Im letzten August rutschte unterhalb der Staatsstrasse beim Pochtenstutz der Hang ab. Der Kanton sichert die Adelbodenstrasse nun – was drei Monate Behinderungen bedeutet.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Der August 2024 hat im Oberland Spuren hinterlassen. Die ...
Im letzten August rutschte unterhalb der Staatsstrasse beim Pochtenstutz der Hang ab. Der Kanton sichert die Adelbodenstrasse nun – was drei Monate Behinderungen bedeutet.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Der August 2024 hat im Oberland Spuren hinterlassen. Die starken Niederschläge sorgten dafür, dass Bachufer saniert, Wanderwege de!nitiv gesperrt oder Strassen gesichert werden mussten. Und noch sind nicht alle Arbeiten abgeschlossen. Das kantonale Tiefbauamt wird in den nächsten Monaten die Folgen eines Hangrutsches im Bereich Pochtenfall an der Adelbodenstrasse bewältigen. Wie Kreisoberingenieur Markus Wyss erklärt, wird die Stützmauer unterhalb der Strasse um 75 Meter verlängert und auf ein neues Fundament gestellt. «Dieses besteht aus Micropfählen, dünnen Röhren, die bis zu zehn Meter in den Boden getrieben werden. Anschliessend werden sie gefüllt, die Injektionsmasse dringt ins Erdreich ein und überträgt die Kräfte in den Untergrund.» Für die Strassenbenützer bedeuten diese Arbeiten, dass sie mit Wartezeiten rechnen müssen. Die Strasse wird jeweils nur einspurig zu befahren sein, der Verkehr durch Lichtsignalanlagen oder den Verkehrsdienst geregelt. Gemäss Publikation im «Frutiger Anzeiger» wird dies ab sofort bis im Oktober der Fall sein.
Studie zu gefährdeten Stellen
Der Pochtenstutz ist die aktuellste Sanierungsstelle auf der Adelbodenstrasse. Markus Wyss erwähnt aber, dass aufgrund der steilen Hänge eigentlich die ganze Strecke zwischen Frutigen und Adelboden gefährdet für Murgänge und Hangrutsche sei. «Es gibt kritische Stellen, die sich über längere Zeit immer bewegen, und andere, die bei Starkregen plötzlich unerwartet abrutschen können.» Dessen sei man sich im Tiefbauamt bewusst.
Noch in Erinnerung ist sicher der Januar 2018, als die Strasse nach ergiebigen Niederschlägen im Bereich südlich des Lintertunnels abrutschte. Die Durchführung des Ski-Weltcups stand zeitweise auf der Kippe, die Strasse konnte jedoch innert kürzester Zeit behelfsmässig geöffnet werden. Auch im November 2023 musste die Strasse wegen eines Murgangs im Ausser Rohrbach einige Tage gesperrt werden. Um auf solche Ereignisse noch besser vorbereitet zu sein, macht das Tiefbauamt derzeit eine Studie, um die besonders gefährdeten Stellen der Adelbodenstrasse zu lokalisieren, wie der Kreisoberingenieur sagt. «Diese neuralgischen Abschnitte der Kantonsstrasse können dann entsprechend künftig noch genauer überwacht werden», so Markus Wyss.