Im vergangenen Winter hat Toni Luginbühl dem geschlossenen Restaurant Sagi zu neuem Glanz verholfen. Nun konnte er mit dem Pächter Hawar Sendi Wiedereröffnung feiern.
PETER ROTHACHER
Während Gastronomiebetriebe andernorts wegen Personalmangels ...
Im vergangenen Winter hat Toni Luginbühl dem geschlossenen Restaurant Sagi zu neuem Glanz verholfen. Nun konnte er mit dem Pächter Hawar Sendi Wiedereröffnung feiern.
PETER ROTHACHER
Während Gastronomiebetriebe andernorts wegen Personalmangels schliessen müssen, wurde in Aeschi ein solcher wiedereröffnet: «Seit dem 1. Juni ist das Restaurant Sagi an der Dorfstrasse 10 wieder offen», freut sich der Besitzer Toni Luginbühl. «In der Person von Hawar Sendi habe ich einen Pächter gefunden, der den Betrieb nun zusammen mit seinem Aeschipizza-Team führt.»
Vom Mediamatiker zum Wirt
Hawar Sendi ist Kurde und stammt aus dem Irak. Als Flüchtling kam der ausgebildete Mediamatiker 2005 in Interlaken unter. «Sobald ich arbeiten durfte, habe ich auf einer Baustelle gejobbt und mich auch als Tellerwäscher betätigt», erzählt der heute 42-Jährige. Und eine regelrechte Tellerwäscher-Karriere hat der Vater eines zehnjährigen Sohnes in der Folge dann auch hingelegt. «Ich habe fleissig Deutsch gelernt, mich zum Koch ausgebildet und die Wirteprüfung abgelegt. Gearbeitet habe ich in der für mich neuen Branche unter anderem auf dem Schilthorn, in Wengen und später in Thun.» Schliesslich folgte der Schritt zur Selbstständigkeit: «2017 konnte ich von Aeschi Tourismus das Häuschen im Dorfzentrum mieten und mir dort eine Mini-Pizzeria – mit Take-Away und Lieferservice – einrichten. 2020 habe ich das kleine Gebäude dann gekauft.»
In nächster Zeit wird dieses Pizzeria-Häuschen nun um- und leicht ausgebaut. «Mein bisheriges kulinarisches Angebot erhalten unsere Gäste jetzt in der gegenüberliegenden ‹Sagi›, dazu kommt ein täglich wechselndes Mittagsmenü», sagt Hawar Sendi. «Am Abend gibt es Fleisch vom Grill mit Beilagen aller Art.»
Später in zwei Betrieben tätig
Nach dem Umbau wird der Take-Away-Betrieb dann wieder ins ursprüngliche Gebäude verlegt und parallel zum Restaurant Sagi geführt. Dieses präsentiert sich inzwischen frisch herausgeputzt. «Wir haben sowohl die Aussenfassade als auch die Innenwände mit Trockeneis abgestrahlt. Diese Reinigungstechnik haben wir auch bei den massiven Holztischen und -stühlen im Servicebereich angewendet», erklärt Toni Luginbühl dazu. «Das Restaurant verfügt über 72 Innen- und 50 Aussenplätze.» Luginbühl, der im Untergeschoss des Hauses seit letztem November die Bar No Name (die Gäste aus dem ganzen Kandertal anlockt) führt, blickt optimistisch in die Zukunft: «Der fast immer lächelnde Hawar Sendi wird von der einheimischen Bevölkerung sehr geschätzt. Er kennt viele bereits besser als ich. Und sein Angebot wird auch von den ausländischen Touristen – die zum Beispiel oft carweise im benachbarten Hotel Aeschi Park eintreffen – goutiert.»