Am «Winterylüte» enthüllte Nationalrat Jürg Grossen die neue Vogellisi-Skulptur vor der Dorfkirche. Die eigentliche Neu-Erfinderin der Kultfigur, Annemarie Stähli, führte durch die Zeremonie.
RETO KOLLER
Nachdem der Winter im ...
Am «Winterylüte» enthüllte Nationalrat Jürg Grossen die neue Vogellisi-Skulptur vor der Dorfkirche. Die eigentliche Neu-Erfinderin der Kultfigur, Annemarie Stähli, führte durch die Zeremonie.
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Nachdem der Winter im Skigebiet eingeläutet war, galt die Aufmerksamkeit dem Dorfkern. Ein Höhepunkt war die Einweihung der neuen Skulptur gegenüber dem Tourist Center. Die bisherige Holzfigur auf ihrer Ruhebank hatte immer wieder unter Abnutzung und Vandalenakten gelitten. Ein ganz aus Bronze gegossenes Vogellisi soll nun Abhilfe schaffen. Die mittlerweile allgegenwärtige Märchenfigur ist Annemarie Stählis Geschöpf. Die Autorin und Regisseurin ist im Parkhotel Bellevue aufgewachsen. Sie moderierte die Enthüllung der neuen Skulptur auf dem Kathrinenplatz.
Parallelen zwischen dem Politiker und dem Märchenwesen
Nachdem Annemarie Stähli von ihrem inneren Feuer für das Vogellisi erzählt hatte, bat sie Jürg Grossen zum Gespräch und suchte nach Verbindungen zwischen dem Nationalrat und der Adelbodner Legende – und wurde fündig. Grossen sprach von der notwendigen Beharrlichkeit im Politikbetrieb, davon, wie er als Unternehmer Rückschläge überwindet, und von seinen Träumen als Privatperson. Auch Lisi durfte ihre Zuversicht, ihren Mut und den Glauben an eine gute Zukunft nie verlieren. Grossen und Lisi verbindet die Liebe zur Natur und zu den Bergen, wo beide Kraft tanken und neue Energie finden. Nachdem Grossen mit tatkräftiger Hilfe der Moderatorin die Skulptur von ihrer Hülle befreit hatte, bat Stähli die Hauptdarstellerin aller Vogellisi-Inszenierungen ans Mikrofon. Désirée Naef sprach über ihre persönliche Beziehung zur Märchenfigur, die sie in ihr Herz geschlossen hat. Der Winterthurer Künstler Richard Bründler hatte die Bronzefigur gegossen. Im Interview mit TALK-Mitarbeiter Alfred Zumbach sprach er über seine Kunst. Es sei selten, eine Plastik in dieser Grösse für den öffentlichen Raum kreieren zu dürfen. Die ebenso massive wie filigran ausgestaltete Skulptur hat sich nun dauerhaft auf den Ruhebänken im Dorfzentrum niedergelassen.
Neuer Platz vor dem «Steinmattli»
Stefan Oester ist eine der treibenden Kräfte hinter der Neugestaltung des Vogellisi. Er schwang sich auf die Kirchenmauer, als es galt, die bisherige Holzfigur zu versteigern. Wortreich trieb der Baufachmann und Präsident des Vereins für Adelboden den Preis in Hundert-Franken-Schritten nach oben. Das letzte Angebot machte der Adelbodner Hotelier Ralph-Marc Diebold. Er ersteigerte das passende Ruhebänkli gleich mit. «Lisi wird vor dem Eingang zum Steinmattli einen würdigen Platz finden und unsere Gäste willkommen heissen», meinte Diebold und freute sich sichtlich über die gelungene Gant.
Das Winterylüte, angereichert mit einem Weihnachtsmarkt von einheimischen Anbietern, ging mit dem traditionellen Trychlerumzug, einer Freiluftmodenschau und einer Preisverlosung der Vereinigung IG Dorf weiter. Dies alles spielte sich in winterlicher Atmosphäre bei Schneefall ab – ganz so, wie es sich für den Start in die Wintersaison gehört.