Der Gemeinderat ist wieder komplett
05.12.2023 Aeschi, AeschiriedMit Peter Teuscher nimmt im Januar ein neuer Gemeinderat am Sitzungstisch Platz. Seine Wahl war unbestritten, genauso wie die übrigen Geschäfte der Gemeindeversammlung am Freitag. Informiert wurde zudem über die künftige Bauverwaltung.
HANS RUDOLF ...
Mit Peter Teuscher nimmt im Januar ein neuer Gemeinderat am Sitzungstisch Platz. Seine Wahl war unbestritten, genauso wie die übrigen Geschäfte der Gemeindeversammlung am Freitag. Informiert wurde zudem über die künftige Bauverwaltung.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Der lang anhaltende und laute Applaus zeigte am Freitagabend, wie sehr Gemeinderat Thomas Knupp und seine Arbeit für die Gemeinde von den 98 anwesenden Stimmberechtigten geschätzt wird. Zwölf Jahre verantwortete er das Ressort Tiefbau, nach seinem Ausscheiden kann er sich nun auf ein bisschen mehr Freizeit freuen. Er habe seine Aufgaben als Ressortchef mit Bravour gemeistert, lobte Gemeindepräsident Christian Däpp. Zum Nachfolger wurde auf Vorschlag der SVP, der einzigen Ortspartei, Peter Teuscher gewählt. Der 51-Jährige hat erst vor einem Jahr das Kommando der Feuerwehr Aeschi-Krattigen abgegeben, das er zuvor lange innehatte. «Ich wollte nun eigentlich eine Pause machen und keine neuen Aufgaben übernehmen. Aber als ich für den Gemeinderat angefragt wurde… jetzt gab es eben nur eine kurze Pause», erklärte er schmunzelnd. Wiedergewählt für eine weitere Amtsdauer wurde zudem der bisherige Gemeinderat Daniel Lengacher (Ressort Volkswirtschaft).
Strassensanierung bewilligt
Als letztes Geschäft gleiste Thomas Knupp auch noch die Sanierung der nach seinen Worten «aktuell schlechtesten Gemeindestrasse» auf. Ohne Gegenstimme wurde der Kredit von 250 000 Franken für die Niederdorfstrasse genehmigt, davon verbleiben bei der Gemeinde netto etwa die Hälfte der Kosten. Knupp kann nun ruhigen Gewissens in den politischen Ruhestand treten. Es ging aber nicht nur um die Köpfe im Gemeinderat, auch diverse Kommissionen mussten ergänzt werden. Folgende Personen wurden für eine weitere Amtsdauer bestätigt:
• Simon Schenk (Rechnungsprüfungskommission),
• David Rolli (Baukommission),
• Martin Dietrich (Volkswirtschaftskommission) und
• Dominik Fluri (Tiefbaukommission). Als neues Mitglied in dieser Kommission nimmt Christoph Schmid Einsitz.
Keine Steuererhöhung geplant
Bei einem Aufwand von knapp über zehn Millionen Franken und gleichbleibenden Steueransätzen resultiert im Budget 2024 (Gesamthaushalt) ein Verlust von 96 000 Franken. Dies ist den absehbaren Mehraufwänden in den Spezialfinanzierungen geschuldet, wobei dies beim Abfall mit Absicht geschieht, wie Finanzverwalterin Gisela Roth erklärte. Die Kasse sei gut gefüllt, sodass ab Januar 2024 auch Gebührenanpassungen nach unten drinlägen. Roth machte aber auch auf die Finanzen der kommenden Jahre aufmerksam: Etliche teure Unterhaltsarbeiten würden anstehen, zudem die Sanierung des Oberstufenschulzentrums. Insgesamt sieht der Finanzplan bis ins Jahr 2028 rote Zahlen vor.
Auf die einzige Teilnehmerfrage des ganzen Abends stellte der zuständige Gemeinderat Bruno von Allmen klar, dass trotz all der Investitionen und dem Anstieg der Schulden auf etwa zehn Millionen Franken die Aufwandüberschüsse der nächsten Jahre aus dem Eigenkapital gedeckt werden können. «Eine Steuererhöhung ist derzeit kein Thema», so von Allmen.
Eine gemeinsame Bauverwaltung
Nur knapp 40 Minuten dauerte die Versammlung, bevor es ins Apéro und zu den Diskussionen nach der Versammlung ging. Vorher informierte Gemeindepräsident Christian Däpp noch kurz über ein Thema, über das in den letzten Wochen im Frutigland öfters zu lesen war. Während fünf Amtsgemeinden sich zur Regionalen Bauverwaltung Frutigen zusammenschliessen und dort die administrativen Aufgaben für alle erledigen lassen wollen, suchen Aeschi und Krattigen eine eigene Lösung. Ende 2024 oder Anfang 2025 soll den Bürgern den beiden Gemeinden der vollständige Zusammenschluss ihrer Bauverwaltungen mit Sitz in Aeschi vorgelegt werden. Es soll nach heutigem Stand je eine Bereichsleitung Hochbau / Planung sowie Tiefbau / Umwelt geben, die durch Sachbearbeiter unterstützt wird. Dadurch sollen die Bürgernähe gewahrt und möglichst wenig neue Schnittstellen geschaffen werden.