Die Feuerwehr lud am letzten Samstag zum Tag der offenen Tür ein. Neben einem Kinderprogramm und Fahrzeugpräsentationen gab es auch einen Apéro für alle ehemaligen Feuerwehrleute. Höhepunkt war die Einweihung von drei Einsatzfahrzeugen, die coronabedingt nach ...
Die Feuerwehr lud am letzten Samstag zum Tag der offenen Tür ein. Neben einem Kinderprogramm und Fahrzeugpräsentationen gab es auch einen Apéro für alle ehemaligen Feuerwehrleute. Höhepunkt war die Einweihung von drei Einsatzfahrzeugen, die coronabedingt nach geholt wurde.
MICHAEL SCHINNERLING
Rauch stieg auf, aber die Feuerwehr schaute für einmal nur zu. Schuld an der Rauchentwicklung war nur ein Grill, auf dem Steaks und Bratwürste auf Abnehmer warteten: Man hatte die ehemaligen Feuerwehrleute zum Apéro geladen.
Die Anwesenden diskutierten darüber, was sich über die Jahre alles verändert hatte und wie man einst unterwegs war. Zu bestaunen gab es unter anderem einen kleinen Spielhelikopter der Air-Glaciers. Für die Kinder waren ausserdem eine Hüpfburg und Harrassenstapeln im Angebot. Viele Familien nutzten den Tag, um der Feuerwehr die Ehre zu erweisen und einen Blick auf den Fuhrpark zu werfen.
Der Höhepunkt war denn auch die Einweihung der neuen Fahrzeuge mit viel Blaulicht und dem Ertönen des Horns: ein Mannschafts- und Materialtransporter VW Amarok, ein Einsatzleiterfahrzeug VW Tiguan und ein Kleintanklöschfahrzeug Lindner Unitrac. «Der Unitrac ist ein Fahrzeug für Einsätze in Ortsteilen mit engen Strassen», so der langjährige Feuerwehrkommandant Geri Schranz. «Die Allradlenkung ist für das Manövrieren bei engsten Platzverhältnissen ideal. So kommen wir hier in der Region leichter zu den abgelegenen Gebieten.»
Dank an die Frutiger
Ein grosses Merci ging an die Bürgerinnen und Bürger Frutigens. «Wir danken für das Vertrauen in die Feuerwehr und das Verständnis, wenn wir nachts mit Blaulicht durchs Dorf fahren», sagte Schranz. Ihm war es auch wichtig zu sagen, dass die Fahrzeuge Ersatz- beschaffungen sind und eine Feuerwehr top ausgestattet sein sollte. Geri Schranz amtet noch bis Ende Jahr als Kommandant; der Anlass vom Wochenende war sein letzter öffentlicher Auftritt für die Feuerwehr Frutigen. «Dann war ich 30 Jahre bei der Feuerwehr, davon 8 Jahre als Kommandant. Danach habe ich wieder etwas mehr Zeit für die Familie», so Schranz.
Die Feuerwehr als Lebensschule
Seit Juli 2021 ist der 15-jährige Marvin Schneider bei der Jugendfeuerwehr mit dabei. «Ich liebe die roten Feuerwehrautos, deswegen bin ich dabei», erklärte er mit einem Augenzwinkern. Am Samstag war er als Helfer beim Harrassenstapeln im Einsatz, und man sah, wie ernst der junge Frutiger seine Arbeit nahm. Mit ähnlichem Engagement ist er auch bei den Übungen der Jugendfeuerwehr dabei. «Wir üben mit der grossen Feuerwehr, letztes Mal zum Beispiel bei der ArWo Frutigland. Ich war für die geborgenen Personen zuständig», so der 15-Jährige.
«Die Jugendlichen sind immer mit altersgerechten Aufgaben betraut», erklärte der zuständige Leiter Josua Zürcher. «Wir suchen ja immer nach Nachwuchs. Aktuell sind vier Personen in der Jugendfeuerwehr. Wer möchte, darf sich gerne bei uns melden», so Zürcher. «Die Feuerwehr ist auch eine Lebensschule. Die Jungen werden gemeinsam mit den Älteren ausgebildet und können so ab 19 Jahren nahtlos in die grosse Feuerwehr übertreten. Das ist ein perfekter Transfer von Know-how», betonte der Ausbilder.