Trotz nicht gerade rosiger finanzieller Aussichten genehmigte die Gemeindeversammlung letzten Freitag das Budget 2024. Die Verwaltung kann neue Software anschaffen und in einem Jahr werden drei neue GemeinderätInnen gesucht.
KATHARINA WITTWER
42 und damit 5 ...
Trotz nicht gerade rosiger finanzieller Aussichten genehmigte die Gemeindeversammlung letzten Freitag das Budget 2024. Die Verwaltung kann neue Software anschaffen und in einem Jahr werden drei neue GemeinderätInnen gesucht.
KATHARINA WITTWER
42 und damit 5 Prozent der stimmberechtigten KrattigerInnen hiessen an der Gemeindeversammlung am vergangenen Freitag das Budget 2024 gut. Im Gesamthaushalt steht ein Aufwand von 5 130 630 Franken einem Ertrag von 5 035 285 Franken gegenüber, was in einem Defizit von 95 345 Franken resultiert.
Zu den Investitionen von insgesamt 558 600 Franken hatte der Gemeinderat einige Erklärungen bereit. Für die «Ortsplanung 2023+» ist eine Tranche von 101 000 Franken eingestellt. Eine Ortsplanungsrevision ist komplex, Fachpersonen müssen ins Boot geholt werden. Da der ganze Prozess mehrere Jahre dauert, ist auch in den kommenden Jahren ein fünf- bis sechsstelliger Betrag fällig. Ein erster Schritt zur Sanierung des Mehrzweckgebäudes wird in Angriff genommen, wofür eine Tranche von 200 000 Franken budgetiert ist.
Im Finanzplan 2024 bis 2028 sind im allgemeinen, steuerfinanzierten Haushalt Nettoinvestitionen von 2,028 Millionen Franken eingestellt. Dabei handelt es sich vor allem um Strassen- und Gebäudesanierungen. Auch in den Spezialfinanzierungen (Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung) ist mit hohen Investitionen zu rechnen. Insgesamt übersteigen sie die Selbstfinanzierung und führen zu einer Zunahme der Verschuldung. Die Zinsbelastung und der Abschreibeaufwand werden steigen. Da der negative Trend voraussichtlich anhält, erreicht er bis Ende 2028 eine kritische Grösse. Womöglich muss der Gemeindeversammlung in einem Jahr eine Steuererhöhung um 0,1 Einheiten vorgelegt werden. Noch ist es aber nicht so weit. Die Steueranlage verbleibt 2024 bei 1,70 und die Liegenschaftssteuer bei 1,5 Promille.
Gutgeheissen wurde ebenfalls Traktandum 2, der Verpflichtungskredit in Höhe von 60 000 Franken für die Anschaffung einer neuen Software für die Gemeindeverwaltung.
Ein «überaltertes» Altersleitbild
Im Traktandum «Verschiedenes» informierte Gemeindepräsident Stephan Luginbühl, dass in einem Jahr drei von insgesamt fünf Sitzen im Gemeinderat neu zu besetzen sind. Lukas Bühler, Vorsteher des Ressorts Bau, Planung und Liegenschaften, lud die Bevölkerung für kommenden Samstag zu einem ersten Spaziergang im Zusammenhang mit der Ortsplanungsrevision ein. Martina Gfeller dankte allen Freiwilligen, die sich zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen – allen voran den Mitgliedern des Vereins «Mitenand für Chrattige», die Aktivitäten und Nachmittage für Senior-Innen organisieren. Personen, die sich engagieren möchten, seien stets willkommen. Zudem erfuhren die Krattiger-Innen, dass das Altersleitbild «überaltert» ist und überarbeitet werden soll. Im Januar erhalten aktuelle und künftige RentnerInnen einen Fragebogen mit der Aufforderung, Ideen und Wünsche zu äussern.
Schnelle Frau, treffsichere junge Männer
Traditionell werden an der Herbst-Gemeindeversammlung Personen für ihre ausserordentliche Leistung geehrt. Aron Schranz erzielte am Kantonalen Jungschützen- und Nachwuchstag in Innertkirchen den dritten Rang. Im Team mit Simon und Jonas Morgenegg sowie Pablo und Timo Mäusli siegte er am Oberländischen Amtscupfinal in Zweisimmen. Zweite Plätze eroberten sie am Oberländischen Gruppenmeisterschafts-Final in Thun sowie am Kantonalen Gruppenmeisterschafts-Final in Köniz.
Für ihre schier übermenschliche Leistung durfte Eva Hürlimann ein Geschenk entgegennehmen. Die 40-jährige Ausdauersportlerin holte Ende Juli den Weltmeistertitel im (Nonstop-)Ultratriathlon (dreifache «Ironman»-Distanz). Drei Wochen später doppelte sie nach und unterbot den bisherigen Weltrekord im «Swiss ultra triple one per day» (dreifacher Triathlon an drei aufeinanderfolgenden Tagen) bei Kälte und strömendem Regen um gute sechs Stunden.