In der Galerie Fichtenweg sind die Werke dreier AusstellerInnen zu sehen – und alle haben mit Steinen zu tun. Marianne Lehner aus Zürich zeigt ihre Skulpturen, Elisabeth Bleisch ihre Naturfotos aus der Antarktis. Walter Bleischs Aufnahmen stammen aus der Region.
...
In der Galerie Fichtenweg sind die Werke dreier AusstellerInnen zu sehen – und alle haben mit Steinen zu tun. Marianne Lehner aus Zürich zeigt ihre Skulpturen, Elisabeth Bleisch ihre Naturfotos aus der Antarktis. Walter Bleischs Aufnahmen stammen aus der Region.
MONIKA INGOLD
Marianne Lehner arbeitete mehr als zehn Jahre lang als Flötistin im Orchester, zuletzt am Opernhaus Zürich. Anschliessend wandte sie sich vermehrt ihrem Hobby, der Steinbearbeitung, zu. Sie bildete sich weiter mit Kursen im Kerngebiet des Marmors, in einem Steinbruch im italienischen Carrara. Sie lernte verschiedene Steinarten und ihre unterschiedliche Bearbeitung kennen – etwa den sehr weichen Alabaster, dessen Staub klebrig und schwer ist, oder den etwas härteren, weissen Marmor, der für die Bildhauerei ideal ist.
«Man muss mutig sein»
Zum Arbeiten fährt Marianne Lehner nach Carrara. Manchmal entdeckt sie dort einen Stein und weiss sofort, was daraus entstehen wird. Es kommt auch vor, dass die Idee bereits vorher in ihrem Kopf steckt. Dann macht sie sich auf die Suche nach dem passenden Material. Die Frage, ob es schwierig sei, nicht zu viel wegzuschlagen, beantwortet sie mit einem Lachen: «Man muss mutig sein und sehr viel wegnehmen, damit der Kern der Skulptur und somit ihre Schönheit sichtbar wird. Es braucht manchmal eine Pause. Danach sehe ich, dass ich noch mehr wegnehmen muss.» Sie gibt den Werken keine Titel. Die Betrachterinnen und Betrachter dürfen ihre Fantasie walten lassen.
Nachdem sie ihre Arbeiten in Carrara einpackt und nach Zürich mitgenommen hat, erfolgt dort hie und da noch der Feinschliff. Ihre Skulpturen wiegen nicht mehr als 20 kg. Die Begründung: «Ich will sie selbst herumtragen können und nicht immer auf Hilfe angewiesen sein.»
Ungewohnte Perspektiven
Elisabeth Bleisch ist eine leidenschaftliche Fotografin und hat den Blick für besondere Momente in der Natur. Den Ausstellungsbesuchern zeigt sie eine Auswahl ihrer Bilder von ihrer Antarktisreise 2019. Ein kleiner Pinguin steht frierend im «Pelzpulli» in den Steinen. Fast könnte man meinen, der Pulli sei für ihn gestrickt worden. Im Wasser tummeln sich Wale und Königspinguine. Die Lebendigkeit der Bilder und die Vielfalt in dieser kargen Umgebung sind erstaunlich.
Ganz anders, aber ebenso verblüffend kommen Walter Bleischs Fotos daher. Einheimische lernen ihre Region darauf aus einer neuen Perspektive kennen. Seine Drohne kann 180- bis 360-Grad-Aufnahmen erzeugen, zusammengesetzt aus einzelnen Bildern. Die Proportionen sind dadurch für die Betrachter verzerrt, ihre Wahrnehmung der Landschaft stimmt mit den Fotos nicht überein. Entsprechend rätseln die AusstellungsbesucherInnen, welchen Teil ihrer eigentlich wohlbekannten Umgebung sie jeweils zu sehen bekommen.
Die Ausstellung kann im Februar und März nach Voranmeldung besichtigt werden. Tel.: 079 245 20 06; E-Mail: wbleisch@mac.com