Aus Kostengründen wollte der Gemeinderat die Sanierung des Freibads eigentlich aufschieben. Doch eine im Dezember eingereichte Initiative verlangt, dass das Projekt noch in diesem Jahr zur Abstimmung kommt. Der Termin für den Urnengang steht mittlerweile fest – nicht aber ...
Aus Kostengründen wollte der Gemeinderat die Sanierung des Freibads eigentlich aufschieben. Doch eine im Dezember eingereichte Initiative verlangt, dass das Projekt noch in diesem Jahr zur Abstimmung kommt. Der Termin für den Urnengang steht mittlerweile fest – nicht aber dessen Inhalt.
BIANCA HÜSING
Als das Liberale Frutigen (LF) letzten September mit dem Unterschriftensammeln begann, hatte die Partei bereits einen klaren Zeitplan vor Augen. «Unser Wunsch ist, dass es spätestens Ende 2023 zur Abstimmung kommt und man 2024 mit der Sanierung des Freibads beginnen kann», erklärte LF-Präsident Niklaus Liechti gegenüber dem «Frutigländer». Weil die Initianten schon nach der Hälfte der erlaubten Sammelfrist mehr als die benötigten Unterschriften zusammenhatten, könnte dieser sportliche Zeitplan nun tatsächlich aufgehen. Wie die Gemeinde Frutigen mitteilt (siehe «Aus dem Gemeinderat» auf Seite 3), kommt das Sanierungsprojekt noch in diesem Jahr an die Urne. Auf Nachfrage präzisiert Gemeindeschreiber Peter Grossen, dass die Abstimmung für den 26. November geplant ist. Viel später dürfte sie auch nicht stattfinden: Gemäss Gemeindeordnung muss der Gemeinderat gültige lnitiativen «bei nächster Gelegenheit, spätestens jedoch nach zwölf Monaten seit der Einreichung» den Stimmberechtigten zum Beschluss vorlegen. Die Initiative wurde am 13. Dezember 2022 eingereicht.
Günstigere Alternative gesucht
Noch nicht ausgemacht ist jedoch, in welcher Form die Freibadsanierung an die Urne kommt. Der Gemeinderat kann entweder auf das bereits ausgearbeitete Zwei-Millionen-Projekt zurückgreifen (der «Frutigländer» berichtete) oder einen Gegenvorschlag unterbreiten. Gemäss Obmann Hans Schmid tendiert der Gemeinderat aktuell zu Letzterem. «Wir werden das Gespräch mit der Sportzentrum Frutigen AG und den Betreibern des Frutigresorts suchen und prüfen, ob es allenfalls eine günstigere Alternative gäbe – oder ob das Frutigresort bereit wäre, sich an der Finanzierung zu beteiligen», so Schmid. Ziel sei es, eine gute Lösung fürs Freibad zu finden. Diese müsse vor dem Hintergrund der angespannten Gemeindefinanzen aber tragbar und verhältnismässig sein. «Die Anlage wird schliesslich nur während weniger Monate im Jahr genutzt», sagt der Frutiger Gemeinderatspräsident.
Ob es tatsächlich einen Gegenvorschlag geben wird, hängt vom Ausgang dieser Gespräche ab – und davon, ob günstigere Lösungen überhaupt machbar sind.
«Wir haben damals ja auch schon unter finanziellem Druck gearbeitet»
Niklaus Liechti bezweifelt dies. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine wesentlich günstigere Variante gibt, die alle Erfordernisse abdeckt.» Liechti, der als ehemaliger Finanz-Gemeinderat selbst an der Ausarbeitung des vorliegenden Projekts beteiligt war, betont: «Wir haben damals ja auch schon unter finanziellem Druck gearbeitet.» Hinsichtlich der Projektdetails sehe er deshalb keinen Spielraum. «Wenn man überhaupt Einsparungen machen kann, dann wohl über die Finanzierung.»
Auch wenn die Details noch nicht geklärt sind, ist der LF-Präsident bereits froh über das Erreichte. «Das Wichtigste für uns war, dass die Sanierung vors Volk kommt – und das haben wir erreicht. Nun ist der Gemeinderat am Ball.»