PRESSESCHAU Der Input aus Kandersteg, in Frutigen ein Parkhaus für Touristen zu bauen, hat zu einigen Reaktionen geführt. Manche haben Verständnis für das Anliegen, Begeisterung allerdings bleibt aus.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Letzte Woche ...
PRESSESCHAU Der Input aus Kandersteg, in Frutigen ein Parkhaus für Touristen zu bauen, hat zu einigen Reaktionen geführt. Manche haben Verständnis für das Anliegen, Begeisterung allerdings bleibt aus.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Letzte Woche lancierte Willy Minnig in dieser Zeitung die Idee, das Kandersteger Parkplatzproblem mit einem neuen Parkhaus in Frutigen und Shuttlebussen zu lösen. Mit dem Standort Frutigen liesse sich der Verkehr vom Taleingang her frühzeitig abfangen, damit Gäste nicht in Kandersteg einen Parkplatz suchen und viel unnötigen Verkehr auslösen würden.
Verschiedene Medien nahmen das Thema in der Folge auf. «Kandersteger Idee gegen Autolawinen», titelte beispielsweise «20 Minuten». Wenn er nach Zermatt oder Wengen wolle, müsse er auch entweder die ganze Strecke mit dem Zug fahren oder das Auto kurz vor dem Ziel stehen lassen. «Das könnte man bei uns doch auch», begründete Minnig in der Gratiszeitung.
«Visionen soll man haben, und man darf sie auch realisieren. Wenn das ein ernsthafter Vorschlag sein sollte, müssten wir das noch abklären. Aber wenn wir so einander helfen können, ist das sicher keine schlechte Idee», meinte Hans Schmid, Frutigens Gemeinderatspräsident. Die Online-Kommentare fielen teils zustimmend, aber auch kritisch aus: «Die Touristen nehmen sie, die Probleme, welche der Verkehr mit sich bringt, wird einfach anderen aufgehalst», hiess es da etwa.
Zurückhaltend offen
Gegenüber «Radio BärnToday» und «TeleBärn» bestätigte Schmid, dass ein solches Parkhaus keine Priorität für Frutigen habe, aber als Zentrumsgemeinde sei man offen für Gespräche. In den Oberländer Tamedia-Publikationen spricht der Frutiger Gemeinderatspräsident von «einer Vision, die im Raum steht. Und die darf man so belassen.» Zurückhaltend äussert sich der Adelbodner Obmann Willy Schranz. Er findet, dass man die Parkplatzsituation mit dem Leitsystem am Ortseingang im Griff habe. Der Hype über die sozialen Medien um einen Oeschinensee sei mit Adelboden nicht vergleichbar. Für die Situation und die Lösungssuche der Kandersteger habe er aber «volles Verständnis». Wenn eine Anfrage käme, ein Projekt gemeinschaftlich über drei Gemeinden hinweg anzuschauen, dann «müsste man das sicher prüfen», so Schranz.
Unter «Diverses» besprechen
Und wie geht es jetzt weiter? Gemeinderat Willy Minnig betont, dass er sich als Privatperson geäussert habe. Nun aber will er das Thema in den Kandersteger Gemeinderat mitnehmen, wo er das Ressort Tiefbau und Infrastruktur führt. Dort würde der Vorschlag im Traktandum «Diverses» besprochen. Zu den bisherigen Reaktionen meint er: «Sie haben mich sehr erstaunt, vor allem diejenigen ausserhalb der Region. Zwei- oder dreimal wurde ich direkt auf der Strasse angesprochen». Manche Leute hätten sich neutral geäussert, andere würden die Idee unnötig finden.