Die Meldung: «Ein Brand im Schulhaus Kandersteg!», liess am Montagmorgen die örtliche Feuerwehr zu einer Übung ausrücken. Der Brand war als Alarmstufe 3 deklariert, weshalb auch die Feuerwehr Spiez mit der Drehleiter zum Einsatzort kam. Dem 15-köpfigen ...
Die Meldung: «Ein Brand im Schulhaus Kandersteg!», liess am Montagmorgen die örtliche Feuerwehr zu einer Übung ausrücken. Der Brand war als Alarmstufe 3 deklariert, weshalb auch die Feuerwehr Spiez mit der Drehleiter zum Einsatzort kam. Dem 15-köpfigen Einsatzteam gelang es, das «Feuer» schnell zu löschen.
Was Anwohnerinnen und Anwohnern im ersten Moment wie ein realer Einsatz vorgekommen sein muss, war glücklicherweise nur eine Übung. Um 8:55 Uhr ging am vergangenen Montag der Alarm «Brand im Schulhaus», bei der Feuerwehr Kandersteg ein. Mit dem Tanklöschfahrzeug, dem Klein-Löschfahrzeug, dem Atemschutz- und dem Mannschaftsbus, rückte die Feuerwehr aus.
Die Feuerwehr Spiez wurde zeitgleich alarmiert und fuhr mit einem Feuerwehrfahrzeug mit Drehleiter (ADL) nach Kandersteg. Bei einer Meldung der Alarmstufe 3 «Grosseinsatz» rückt auch immer das Team mit der Drehleiter aus.
Normalerweise wäre auch noch das Einsatzteam der Thuner Feuerwehr vor Ort gewesen. Da es sich aber nur um eine Übung handelte, wurde darauf bewusst verzichtet.
Das Einsatzziel lautete: «Unter Einsatz von Atemschutzgeräten Personen suchen und retten, den Brand lokalisieren und bekämpfen, letztendlich das Gebäude entrauchen.»
Auf dem Schulhausareal angekommen, sah das Team, wie eine Rauchsäule aus dem Treppenhaus quoll. Eine Flucht für die Schülerinnen und Schüler durch dieses war somit ausgeschlossen.
Schläuche wurden ausgelegt und die Atemschutztruppe drang in das Gebäude vor. Der Brandherd im Keller war schnell gefunden und gelöscht. Dann hiess es, den Lüfter zu installieren, damit der Rauch im Treppenhaus abgezogen werden konnte.
Kinder müssen aus dem ersten Stock geholt werden
Die Schulkinder der 5. und 6. Klasse im ersten Stock konnten trotz der gebannten Gefahr nur noch über die Drehleiter evakuiert werden. Das Team der Feuerwehr Spiez fuhr die Leiter aus und gelangte so an das Fenster im ersten Stock. Als zwölf Kinder über die Leiter in Sicherheit gebracht worden waren, war das Treppenhaus rauchfrei. Somit konnten die restlichen Schüler das Klassenzimmer über den normalen Ausgang verlassen, während die Kindergärtler über einen ebenerdigen Ausgang evakuiert werden konnten.
Wie gelernt, fanden sich alle Schüler und Kindergärtler beim vorgegebenen Treffpunkt, etwas abseits vom Schulhaus, ein. Nach gut 45 Minuten konnte der Rückzug angeordnet werden. «Es lief alles sehr ruhig ab, es gab kein Geschrei und keine Panik», so Einsatzleiter Thomas Stoll. «Das Feuerwehrteam arbeitete sehr organisiert und das, was ich gesehen habe, passte», so sein Fazit. Feuerwehrkommandant Benjamin Durtschi, der selbst mit im Einsatz war, fand: «Für mich war es sachlich und fachlich gut.» Die Übung im Schulhaus wird alle fünf Jahre durchgeführt. «Wir müssen uns bewusst sein, dass wir heute 15 Leute im Einsatz hatten. Im Ernstfall wären es wohl in der Anfangsphase nur die Hälfte, was für jeden einiges mehr an Arbeit bedeuten würde», erklärte Durtschi dem Team nach der Übung. Übungsleiter Stephan Schmid verteilte zum Schluss an alle Kinder ein Schoggistängeli und ein Weggli.
Zwei Mal im Jahr wird in der Schule ein Brandfall geübt. Alle Beteiligten wussten daher genau, wie man sich zu verhalten hat. Für die Schulleitung Barbara Baer war die Feuerwehrübung eine gute Sache. «Wir hatten die Übung im Quartalsbericht angekündigt nur das Datum wusste niemand. Die Übung fand ich gut», freute sich Baer.
MICHAEL SCHINNERLING