Am Sonntag fand die neunte Ausgabe des Holzrückens statt. Die Organisatoren können sich über steigende Teilnehmerzahlen (40 Pferde und 8 Ponys) und ein grosses Publikumsinteresse freuen.
MICHAEL SCHINNERLING
Es war noch früh am Sonntagmorgen, ...
Am Sonntag fand die neunte Ausgabe des Holzrückens statt. Die Organisatoren können sich über steigende Teilnehmerzahlen (40 Pferde und 8 Ponys) und ein grosses Publikumsinteresse freuen.
MICHAEL SCHINNERLING
Es war noch früh am Sonntagmorgen, als für die Teilnehmer der Stufe M eine Parcoursbesichtigung stattfand. Die Parcoursbauer und Richter der Rückeprüfung, Anne Favre und Linda Villa, hatten 20 Hindernisse in 2 Arealen für Haflinger und Freiberger aufgebaut. Für den Pony-Parcours waren Martin Baumann, Kobi Schranz und Fritz Wäfler zuständig. Ob um Pylonen herum, über Holzhürden, durch einen Wald oder unter Baumstämmen hindurch – die Tiere mussten das Holz exakt durch die Hindernisse manövrieren. «Es ging dabei um Millimeter, die am Schluss über die Podestplätze entschieden», erklärte OK-Präsidentin Ruth Wäfler. Ponybesitzer Hansueli Stöckli aus Hondrich kann das bestätigen: «Der Parcours ist sehr anspruchsvoll. Man muss seinem Pferd gut zureden, um fehlerfrei durchzukommen.» Stöckli – mit 81 Jahren der älteste Teilnehmer – stand mit seinem 32-jährigen Pony «Prinz» am Rand des Areals und schaute genau zu, wie die Konkurrenten die Hindernisse meisterten. Prinz frass dabei in aller Seelenruhe. Kurz bevor die beiden an der Reihe waren, bückte sich Stöckli zu seinem Pony und sagte zu ihm: «Prinz, jetzt ist fertig mit Fressen, es geht los!» Ab dem Moment bildeten die beiden eine Einheit und bereit, den Parcours zu meistern.
14 Minuten Zeit
Mit einem Pony hat man 14 Minuten Zeit, den Parcours zu absolvieren. «Das ist mehr als genug für mich», schmunzelte Stöckli. Souverän absolvierte der Oberländer alle gestellten Anforderungen. Nach zwei Durchgängen in der Kategorie «Pony 5» reichte das für den dritten Rang. Bei den Holzrücke-Prüfungen in den Stufen L und M kamen auch Schweizermeister zum Einsatz. David Barras aus La Roche belegte in der Prüfung 4, Kategorie M, erwartungsgemäss den ersten Rang.
Für die vielen Besucher ist es immer wieder ein Erlebnis, den Fuhrmann mit seinen Arbeitspferden im Einsatz zu sehen. Was hier so spielerisch aussieht, war früher alltägliche Arbeit in unzugänglichem Gelände. Und damals wie heute braucht es blindes Vertrauen zwischen Pferd und Fuhrmann. «Wichtig ist es, zu Hause mit dem Tier viel zu üben, um einander zu verstehen. Ich kann mich zu 100 Prozent auf Prinz verlassen», so Hansueli Stöckli.
Die letzte Prüfung im Jahr
Die Holzrücker-Fründä Frutigland sind mit der neunten Ausgabe sehr zufrieden. «Wir sind stolz, immer so viele Zuschauer bei uns zu haben. Zu anderen Anlässen kommt nur ein Drittel davon. Ausserdem haben wir immer mehr Anmeldungen. Der Anlass wird immer beliebter», liess OK-Präsidentin Ruth Wäfler wissen. Frutigen ist der letzte Wettbewerb im Jahreskalender. Die offiziellen Prüfungen vom Sonntag zählen bereits für den Final im Jahr 2025.