«Der krönende Abschluss der Älpersaison»
17.09.2024 WirtschaftALPWIRTSCHAFT Am Bettag fand die 15. Ausgabe der Berner Alpkäsemeisterschaft bei der Bergstation Männlichen in Grindelwald statt. Eingereicht wurden 35 Hobelkäse AOP, 48 Berner Alpkäse und 31 Alpmutschli. Die Frutigländer zeigten sich wiederum ...
ALPWIRTSCHAFT Am Bettag fand die 15. Ausgabe der Berner Alpkäsemeisterschaft bei der Bergstation Männlichen in Grindelwald statt. Eingereicht wurden 35 Hobelkäse AOP, 48 Berner Alpkäse und 31 Alpmutschli. Die Frutigländer zeigten sich wiederum erfolgreich.
MICHAEL SCHINNERLING
«Wir haben den Käse gedreht, daran gerochen, ihn angeschaut und probiert –und wir können sagen, dass wir Produkte auf sehr hohem Niveau vor uns hatten», erklärte Maike Oestreich, die Obfrau der Jury. Ihr 31-köpfiges Team hatte die anspruchsvolle Aufgabe, die Käse anhand feiner Nuancen zu beurteilen und letztlich die besten zu küren. Vom Geschmack dieser Produkte konnten sich Hunderte von Besuchern bei einer Degustation überzeugen.
In der Kategorie Hobelkäse (Produktion 2022 oder früher) wurde Familie Wäfler aus Frutigen von der Alp Hahnenmoos mit dem dritten Rang ausgezeichnet. Mit ihrem Alpkäse (Produktion 2023) schafften es Silvia und Jakob Schranz aus Adelboden von der Alp Lurnig-Fahrni auf den sechsten Rang. «Es ist ein schönes Gefühl, unter den besten Zehn zu sein – vor allem, wenn man bedenkt, wie breit die Spitze hier ist», so Silvia Schranz. Nebst der guten Stimmung am Fest schätzte die Adelbodnerin auch den Erfahrungsaustausch mit anderen Älplern. Bei Familie Schranz hat der Junior Stefan Anfang 2023 den Hof übernommen. Während der Sömmerungszeit gehen Silvia und Jakob allerdings noch z Alp.
Herausforderungen und Stolz
Warum die Alpkäsemeisterschaft so wichtig ist, hielt Festredner Jürg Iseli, Präsident des Berner Bauern Verbands, fest: «Sie ermöglicht einen Vergleich der einzelnen Käse und hilft so, die Qualität hochzuhalten.» Dazu braucht es aus Iselis Sicht aber auch die Politik: «Die Rahmenbedingungen müssen auch in der AP 2030 so weitergeführt werden, dass es sich lohnt, Alpen zu bewirtschaften. Nicht nur die Offenhaltung der Landschaft ist von zentraler Bedeutung, sondern auch die Produktion von Alpkäse mit der nötigen Wertschöpfung für die Bewirtschafter.» In Zukunft werde es zudem eine Herausforderung sein, genügend Alppersonal zu rekrutieren. Der Fachkräftemangel habe auch diese Branche erreicht. «All das fordert uns – aber was wir uns nicht nehmen lassen, ist die Freiheit, die wir auf unseren Alpen leben und geniessen können», schloss Iseli.
Die bestprämierten Käse aus dem Frutigland
Alpkäse: 2. Fritz Gerber, Schangnau (Steinenberg Kiental); 6. Silvia und Jakob Schranz-Fuhrer, Adelboden (Lurnig-Fahrni); 7. Sonja und Robert Lörtscher-Studer, Frutigen (Bündialp). Hobelkäse: 3. Familie Wäfler, Frutigen (Hahnenmoos).
Das neue Markengesicht aus Aeschiried
ALPWIRTSCHAFT Fritz Wittwer aus Aeschiried ist ab sofort das neue Aushängeschild der Markenorganisation CasAlp. Im Frühling wurde er angefragt und sagte sofort zu. Im Sommer folgte dann das grosse Fotoshooting auf der Alp Läger, Itramen. «Es hat Spass gemacht – schliesslich habe ich ja selbst Käse produziert», schmunzelte Witter. Seine Frau Käthi sowie seine Kinder Johann, Annerös, Fritz, Julia und Toni sind mächtig stolz auf den 75-Jährigen. «Nach und nach wird nun das Porträt von Fritz mit dem Berner Alp- und Hobelkäse AOP bei uns in der Werbung zu finden sein», liess die Marketingverantwortliche Marisa Pfander wissen.
MICHAEL SCHINNERLING