Vergangenen Donnerstag luden der Verein Seilbahnmuseum (VSM) und der Heimat- und Kulturverein (HuKK) zu einer Vorstellung des Hauses der Museen und der aktuellen Ausstellungen ein. Zielpublikum waren regionale HandwerkerInnen, Hotelmitarbeitende und ...
Vergangenen Donnerstag luden der Verein Seilbahnmuseum (VSM) und der Heimat- und Kulturverein (HuKK) zu einer Vorstellung des Hauses der Museen und der aktuellen Ausstellungen ein. Zielpublikum waren regionale HandwerkerInnen, Hotelmitarbeitende und GeschäftsinhaberInnen.
MICHAEL SCHINNERLING
«Es ist schön, dass ihr so zahlreich erschienen seid», begrüsste Rudolf Schorer, Präsident des Heimat- und Kulturvereins, die Gäste aus der Hotellerie, die Handwerker, die Geschäftsleute und die Freunde des Museums. «Wir werden euch durchs Ortsmuseum, durch die Sonderausstellungen und durchs Scout-Museum führen. Anschliessend gehen wir einen Stock höher zum Seilbahnmuseum.» Das Haus der drei Museen befindet sich seit 2021 an der Äusseren Dorfstrasse 146 und gibt einen Einblick in die Geschichte Kanderstegs. Ob Teile vom Spitzen Stein, alte Trachten oder Infos über die Bäuerten: Das Museum bietet viel Wissenswertes über die Themen Geologie, Brauchtum, frühere Transportmittel, Handwerk, Alpinismus, Verkehr und Tourismus in der Zeit der Belle Epoque. Zudem gibt es Sonderausstellungen zu alt Bundesrat Adolf Ogi und zu Langlauf-Legende Edi Schild. Das integrierte Scout-Museum gwährt Einblicke in die Welt der Pfadfinder, und wer die Natur liebt, erfreut sich an der Dokumentation des UNESCO-Weltnaturerbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. Ebenfalls im Haus der Museen befindet sich das Seilbahnmuseum Schweiz. Hier schlagen die Herzen beim Anblick der alten Gondeln höher – und man bekommt das Innere eines Seilbahnseils zu sehen.
Hoffnung auf Mund-zu-Mund-Propaganda
Zum Hintergrund dieses erstmalig durchgeführten Anlasses erklärt HuKK-Vorstandsmitglied Doris Wandfluh: «Der VSM-Vorstand arbeitet seit einem Jahr. Bis jetzt hat der HuKK das gesamte Marketing gemacht. Nun versuchen wir, gemeinsame Ziele zu erarbeiten, und haben uns auf eine erste Massnahme geeinigt.» Finanziell sei man, wie fast alle Museen, nicht gerade auf Rosen gebettet und habe kein grosses Budget für Marketing zur Verfügung. Zu Beginn sei deshalb das Ziel, dass möglichst viele Einheimische das Haus der Museen kennenlernten und dadurch eine Mund-zu-Mund-Propaganda ihren Lauf nehme. Anhand eines Beispiels verdeutlichte Wandfluh dies: «Viele nehmen es als selbstverständlich, dass wir in Kandersteg schöne Loipen haben. Es ist in Vergessenheit geraten, dass Edi Schild viel für den Aufbau investiert hat. Die Besucher sind jedoch sehr interessiert, wenn sie einmal im Museum sind! Besonders die damalige Sponsorensituation, verglichen mit der heutigen, erstaunt viele.»
Die aktuelle Sonderausstellung läuft bis nach Ostern 2025. Vielleicht gibt es im kommenden Winter mehr Schnee und somit weitere interessierte Gäste, so die Hoffnung der Musumsbetreiber. «Wir sind dabei, Daten für eine Ausstellung über die vielen Hotels von Kandersteg zusammenzustellen und auszuarbeiten. Über jeden Betrieb möchten wir eine Geschichte erzählen. Oder wir machen eine Ausstellung über die Gasterntalstrasse, die 2025 hundert Jahre alt wird», so Wandfluh weiter.
Das Museum wird für Gruppen ab fünf Personen geöffnet – mit oder ohne Führung. Dafür genügt eine E-Mail über die Website www.museum-kandersteg.ch oder ein Anruf beim Tourist Center. Vor oder nach dem Besuch empfiehlt Wandfluh einen der Rundwege im und ums Dorf Kandersteg.