Die Freizeit- und Sportarena: mehr als ein Schlechtwetterangebot?
04.11.2025 SportEin Thema beherrschte die 17. Generalversammlung der Freizeit- und portarena Adelboden AG (FSA): Wie kommt man weg vom Image der Schlechtwetter-Alternative? Betriebsleiter Stefan Maurer zeigte neue Wege auf, wie die Anlage auch bei Sonnenschein attraktiv werden soll.
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Ein Thema beherrschte die 17. Generalversammlung der Freizeit- und portarena Adelboden AG (FSA): Wie kommt man weg vom Image der Schlechtwetter-Alternative? Betriebsleiter Stefan Maurer zeigte neue Wege auf, wie die Anlage auch bei Sonnenschein attraktiv werden soll.
RETO KOLLER
«Entweder wir finden einen Weg, oder wir machen einen», soll Hannibal 218 vor Christus während seines Kriegszuges über die Alpen gesagt haben. Dieses Zitat findet Verwaltungsratspräsident Björn Wagner treffend für die Arbeit rund um die Entwicklung der Freizeitund Sportarena. Dazu gehöre der stetige Austausch mit wichtigen Partnern wie der Gemeinde, der Tourismusorganisation und den Bergbahnen. Ziel des Verwaltungsrates sei es, die Anlage aus ihrem Satellitendasein zu befreien und besser in die Erlebniswelt von Adelboden einzubinden, erklärte Wagner an der Generalversammlung vom Samstag, 1. November. Ein weiteres wichtiges Vorhaben sei es, die Freizeit- und Sportarena von ihrem derzeitigen Image als Schlechtwetter-Alternative zu lösen und Angebote zu schaffen, die auch bei Sonnenschein Besucherinnen und Besucher anziehen.
Das Vogellisi soll die Arena beleben
Mit dem geplanten Vogellisi-Postenweg quer durch die Anlageteile will der Verwaltungsrat zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die vorgesehenen zehn Stationen mit Rätseln und kleinen Spielen sollen Familien zum Besuch der Arena verleiten. Gleichzeitig möchte man die Anlage stärker in die fast allgegenwärtige Adelbodner Vogellisi-Welt einbinden. Für die Gestaltung der Posten habe man die Vogellisi-Märchenautorin Annemarie Stähli ins Boot geholt. Die Eröffnung des Parcours ist auf den kommenden Sommer geplant.
«Wir freuen uns, dass die Neue Regionalplanung uns einen Projektierungskredit zugesprochen hat. Auch die Suche nach Sponsoren ist erfolgreich angelaufen», sagte Betriebsleiter Stefan Maurer.
Keine eisfreien Zeiten mehr in der Arena
Die Eishalle ging 2024/25 in ihr erstes vollständiges 365-Tage-Jahr. «Wir haben viel gelernt und uns laufend den Ansprüchen des Ganzjahresbetriebes angepasst», sagte Maurer. Das Angebot sei bei den Eissportvereinen der Region gut angekommen. Insbesondere der EHC und der Eislaufclub aus Thun hätten rege Eis gemietet. Laut Maurer seien die Verhandlungen mit den beiden Organisationen über eine Verlängerung der Verträge aufgenommen worden. Beide seien an einer Fortführung interessiert
Maurer wies allerdings darauf hin, dass nicht nur die Erträge gestiegen seien, sondern auch Personal- und Energiekosten. Unter dem Strich rechne sich das Angebot jedoch.
Rote Zahlen: Ziel verfehlt
Finanzchef Timo Büschlen stellte die Jahresrechnung vor. Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren schrieb die FSA wieder rote Zahlen – trotz um 120 000 Franken gestiegener Erlöse aus der Eisvermietung. Das Defizit von 46 000 Franken begründe sich mit höheren Personal- und Energiekosten. Auch für den Unterhalt habe man mehr aufwenden müssen als im Vorjahr.
Die Einnahmen der Bowlinganlage gingen um 22 000 Franken zurück. «Die Mindereinnahmen sind auf die hervorragenden Wetter- und Schneebedingungen im vergangenen Winter zurückzuführen. Bei schönem Winterwetter florieren die Bergbahnen, während die FSA darben muss», erklärte Büschlen. Der Umsatz erreichte mit 1,4 Mio. Franken einen Rekordwert. «Wir haben das Ziel, eine schwarze Null zu erreichen, leider verfehlt», bedauerte Wagner.
Mireille Trummer und Kevin Michel neu im Verwaltungsrat
Im vergangenen Jahr waren die Sitze der Gemeinde und des Eishockeyclubs vakant. Gemeinderätin Mireille Trummer hatte bereits kommissarisch im Gremium Einsitz genommen. Kevin Michel vertritt als Präsident des EHC Adelboden nun seinen Club. Beide wurden einstimmig gewählt. Unter dem Traktandum «Verschiedenes» meldete sich ein dem EHC nahestehender Unternehmer zu Wort. Er fragte nach Investitionen in die Kletterhalle für Kinder und wollte wissen, ob sich die FSA auch für den Erhalt des benachbarten Kleinskilifts Norro einsetze. Maurer erklärte, dass beide Themen den Verwaltungsrat beschäftigen würden. Bei Selbstsicherungssystemen für das Kinderklettern seien Sicherheitsfragen noch ungeklärt. Zum Thema Norro-Lift sei man Teil des runden Tisches, der sich mit der Zukunft des kleinen Skilifts befasse. Zum Schluss ergriff der ehemalige Gemeindeschreiber und langjährige EHC-Präsident Alfred Inniger das Wort. Er schlug den Bogen von der vor über sechzig Jahren errichteten Kunsteisbahn zur modernen Eishalle. Mit bewegten Worten dankte er allen Beteiligten für ihr Engagement zugunsten der für Adelboden wichtigen Anlage. «Da kann ich mir mein Schlusswort gleich sparen», meinte Wagner schmunzelnd und lud die Versammlung zum abschliessenden Apéro ein.


