Ein cooler Anlass in Kandersteg
19.08.2025 SportMit einer super Leistung präsentierten sich am Samstag, beim Adolf Ogi Cup, Nina Allenbach, Matteo Otto, Lennart Germann und Manuel Heiniger vom Skiclub Kandersteg. Es war bereits das vierte Mal, dass der Staffelwettkampf in der Nordischen Kombination für den Schweizer Nachwuchs ...
Mit einer super Leistung präsentierten sich am Samstag, beim Adolf Ogi Cup, Nina Allenbach, Matteo Otto, Lennart Germann und Manuel Heiniger vom Skiclub Kandersteg. Es war bereits das vierte Mal, dass der Staffelwettkampf in der Nordischen Kombination für den Schweizer Nachwuchs stattfand. Insgesamt waren acht Teams aus der ganzen Schweiz im Einsatz.
«Es war anstrengend in der Hitze. Wir gaben unser bestes im Team und hatten viel Spass dabei», erklärte Nina Allenbach vom SC Kandersteg, die bereits zum dritten Mal am Cup teilnahm. Allenbach, Matteo Otto, Lennart Germann und Manuel Heiniger vom Skiclub Kandersteg holten sich beim Adolf Ogi Cup den zweiten Rang.
«Es fehlte nicht viel zum ersten Rang. Nächstes Jahr wird das sicher klappen», so OK-Präsident Adi Künzi. Was der Nachwuchs aus dem Tal geboten hatte, liess alt Bundesrat Ogi jubeln. Ogi zollte dem Team vom SC Kandersteg grössten Respekt für den Einsatz und ihre Leistungen, die sie bei der Nordischen Kombination am Samstag abgerufen hatten. «Der Cup soll Ansporn für die Jugendund die Nachwuchsarbeit sein. Es braucht dringend mehr Impulse, damit die Jugendarbeit erfolgreich fortgesetzt werden kann. Und hier auf der Sprungschanze bekommt der Nachwuchs die perfekten Bedingungen geboten, um zu trainieren», liess Ogi wissen. «Die Tatsache, dass die erfolgreiche Arbeit der Trainer solche Früchte trägt, erfüllt mich mit Dankbarkeit und einer gewissen Genugtuung.»
Beim Cup wurde Andrea Zryd, Verwaltungsratspräsidentin des Nationalen Nordischen Skizentrums Kandersteg, gesichtet. «Als neue Präsidentin möchte ich gerne nahe am Sport sein, unsere Sporttalente beobachten und natürlich mit den Menschen, die sich für das Skispringen interessieren, in Kontakt treten», so Zryd.
Den Nachwuchs im Auge
Für die Zuschauer sind es Emotionen, wenn Jugendliche die Kindersprungschanze Bire (HS 27) mit einem Anlauf von 44,2 Metern hinunterfahren, am Schanzentisch abspringen, eine stabile Flugposition einnehmen und mit einer perfekten Landung (Telemark) abschliessen. Da wird als Zuschauer gejubelt und mitgelitten. So wie Nationalrat Ernst Wand!uh aus Kandergrund, Vize-Präsident des Verwaltungsrates des Nationalen Nordischen Skizentrums Kandersteg. Wand!uh schaute den Athleten lange zu und war angetan über das, was er sah. «Sport ist eine wichtige Ausbildung für die Jungen. Sie sind die zukünftigen Verantwortungsträger. Sie lernen mit Niederlagen umzugehen, und wenn sie gewinnen, wissen sie, dass Respekt gegenüber den Wettkämpfern wichtig ist. Der Cup ist ein wichtiger Anlass für die Sprungschanze und eine Hommage an Bundesrat Adolf Ogi, der sehr viel für das Kandertal und die Sprungschanze gemacht hat», führte der Kandergrunder aus. Ganz wichtig war Wand!uh: «Der Event belebt das Tal und ist ein wichtiger Anlass. Die NNSK ist der perfekte Organisator und Anbieter von attraktiven Anlässen im Kandertal. Und was Ogi hier für den Sport getan hat, ist nicht nur regional, sondern auch National von unglaublicher Bedeutung.» Mit seiner Anwesenheit wollte der Nationalrat den Wettkämpfern seine Ehre erweisen.
