouletbruststeak und Pulled-Pork-Burger wählen, ebenso war ein Crêpes-Stand vorhanden, damit auch die Naschkatzen nicht zu kurz kamen. Passend dazu gab es über dem Holzfeuer aufgebrühten Cowboy-Kaffee, zubereitet wie vor 150 Jahren. Der Eiskaffee fand an den heissen Nachmittagen besonderen Anklang.

Familiäres Ambiente
Beat Mühlemann, Präsident des OK-Teams, freute sich, ein Treffen dieser Art für alle Countrybegeisterten organisieren zu können. «Die Stimmung ist grossartig und es ist schön, so viele Besucher anzutreffen.»

Viele der Anwesenden kennen sich und treffen sich immer wieder auf Countryveranstaltungen, man ist per Du und es herrscht eine familiäre Stimmung. Alle haben Freude, ihre Leidenschaft für Countrymusik und den Western-Lebensstyle auszuleben. Tatsächlich waren sogar ein paar wenige echte Cowboys vor Ort, die hin und wieder mit ihren Planwagen und Pferden durch Europa ziehen.

Cowboys und Cowgirls in den Alpen

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