Ab diesem Jahr setzt auch die Skiregion Adelboden-Lenk auf ein dynamisches Preismodell. Der Ticketvorverkauf startete bereits im September. Kurz vor dem Saisonstart ziehen die Bergbahnen nun vorsichtig eine erste Bilanz.
MARIA STEINMAYR
Immer mehr Skigebiete, ...
Ab diesem Jahr setzt auch die Skiregion Adelboden-Lenk auf ein dynamisches Preismodell. Der Ticketvorverkauf startete bereits im September. Kurz vor dem Saisonstart ziehen die Bergbahnen nun vorsichtig eine erste Bilanz.
MARIA STEINMAYR
Immer mehr Skigebiete, insbesondere die grösseren, springen auf den Trend «Dynamic Pricing» auf. Das Ziel ist in erster Linie die Verteilung der Gäste, um die Skigebiete gleichmässiger auszulasten und lange Warteschlangen zu vermeiden. Insbesondere die Nebensaison soll durch die neue Preisstrategie aufgewertet werden.
Wird Skifahren nun teurer oder günstiger?
Der Vorverkauf in Adelboden-Lenk ist laut Stefanie Inniger, Kommunikationsverantwortliche der Bergbahnen Adelboden-Lenk AG, durchwegs zufriedenstellend angelaufen. «Unsere Hoffnungen haben sich erfüllt, der Vorverkauf wird gut genutzt.» Laut Inniger bringt dies nicht nur Vorteile für die Gäste, sondern auch eine gewisse Liquidität für das Unternehmen. Bemerkbar mache sich der Systemwechsel vor allem bei Buchungen in der Hauptreisezeit, so Inniger weiter. Viele Familien hätten ihre Wochenskipässe für die Ferienzeit bereits gelöst. Ebenso hätten diverse Tagesbillette verkauft werden können.
Im Vergleich zu den Vorjahren sind die aktuellen Höchstpreise momentan noch unter den fixen Vorjahrespreisen. Eine Tageskarte kostete in der vergangenen Saison am Schalter 70, online 67 Franken. Aktuell (Stand Montagmorgen) steht der Buchungspreis für die Altjahrswoche bei 60 bis 63 Franken. Mitte September gingen diese begehrten Tickets noch für 45 Franken über den Ladentisch. Wer früh buchte, zahlte somit 25 Franken weniger als im letzten Jahr.
Kurz vor dem Saisonstart sind die Preise somit tendenziell günstiger als im Vorjahr. Das dürfte aber nicht so bleiben, denn die Verantwortlichen liessen bereits durchblicken: Gäste, die während der Hochsaison spontan buchen, werden wohl tiefer in die Tasche greifen müssen als früher. Wie gross der Unterschied ist, wird die Saison noch zeigen.
Ein Gästebedürfnis
Das Online-Buchungssystem ist offen einsehbar und dadurch transparent. «Das neue System wird auch unser Kassenpersonal entlasten. Es ist eine Winwin-Situation», so Stefanie Inniger. Allerdings bedeutet der Systemwechsel auch, dass es bei Last-minute-Buchungen keinen Rabatt mehr gibt. Der Preis sinkt nie, ebenso bleibt er den ganzen Tag unverändert.
Während der letzten beiden Wintersaisons wurden in Adelboden aktiv Gästeumfragen durchgeführt. Das Resultat war offenbar eindeutig: Laut Stefanie Inniger zeigten die Befragungen klar, dass das neue Modell gewünscht wird. Die BesucherInnen der Region seien bereit, an einem sonnigen Tag und für mehr Platz auf der Piste einen höheren Preis zu bezahlen. Letztlich sei dies das ausschlaggebende Argument gewesen, die neue Preispolitik einzuführen. «Uns ist wichtig, dass das neue System auch für unsere Gäste einen Mehrwert bringt und sie merken, dass wir nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen umgestellt haben», sagt Inniger.
Der Wintersaisonstart im Skigebiet Adelboden-Lenk ist für den 2. Dezember geplant.