ASTRONOMIE Diese Woche kommt der Mond der Erde besonders «nahe». Die Folge: Zum zweiten Mal im August scheint der Erdtrabant besonders gross und hell vom Firmament. Ob man ihn auch sehen kann, hängt vom Wetter ab.
MARK POLLMEIER
Die Bahn des ...
ASTRONOMIE Diese Woche kommt der Mond der Erde besonders «nahe». Die Folge: Zum zweiten Mal im August scheint der Erdtrabant besonders gross und hell vom Firmament. Ob man ihn auch sehen kann, hängt vom Wetter ab.
MARK POLLMEIER
Die Bahn des Mondes um die Erde ist nicht kreisrund, sondern leicht elliptisch. Daher ist er der Erde mal ferner, mal näher. Recht nahe kam der Mond uns bereits am 1. August: Nur 357 500 Kilometer war er an diesem Tag entfernt. Vom kommenden Donnerstag auf Freitag wird dieser Abstand sogar um 200 Kilometer unterboten. Zum Vergleich: An seiner weitesten Position ist der Mond über 405 000 Kilmeter von der Erde entfernt.
Grösser wegen optischer Täuschung
Wenn die kürzeste Erddistanz mit dem Vollmond zusammenfällt, spricht man von einem Supermond. Er strahlt dann etwa 30 Prozent heller als sonst, weil seine Oberfläche mehr Sonnenlicht reflektieren kann. Dass der Supermond besondern gross erscheint, hat allerdings weniger mit der geringeren Entfernung zu tun als mit unserer Wahrnehmung. Weil der Mond heller scheint, erregt er – vor allem beim Aufgehen – mehr Aufmerksamkeit. Gibt es dann für das Auge einen Bezugspunkt, etwa den Horizont, ein Gebäude oder einen Berggipfel, so wirkt der Mond daneben viel grösser als sonst. Allerdings handelt es sich dabei eben um eine optische Täuschung. Mit der geringeren Distanz zur Erde hat dieser Effekt nichts zu tun.
Apropos Effekt: Die besondere Nähe des Mondes wirkt sich auch physikalisch auf die Erdkugel aus. Die Gezeiten sind dann etwas stärker als sonst, und die Anziehungskraft des nahen Himmelskörpers verformt sogar die Erdkruste – ein kleiner, aber messbarer Effekt.
Und warum gibt es gleich zwei Supermonde in einem Monat? Der August hat 31 Tage – ein Vollmond tritt aber alle 29,53 Tage auf. Wenn sowohl der Mondzyklus als auch die geringe Entfernung «passen», sehen wir also zwei grosse, helle Mondscheiben in einem Monat.