Ein verrücktes Saisonende
15.04.2025 SportEs war die Schlagzeile in den Medien: Sandro Zurbrügg, der Riesen-Skispezialist, fuhr in Zinal den anderen Weltcup-Stars davon.
Mit einem Vorsprung von 0,75 Sekunden gewann der Frutiger den Schweizermeistertitel im Super-G und einen Tag später jubelte er ...
Es war die Schlagzeile in den Medien: Sandro Zurbrügg, der Riesen-Skispezialist, fuhr in Zinal den anderen Weltcup-Stars davon.
Mit einem Vorsprung von 0,75 Sekunden gewann der Frutiger den Schweizermeistertitel im Super-G und einen Tag später jubelte er über Bronze im Riesenslalom.
Sandro Zurbrügg ist mit seinen 22 Jahren ein begnadeter Skifahrer. Um etwas mehr über die zurückliegende Saison zu erfahren, fragten wir bei dem Ausnahmesportler nach.
«Frutigländer»: Wie sehen deine Momente vor und während des Laufes aus?
Bei der Besichtigung des Laufes muss man gut aufpassen und sich jede Unebenheit einprägen, um sie beim Rennen einzuberechnen.
Beim Start bekommt man von den Serviceleuten und Trainern noch Tipps. Nur sollten es kurz vor dem Start nicht allzu viele Infos sein.
Danach bist du wie in einem Tunnel und fokussierst dich auf das Rennen.
Ab wann hast du realisiert, dass du es schaffst?
Ich hatte die Startnummer 11 und als ich im Ziel eingetroffen bin, habe ich den Monitor gesucht, der die Resultate anzeigt. Mir war klar, es war ein guter Lauf. Dass er dann so gut war, überraschte mich doch.
Als ich auf dem Leader-Sessel Platz nahm, wusste ich, es kommen noch schnelle Fahrer. Mit dem Vorsprung von 0,75 Sekunden hatte ich jedoch ein gutes Gefühl.
Mit was für einer Erwartung bist du an die Schweizermeisterschaft gegangen?
Im Super-G wollte ich meine FIS-Punkte verbessern. Dass ich dann gewann, kam für mich überraschend.
Ein Blick auf die Startliste zeigte, dass sehr gute Weltcup-Fahrer dabei waren. Im Riesenslalom hoffte ich schon auf einen Podestplatz.
Wie haben deine Fans, Freunde und Familie reagiert?
Die Skikollegen haben mir kurz nach dem Lauf gratuliert. Meine Familie war in Zinal dabei und freute sich mit mir über meinen ersten nationalen Titel. Am Abend wurde von Swiss-Ski eine Party organisiert.
Was hast du in diesem Jahr in der Vorbereitung anders gemacht?
Wir haben einen neuen Trainer, Gerhard Greber, aber sonst hat sich bei uns nichts geändert. Mir liegen die steilen Hänge einfach, je steiler, desto lieber
fahre ich sie.
So wie im Weltcup, hier gibt es alles, was ich liebe, streng, steil und fordernd. (Anm.: Zurbrügg fuhr diese Saison sieben Weltcup-Rennen.)
Du hast bei Rennen viel riskiert und bist vielfach im ersten Lauf ausgeschieden. Woran lag das?
Ich hatte immer eine hohe Startnummer, und um in die Top 30 zu kommen, muss man viel riskieren. Das ging nicht immer gut.
Wie sehen deine nächsten Tage aus und was sind deine nächsten Ziele?»
Zuerst will ich ausspannen und mich erholen. Ende April !nden dann die Selektionen für die kommende Saison statt. Anfang Mai beginnen die Tests für die nächste Saison, welche die Beurteilung der Fähigkeiten Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit beinhalten. Danach wird für mich das Konditionstraining weitergehen.
Was würdest du jungen Skitalenten raten, was müssen sie tun, um erfolgreich zu sein?
Immer Spass haben beim Skifahren. Auch wenn es nicht gut läuft, immer dranbleiben. Und für uns Skifahrer sind Sponsoren, die uns unterstützen, sehr wichtig, damit wir erfolgreich Ski fahren können.
DAS INTERVIEW FÜHRTE MICHAEL SCHINNERLING