Grosses Interesse am Wirtschaftsapéro des Gemeinderats: Fast 50 Mitglieder des örtlichen Handwerker- und Gewerbevereins liessen sich letzten Donnerstag aus erster Hand über aktuelle Themen informieren. Zum Anlass eingeladen hatte das Ressort Landwirtschaft, ...
Grosses Interesse am Wirtschaftsapéro des Gemeinderats: Fast 50 Mitglieder des örtlichen Handwerker- und Gewerbevereins liessen sich letzten Donnerstag aus erster Hand über aktuelle Themen informieren. Zum Anlass eingeladen hatte das Ressort Landwirtschaft, Volkswirtschaft und Kultur.
THOMAS FEUZ
«Bei einer Auftragsvergabe ist der Preis nicht das einzige Kriterium», hielt Bauverwalter Patrick Suter bezüglich des Themas «Submissionsverfahren» fest. In seinem Referat zeigte er die Komplexität von Auftragsvergaben auf: «Wir müssen kantonale und kommunale Regelungen berücksichtigen, aber auch internationale Vereinbarungen.» Dabei bleibe ein gewisser Ermessensspielraum, den die Behörden ausnützen würden. «Nebst dem Preis zählen für uns vor allem auch die Faktoren Service und Zuverlässigkeit», beschrieb Suter die geltende Praxis. Er zeigte sich überzeugt, dass mit gegenseitigem Verständnis auch in Zukunft gute Lösungen gefunden werden könnten.
Regionale Bauverwaltung auf Kurs
Den Hauptteil der Informationen bildete die Regionale Bauverwaltung, die seit 2020 Thema ist. In seinem Referat orientierte der Frutiger Gemeindeschreiber Peter Grossen über die seinerzeitige Anregung der Regierungsstatthalterin, die Regionalisierung verschiedener Gemeindeaufgaben zu prüfen. Darauf wurde eine regional zusammengesetzte Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Einer der Gründe dafür war die Erfahrung, dass Fachkräfte auch im Bereich Verwaltung immer schwieriger zu finden sind. Mit einer Regionalisierung kann zudem Druck von einzelnen Mitarbeitenden genommen werden, die sich ansonsten oft als «Einzelkämpfer» bewähren müssten.
Es habe sich gezeigt, dass «der Schuh im Bereich des Baubewilligungsverfahrens am meisten drückt», so Grossen. Dieser Punkt habe besondere Aufmerksamkeit erhalten, wie auch der Entscheid betreffend Sitzgemeindemodell und Namensgebung, die Baugesuchprüfung und die anteilmässige Finanzierung. «Jede einzelne Gemeinde bleibt weiterhin erste Ansprechpartnerin», hielt Grossen fest. Insgesamt würde die Regionale Bauverwaltung Frutigen fünf bis sechs Stellen umfassen und im 2. Stock des umgebauten Gemeindehauses Frutigen angesiedelt. Die Ausschreibung der Stelle einer Abteilungsleitung sei in den vergangenen Tagen erfolgt. Wenn möglich, werde Personal der bisherigen Bauverwaltungen der Gemeinden weiter beschäftigt. «Wir sind gut unterwegs und bereit, ab dem 1. Januar 2026 den Vogel fliegen zu lassen», so Grossen.
Nach einer Fragerunde schloss Gemeinderat und Moderator Markus Grossen-Sommer den offiziellen Teil. Gemeinderatspräsident Thomas Gyseler lobte die konstruktive Zusammenarbeit und hielt fest, dass der Gemeinderat am Dialog interessiert sei. «Wir sind alle im gleichen Boot», hielt er in Bezug auf das Zusammenwirken von Behörden, Gewerbe und Bevölkerung fest.