Die Vorbereitungen laufen nach Plan
21.02.2023 SportGLEITSCHIRM Am 1. Juli beginnt die elfte Ausgabe des X-Alps-Rennens. Die Route führt über zwölf Turnpoints – davon erstmals zwei im Frutigland. Unter den Teilnehmern befinden sich die drei Piloten Christian Maurer, Patrick von Känel und Sepp Inniger.
MICHAEL SCHINNERLING
«Ich bin noch nicht parat für eine Teilnahme als Pilot», erklärte Sepp Inniger vor drei Jahren. Heute ist er parat und nimmt André Glauser und Hanes Kämpf als Supporter mit. «Es werden wohl noch ein Physiotherapeut und meine Freundin mitkommen», so Inniger. Momentan ist er auf Sponsorensuche. Und natürlich überlegt er, welches Fahrzeug er mitnimmt und was er alles an Ausrüstung im Auto dabeihaben muss. «Das Training läuft – vor allem mit Fokus auf Muskelaufbau, sodass ich robust bin. Ich muss das Fussgelenk, die Hüfte und den Rücken für lange Läufe stabilisieren.» Im Frühling werde er wieder vermehrt fliegen können. «Hierin liegt meine Stärke, und ich muss mich ja noch an den Gleitschirm gewöhnen.» Am 5. Mai nimmt Inniger in Frankreich beim Hike-and-Fly-Wettkampf «Bornes to Fly» teil. «Das wird der letzte Test für die Abstimmung im Team.» Bei den X-Alps 2019 wurde Inniger als Supporter von Patrick von Känel Achter. Sein Wunsch für den diesjährigen Wettkampf ist es, viel Spass zu haben und Erfahrungen zu sammeln. «Ausserdem wäre es schön, gesund ans Ziel zu kommen.» Für Inniger ist es wichtig, eine Einheit mit seinem Team zu bilden. «Nur gemeinsam können wir bestehen, sonst wäre es unmöglich.»
Wohl als Hommage an Chrigel Maurer gibt es einen Turnpoint auf dem Niesen und einen beim Frutigresort. «Ich kann allerdings noch nicht abschätzen, wann wir im Frutigland sein werden, da die offizielle Route erst Mitte März bekannt gegeben wird», erklärt Inniger.
Zum dritten Mal dabei
Über mehrere Tage werden bei den X-Alps rund 1000 km alpines Gelände zu Fuss oder per Gleitschirm überwunden. Patrick von Känel wurde bei seiner zweiten Teilnahme 2021 Zweiter. Unterdessen hat er sich weiterentwickelt. «2016 konnte ich mein Hobby als Testpilot bei einer Thuner Gleitschirmfirma zum Beruf machen. Dieses Jahr konnte ich noch einen Schritt weiter gehen. Ich kann nun besser von meinem Sport leben und diesem mehr Zeit widmen», sagt der Frutiger. «Dank meinem neuen Hauptpartner Red Bull und all den treuen Sponsoren, die schon seit Jahren an mich glauben, kann ich die Arbeit als Testpilot reduzieren und habe so mehr Zeit für die X-Alps-Vorbereitungen.» «Zudem kann ich so auch noch mehr Freude an dem haben, was ich Tag für Tag machen darf.» Im Moment geniesse er die Zeit im Schnee und sei oft auf Skitouren unterwegs. Mit dem schönen Wetter komme langsam die Thermik hinzu und die Vorfreude auf die ersten Langstreckenflüge steige. Die Erwartungen im Team sind schon ziemlich klar: Man will gemeinsam eine gute Zeit haben und als Einheit ins Ziel kommen. Begleitet wird von Känel vom Thuner Fluglehrer Thomas Stivanello und dem Bündner Bergführer Romano Salis.
Sobald die Bahn wieder fährt, nutzt von Känel den Niesen als Startplatz für seine Trainingseinheiten.
Der Altmeister will seinen Titel verteidigen
Kein Pilot hat die X-Alps so geprägt wie Chrigel Maurer mit seinen sieben Siegen an zehn Austragungen. Selbst wenn es einmal eng wurde, hatte er immer eine Idee, um das Glück auf seine Seite zu ziehen. Das kommt nicht von ungefähr – Maurers Vorbereitung ist stets sehr akribisch. «Im Januar standen Planung, Organisation und Training in der Agenda. Bis jetzt läuft es gut», meint er zum Zwischenstand. «Zusammen mit Thomas Theurillat und Linda Hoch übe ich das Miteinander und mache Ausdauertraining. Im Frühling wird dieses dann intensiviert.» Die Erwartungen sind hoch: «Mit meiner intensiven Vorbereitung will ich den Titel verteidigen und gesund im Ziel ankommen.» Bis dahin nimmt er an zahlreichen nationalen und internationalen Wettkämpfen teil.