Die Arbeit von Schwellengemeinden lassen sich nur schwer vorausplanen – das gilt auch für Adelboden, wo am Donnerstag ein Zwei-Millionen-Kredit für die Sanierungsarbeiten am Bollersgraben abgelehnt wurde.
RUTH STETTLER
Präsident Abraham ...
Die Arbeit von Schwellengemeinden lassen sich nur schwer vorausplanen – das gilt auch für Adelboden, wo am Donnerstag ein Zwei-Millionen-Kredit für die Sanierungsarbeiten am Bollersgraben abgelehnt wurde.
RUTH STETTLER
Präsident Abraham Pieren war 19 Jahre im Vorstand der Schwellengemeinde Adelboden. In dieser Zeit konnte er unter anderem Grossprojekte wie die Hochwasserschutzmassnahmen am Schmittegraben, am Uelisgraben und am Schrenzigraben realisieren. Selten haben so viele Leute (26 Personen) die Hauptversammlung besucht wie am vergangenen Donnerstag im Schulhaus Boden. In dessen Nähe fliesst ein auf den ersten Blick harmloser, kanalisierter Bach in Richtung Engstlige. Wenn jedoch Gewitter toben, wird es für einige Anstösser im oberen Bereich des Bollersgrabens oft unangenehm, und sie bangen um ihr Hab und Gut.
Präsident Pieren betonte, man habe endlich ein Projekt erarbeitet, um einen Schritt weiterzukommen. Einen Kredit von zwei Millionen Franken zur Abstimmung zu bringen, wurde vom Ingenieurbüro Emch + Berger empfohlen. Auch die Amtsberichte waren mehrheitlich als positiv begutachtet worden. Aus Sicht der Anstösser sind jedoch zu viele Punkte offen. Einige Brücken sollen gehoben werden. Die meisten gehören den Eigentümern, das heisst, es würden Kosten auf sie zukommen, die im Moment nicht abgeschätzt werden können. Die Anstösser des Bollersgrabens sehen zwar durchaus Handlungs-, aber eben auch Klärungsbedarf. Stefan Lauber stellte einen Gegenantrag, um den Planungs-Nachkredit zu erhöhen. Dieser wurde knapp angenommen.
Das Maximalvermögen wurde aufgestockt
Dem neuen Organisationsreglement hingegen wurde zugestimmt: Zum einen ging es darum, das maximale Vermögen der Schwellengemeinde von bisher 3 auf 5 Millionen aufzustocken, damit von Eigentümern mit Grundbucheintrag weiterhin eine Schwellentelle eingezogen werden kann. Zum anderen ging es um die Reduzierung von 9 auf 7 Vorstandsmitglieder. Nach der Abstimmung konnte dann auch der Vorstand neu zusammengesetzt werden, die offiziellen Verabschiedungen wurden jedoch vorerst vertagt. Neuer Präsident wird der bisherige Vize Peter Bircher. Anstelle von Peter Trummer (16 Jahre im Amt) wird Peter Fuhrer als Schwellenmeister die Gewässerlage erstbeurteilen und für Sofortmassnahmen sorgen. Albin Pieren (32 Jahre in der Schwellengemeinde) und Fritz Zurbrügg (13 Jahre) werden nicht mehr ersetzt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Jakob von Känel.
Hochwasserschutz muss sein
Im Tätigkeitsbericht war zu vernehmen, welche Hochwasserschutzmassnahmen die Schwellengemeinde im vergangenen Jahr veranlasst hat. Die aktuelle Verbauung des Schrenzigrabens sollte möglichst im Frühling 2025 abgeschlossen werden. Beim Gilsbach hat man nach den starken Regenfällen zu Beginn des Winters Sofortmassnahmen umgesetzt, um den Wanderweg passierbar zu machen. Auch beim Rehärti hat der Wanderweg gelitten. Das Projekt zu dessen Renovierung steht noch bevor. Beim Uelisgraben waren Unterhaltsarbeiten nötig, weil das Port gerutscht war. Schwellenmeister Peter Trummer hatte, wie üblich, diverse Sofortmassnahmen eingeleitet.
Auch der neue Vorstand der Schwellengemeinde Adelboden wird gefordert sein und in grosse Fussstapfen von erfahrenen Mitgliedern treten müssen. Der neue Präsident Peter Bircher ist sich sicher, dass die Arbeit der Schwellengemeinde, auch aufgrund des Klimawandels, einen hohen Stellenwert in der Gemeinde einnehmen muss.