Die Podestplätze
Das Team Ski Romand 1 mit Rafael Maccagnan, Kelio Juriens, Nathan Vaney und Elwis Borghi holte sich den 1. Rang. Auf Rang 3 kam Ski Romand 2 mit Célien Larsen, Julia Larsen, Pierrot Borghi und Dario Maccagnan.
Adolf Ogi Cup am Samstag
Gestartet wird jeweils in Viererteams in den Disziplinen Skispringen und Crosslauf. Bei der Rangverkündigung wird dem Siegerteam ein grosser Wanderpokal von Ogi übergeben. Die ersten drei Teams bekommen zudem einen hohen Beitrag für die Nachwuchsförderung in ihren Regionalverbänden. Gesponsert von der Stiftung «Freude herrscht», bei der Ogi Ehrenpräsident ist. In einigen Jahren kann man davon ausgehen, dass der Nachwuchs vom Wochenende ebenfalls international Präsenz zeigen wird. Am Sonntag findet zudem immer die jährliche Helvetia-Nordic-Trophy statt. Ranglisten und noch mehr Info unter: www.nordicarena.ch
Bei Andrea Zryd von der Sprungschanze nachgefragt:
Wir nutzten die Möglichkeit, der Verwaltungsratspräsidentin Andrea Zryd ein paar Fragen zu stellen:
Was bedeutet Ihnen der Anlass?
«Jeder Anlass, der auf der Schanze stattfindet, ist speziell. Der Cup ist die Herzensangelegenheit von Dölf Ogi und dementsprechend auch wichtig für mich. Am Vormittag habe ich meine kleine Tochter in Thun an den Kantonalfinal des UBS Kids-Cup begleitet. Dort habe ich viele leuchtende Kinderaugen gesehen. Genau dasselbe sehe ich hier auf der Schanze beim Ogi Cup. Nachwuchsförderung und Wetteifern sind elementar wichtig für den Sport. Mut als ganz spezielle Herausforderung beim Skisprung faszinierend.»
Wie wichtig ist für Sie der Wettkampf bzw. die kommenden Wettkämpfe?
«Die Schanzen sollen möglichst vielseitig «bespielt» werden. In diesem Sinn sind alle Wettkämpfe wichtig für unseren Standort. Trotzdem müssen wir mittelfristig wohl priorisieren, da gerade die Kosten im Winter enorm hoch sind und wir ohne zusätzliche Sponsoren nicht alles stemmen können.»
Seit Jahren leistet z.B. eine Familie Niedhart im Hintergrund viel Arbeit für den Nachwuchs. Wie finden Sie das?
«Langfristige Traineraktivität oder generelle Funktionärenaktivität sind enorm wertvoll. Ohne diese verlieren wir im Sport über die ganze Breite, sowohl beim Nachwuchs als auch später bei der Elite. Es ist schön, wenn sich Menschen mit treuem Engagement einsetzen und das Vermächtnis so weitertragen. Respekt und ein Riesendank von meiner Seite!! Umso wichtiger ist es - auch wenn die stillen Schaffer und Schafferinnen meist lieber im Hintergrund bleiben wollen, dass mindestens die lokale Presse (wie der «Frutigländer») genau solche Menschen in den Vordergrund rückt. Sie sind das Rückgrat des Sports.»
Die Beiträge bei Jugend+Sport sollen gekürzt werden. Was machen Sie, dass dies nicht passiert?
«Wir sind mit Hochdruck daran, das Unheil abzuwenden.»
Würde dies auch Einfluss auf den Nachwuchssport in Kandersteg nehmen?
«Ja, die Kürzungen würden alle Vereine in irgendeiner Form treffen. Letztlich müssten z.B. Kurskosten auf die Eltern abgewälzt werden oder die Vereine müssten besser alimentiert werden durch Sponsoren, was sich gerade auch in unserem Fall beim Skispringen als sehr schwierig herausstellt. Wir suchen immer noch potenzielle Sponsoren.»
Etwas, was Ihnen noch wichtig wäre?
«Meinem Team danken, das grossartige Arbeit leistet, und natürlich Dölf Ogi, der sich immer wieder für die Sprungschanzen einsetzt und ganz generell sein Sportherz bewahrt.»
MICHAEL SCHINNERLING:

