Nach zwei Anläufen hat es endlich geklappt: Andrea Schranz aus Adelboden ist mit den SCB-Frauen Schweizer Meisterin. Die Bernerinnen besiegten in der Play-off-Finalserie den EV Zug Women deutlich mit 3:0 und krönten sich nach einer erfolgreichen Saison mit dem ...
Nach zwei Anläufen hat es endlich geklappt: Andrea Schranz aus Adelboden ist mit den SCB-Frauen Schweizer Meisterin. Die Bernerinnen besiegten in der Play-off-Finalserie den EV Zug Women deutlich mit 3:0 und krönten sich nach einer erfolgreichen Saison mit dem Titel.
BARBARA WILLEN
Andrea Schranz hat erreicht, wovon viele nur träumen: Sie ist Schweizer Meisterin. Am vergangenen Donnerstag durfte sie in der PostFinance-Arena den Pokal in die Höhe stemmen. Nachdem die SCB-Frauen im vergangenen Jahr im Final noch unterlegen waren, hatten sie sich für diese Saison viel vorgenommen. Obwohl sie als Qualisiegerinnen in die Finalrunde gestartet waren, stellten sie sich auf eine enge und harte Serie ein, hatten sie doch in der Regular Season jede der vier Begegnungen gegen die Zugerinnen verloren. Nach zwei überraschend klaren Partien stand es jedoch 2:0 in der Serie für die SCB-Frauen – eine ideale Ausgangslage, um zu Hause den ersten Matchpuck zum Titel zu verwerten.
Aber einfach wurde es nicht. «Das Spiel war hart umkämpft. Nur mit viel Kampfgeist haben wir es geschafft», sagte Andrea Schranz am Tag nach ihrem Erfolg zum Meistertitel. Während die Zugerinnen in den ersten beiden Partien an Berns Goalie Saskia Maurer schier verzweifelt waren, gelang es ihnen, im dritten Spiel zweimal in Führung zu gehen. Eine Minute vor Schluss machte Goalie Maurer einer sechsten Feldspielerin Platz. Ein Schuss der Zugerinnen auf das leere Tor landete zum Glück nur am Pfosten. Im Gegenzug erzeugten die Bernerinnen nochmals viel Druck vor dem gegnerischen Tor und erzielten 0,2 Sekunden vor Spielende den Ausgleich – Verlängerung. Nach 4:59 Minuten war es Topskorerin Estelle Duvin, die mit ihrem Treffer die SCB-Frauen ins Glück schoss.
Eine Saison mit wenig Eiszeit
Andrea Schranz musste lange auf diesen Erfolg warten. Bereits vor zwei Jahren, damals noch als BOMO Thun, scheiterten die Bernerinnen erst im Finale. Ebenso in der letzten Saison, erstmals als SCB-Frauen, verpassten sie das Double nach dem Cupsieg knapp. Für Schranz war es ausserdem eine schwierige Saison mit wenig Eiszeit. Doch schlussendlich konnte sie, wie jede Spielerin im Team, ihr Puzzleteil zum Erfolg beitragen. «Es war für alle eine Erlösung, endlich den ‹Kübel› in den Händen zu halten», sagte Schranz müde aber glücklich nach dem Titelgewinn und einer kurzen Nacht, bevor sie bereits wieder ihre Arbeit als Lehrerin aufnahm.
Sportchef Köbi Kölliker lobte die Spielerinnen und sagte gegenüber SRF: «Was sie auf sich nehmen, um Hockey zu spielen, muss man ihnen hoch anrechnen.» Andrea Schranz darf stolz sein auf ihre Leistung und ihr bisher Erreichtes. Seit vielen Jahren prägt sie das Frauen-Eishockey nicht nur als Spielerin, sondern auch als Nachwuchstrainerin beim EHC Adelboden.