Letzten Montag war es soweit: Das alljährliche Oberstufen-Schultheater stand an. Insgesamt 15 Mädchen präsentierten vor vollem Saal das Stück «Wiisses Pulver & The Black Strings». Dabei kam auch der Humor nicht zu kurz.
SARAH WNUK
Letzten Montag war es soweit: Das alljährliche Oberstufen-Schultheater stand an. Insgesamt 15 Mädchen präsentierten vor vollem Saal das Stück «Wiisses Pulver & The Black Strings». Dabei kam auch der Humor nicht zu kurz.
SARAH WNUK
Seit letztem Sommer hatten die jungen Schauspielerinnen jeden Donnerstag in den Mittagspausen geprobt. In den letzten Wochen liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Schulleiter David Flückiger zeigte sich zuversichtlich: «Ich weiss, dass sie es können. Ich freue mich, sie gleich auf der Bühne zu sehen.»
Kurz vor dem Auftritt versammelte sich die Gruppe noch einmal, um sich gegenseitig zu motivieren. Die Aufregung war spürbar, aber die Vorfreude überwog. «Ich bin gar nicht nervös, obwohl ich mehrere Rollen spiele», sagte hingegen Jana Klossner (13) mit einem Lächeln. Auch Noel Zaugg (12) war guter Dinge: «Ich spiele den Buben, einen Polizeispion und einen Kondukteur. Am liebsten spiele ich den Buben, da bin ich nämlich am längsten auf der Bühne.» Mit einer letzten Bestärkung durch ihren Schulleiter ging es dann endlich los: «Vorhang auf!»
Weisses Pulver und Schwarzmarkt
Das Stück drehte sich um sechs Jugendliche, die unbedingt zum Konzert der Band «The Black Strings» wollten. Doch ohne das nötige Geld für die Tickets blieb ihnen der Zutritt verwehrt. Als sie zufällig eine Ledertasche mit weissem Pulver im Wald fanden, witterten sie eine Gelegenheit: Könnte das der Weg zu schnellem Geld auf dem Schwarzmarkt sein?
Neugierig machten sie sich online auf die Suche nach Antworten und ihre Spekulationen überschlugen sich. Wem gehörte diese Tasche? Sie stellten sie wieder an den Fundort zurück und lauerten dem Besitzer, Bruno, auf. Zwei der Jugendlichen, Max und Vreni, verfolgten ihn sogar bis in den Zug. Doch dort erwartete sie die nächste Überraschung: Sie hatten keine Fahrkarten dabei und mussten eine Busse zahlen – ironischerweise genau so viel, wie das Konzertticket gekostet hätte.
Ratlos beschlossen die Jugendlichen schliesslich, ihre Entdeckung der Polizei zu melden. Zunächst wurden sie nicht ernst genommen. Erst nach hartnäckigem Dranbleiben wurde die Tasche genauer unter die Lupe genommen. Nach langen Erklärungen und Hin und Her kam schlussendlich die überraschende Erkenntnis: Das weisse Pulver hatte nichts mit Rauschgift zu tun – es war Vogelfutter! Mit der unerwarteten Wendung endete das Stück nicht nur humorvoll, sondern zeigte auch eine klare Botschaft auf: Mit Drogen ist nicht zu spassen.
Das Publikum zeigte sich beeindruckt von der Darbietung. Die Grosseltern von Flavia Trachsel meinten nach der Vorstellung: «Wir sind gekommen, um unser Grosskind auf der Bühne zu unterstützen. Es war eine super Vorstellung!» Der gelungene Abend wurde mit kräftigem Applaus belohnt und alle waren sich einig: Die Schauspielerinnen haben sich von ihrer besten Seite präsentiert und für einen schönen Abend gesorgt.