Mit dem Saisonende auf der Elsigenalp geht eine 40-jährige Ära zu Ende: Die zwei 40-Personen-Gondeln haben ausgedient. Vergangenen Sonntag transportierten sie die letzten Schneesportler zur Talstation. Ab dem 14. Juni werden die neuen Kabinen in Betrieb genommen.
...
Mit dem Saisonende auf der Elsigenalp geht eine 40-jährige Ära zu Ende: Die zwei 40-Personen-Gondeln haben ausgedient. Vergangenen Sonntag transportierten sie die letzten Schneesportler zur Talstation. Ab dem 14. Juni werden die neuen Kabinen in Betrieb genommen.
RUTH STETTLER
Die «Bähnler» liessen in der vergangenen Retro-Woche die Zeit Revue passieren. Unter dem Motto: «Wiisch no?» wurde die Bahngeschichte aufgefrischt. Die Erstbesteigung des Elsighorns mit Skiern geht auf das Jahr 1903 und den britischen Oberland-Pionier Sir Arnold Lunn zurück.
Ab 1939 führte eine Materialseilbahn auf den Brandhubel. 1964 wurde die 4er-Küpfer-Luftseilbahn erbaut. Erste Wintergäste kamen auf die Elsigenalp. Bevor motorisierte Pistenfahrzeuge zum Einsatz kamen, wurden etwa die Schulkinder vom Elsigbach aufgefordert, im Skigebiet zu «träppele».
Mit dem 1966 installierten Habegger-Skilift begann der Skitourismus auf der Elsigenalp. Der Ausbau des Skigebiets hatte zur Folge, dass die Viererkabinen, für heutige Verhältnisse unvorstellbar, überladen und nur drei Jahre später durch 15er-Kabinen ersetzt wurden.
Wehmut und Vorschriften
Die 40er-Gondel verschaffte 1985 noch mehr Entlastung. Die Wartezeiten wurden kürzer, die Bahn war schneller und der Skitourismus erhielt einen Aufschwung.
Ruedi Grossen arbeitet seit 52 Jahren bei den Elsigenalpbahnen. Er erinnert sich, dass in seinen jungen Jahren an Elsigen bis P!ngsten Skibetrieb war. «Heute rentieren nur noch Tage mit vielen Besuchern. Die Vorschriften steigen ins Unermessliche!», sagt er wehmütig rückblickend auf seine erste Zeit als «Bähnler». Christian Zenger, Geschäftsführer der Elsigenalpbahn AG, erklärt: «Die Kabinen hätten sehr aufwändig saniert werden müssen, deshalb werden sie ersetzt.» Maximal wurden mit ihnen 2000 Personen pro Tag auf die Elsigenalp transportiert.
Die neuen Kabinen, welche im Sommer eingeweiht werden, haben keine Zugstangen im Innern und mittige, elektrische und automatisierte Türen, die ein schnelleres Ein- und Aussteigen ermöglichen. So wird auch der Materialtransport vereinfacht. Der ganze Umbau inklusive aller Stationen und Stützen kostet 2 Millionen Franken.
Die beiden ausgemusterten Gondeln verlassen die Elsigenalp jedoch nicht: Eine kommt zur Fun-Slope und dient dort als Durchfahrtsposten, die andere wird beim Berghaus als Spielbahn installiert.
Ein würdiger Saisonschluss
Aufgrund des Kabinenwechsels wurde das Saisonende auf der Elsigenalp etwas vorverlegt.
Das legendäre Sie- und Er-Rennen und das Skispringen fanden bereits vor zwei Wochen statt. Spass und Freude war bei den beiden Anlässen auf der Piste garantiert. Für die Prämierung des schönsten Retro-Out!ts wurde tief in die Mottenkiste gegriffen.
Von der Mode der 80er-Jahre war jedoch bei den meisten Gästen nicht mehr viel übriggeblieben.
Das Ländlertrio Frutigtal und das Alphorntrio sorgten im Berghaus für die musikalische Unterhaltung der Skigäste. Bei einem Fondue im Berghaus Elsigenalp liessen rund 35 Angestellte der Elsigenalp, erstmals zusammen mit den Pistenfahrern des Skigebiets Metsch, eine gute Saison 24/25 zufrieden ausklingen.
Einige von ihnen sind das ganze Jahr beschäftigt: Service an den Pistenfahrzeugen, Material einstellen und revidieren, Winterparkplätze abbauen, oder auch den Betrieb von Bahn und Zubringerbus. Andere wiederum führen während des Sommers eine Zweitarbeit aus; nach der Saison ist eben vor der Saison.