Am Kantonalen Schwingfest letzten Sonntag in Tramelan erkämpfte sich Fabian Schärz aus Aeschi seinen ersten Kranz. Die Nachwuchshoffnung hatte nicht damit gerechnet.
KATHARINA WITTWER
«Ich bin fast zu ‹ring› zu meinem ersten Kranz ...
Am Kantonalen Schwingfest letzten Sonntag in Tramelan erkämpfte sich Fabian Schärz aus Aeschi seinen ersten Kranz. Die Nachwuchshoffnung hatte nicht damit gerechnet.
KATHARINA WITTWER
«Ich bin fast zu ‹ring› zu meinem ersten Kranz gekommen. Da war auch Glück dabei», meint Fabian Schärz nach dem Bernisch-Kantonalen Schwingfest bescheiden. Laut seiner Aussage hätte ihm im sechsten Gang ein stärkerer Gegner zugeteilt werden müssen. Trotzdem freut sich der Aeschiner, der sich mit 55,75 Punkten auf Rang 10c klassierte. Auf dem exakt gleichen Rang und mit ebenso vielen Punkten hatte er zwei Wochen vorher sein allererstes Gaufest beendet. Vom «Seeländischen» in Lyss jedoch war er ohne Eichenlaub zurückgekehrt. Die unterschiedliche Kranzlimite ist absolut regelkonform, denn im technischen Regulativ ist Folgendes festgehalten: «Die Anzahl zur Verteilung gelangender Kränze beträgt 15% der angetretenen Schwinger. Werden die 15% nicht erreicht, ist der nächstfolgende Rang kranzberechtigt, wenn 18 % der angetretenen Schwinger nicht überschritten wird.» Als Gabe wählte sich der Junglandwirt eine Glocke aus.
Vom Unfallpech verfolgt
Verletzungsfrei verlief die noch junge Karriere von Fabian Schärz nicht. Vor zwei Jahren verletzte er sich an der rechten Schulter, worauf er längere Zeit pausieren musste. In der letzten Saison verdrehte er sich das linke Knie und konnte das Training erst vor einem Monat wieder aufnehmen.
Der 18-Jährige ist kein Kraftraumtyp. Lieber trainiert er Mann gegen Mann, nach Möglichkeit zweimal wöchentlich im Reichenbacher Schwingkeller. In seinem Beruf als Landwirt – er hat eben die Lehrabschlussprüfungen abgelegt – braucht er seine Muskeln täglich.
Die Frage nach seinen Vorbildern kann er schlecht beantworten: «Früher war ich von Matthias Siegenthaler beeindruckt (zurückgetreten 2018), obwohl er ganz anders geschwungen hat als ich. Inzwischen versuche ich längst, meinen eigenen Stil zu finden, indem ich von den Besten das Beste abgucke. Kopieren funktioniert sowieso nicht.» Sein sportliches Ziel – einen Kranz zu bekommen –, hat er bereits erreicht. «Schön wäre irgendwann die Teilnahme am ‹Eidgenössischen›!» Seinen nächsten Einsatz im Sägemehl hat Fabian Schärz am 9. Juli beim Oberländischen Schwingfest in Frutigen.
Im August tritt er im Kanton Zürich eine Stelle als landwirtschaftlicher Angestellter an. Noch weiss er nicht, ob es dort in der Nähe einen Schwingkeller hat.