Die Skiregion Oeschinensee muss im kommenden Winter auf die Talabfahrt verzichten. Die Gründe: Die Murgänge vom Sommer 2024 haben wichtige Infrastrukturen zerstört, die Sicherheitslage ist noch immer prekär. Die Skilifte am Oeschinensee werden in der Wintersaison aber ...
Die Skiregion Oeschinensee muss im kommenden Winter auf die Talabfahrt verzichten. Die Gründe: Die Murgänge vom Sommer 2024 haben wichtige Infrastrukturen zerstört, die Sicherheitslage ist noch immer prekär. Die Skilifte am Oeschinensee werden in der Wintersaison aber normal in Betrieb sein.
Die Gefahr von Murgängen im Gebiet des Oeschibachs ist schon lange bekannt, hat aber in den letzten Jahren stark zugenommen. Der Rinderstutz und somit auch der Schlittelweg ins Dorf befinden sich seit dem Winter 2019 in der permanenten Sperrzone des Gebiets «Spitzer Stein» und sind auf behördliche Anordnung gesperrt.
Die Strasse ist heute ein Bachbett
Im Sommer haben Murgänge nun massive Schäden verursacht. Die Skibrücke, die im Jahr 2018 nach einem solchen Ereignis bereits sechs Meter höher gebaut worden war, aber auch alle Leitungen auf der Talabfahrt inklusive Beschneiungsinfrastruktur sowie die Strasse im oberen Bereich des Oeschiwaldes wurden komplett zerstört. Der Oeschibach fliesst mittlerweile durch den ganzen oberen Oeschiwald, die Talabfahrt und die Strasse sind heute ein Bachbett.
Nicht betroffen von den Schäden sind die Trinkwasserleitung nach Kandersteg, das Glasfaserkabel, die Kanalisation und die Stromleitung. Diese wurden bereits im Sommer 2022, als das Licht- und Wasserwerk Kandersteg (LWK) die Druckleitung erneuerte, vorsorglich von der Talabfahrt auf die neue Achse verlegt.
«Derzeit nicht zu verantworten»
Auch am Oeschinensee auf 1578 m ü. M. sind die Auswirkungen des Klimawandels spürbar: Im Winter fällt weniger Schnee, und durch die immer kürzeren Kälteperioden wurde die Planung der Talabfahrt bereits in den vergangenen Jahren zu einer Herausforderung. Eine Sanierung hat sich sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht als nicht vertretbar erwiesen. Darüber hinaus stellen die unberechenbaren Gefahren bei Dauerregen ein nicht zu verantwortendes Risiko dar, wie die Geotest AG in einem Bericht über die Situation vor Ort festhält. «Die Sicherheit unserer Gäste hat oberste Priorität, eine Öffnung der Talabfahrt können wir unter diesen Umständen derzeit nicht verantworten», hält Christoph Wandfluh, Verwaltungsratspräsident der Gondelbahn Kandersteg-Oeschinensee AG, fest.
Das Skigebiet Oeschinensee wird sich daher noch stärker auf das Kinderskifahren konzentrieren. Im Skigebiet wird das «Oeschiland» mit einem zweiten sogenannten Zauberteppich und einem weiteren Kinderkarussell ausgestattet.
PRESSEDIENST GONDELBAHN KANDERSTEG-OESCHINENSEE AG / REDAKTION
Die Gondelbahn fährt ab dem 23. November durchgehend. Bei genügend Schnee ist das «Oeschiland» bereits ab Anfang Dezember an den Wochenenden geöffnet. Auf dem «Lättige Bode» wird im kommenden Winter wieder eine Langlaufloipe für Anfänger präpariert sein.