Eine neue Studie zeigt: Bio-Produkte werden in der Schweiz benachteiligt
24.10.2025 WirtschaftEine neue Studie zeigt: Beim Verkauf von Bio-Produkten bleibt der Mehrpreis kaum bei den Bauern hängen – besonders bei Fleisch, Obst und Gemüse profitieren vor allem Handel und Verarbeitung.
Der FMS-Preismonitor 2025 zeigt deutliche Ungleichheiten bei Bio-Produkten. Während Konsumentinnen und Konsumenten im Laden mehr zahlen, sinken die Produzentenpreise teils weiter. Besonders betroffen sind Fleisch, Obst und Gemüse – einzig bei der Milch verbessert sich die Situation leicht. Laut der Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz im Auftrag von Faire Märkte Schweiz erhalten die Bauern beim Bio-Hinterschinken nur rund 12 Pozent des Verkaufspreises.
Obwohl Konsumentinnen und Konsumenten etwa 250 Prozent mehr zahlen als für konventionelles Fleisch, steigen die Einnahmen auf Seite der Produktion nur um 52 Prozent. «Das ist stossend, aus Sicht des Konsumentenschutzes wie der Produzenten», sagt Projektleiterin Stéphanie Lichtsteiner. Bei Bio-Äpfeln, Kartoffeln und Karotten bleibt der Preisaufschlag ebenfalls grösstenteils beim Handel. Die Differenz zwischen Konsumenten- und Produzentenpreis ist bei Bio-Kartoffeln fast dreimal so hoch wie bei konventioneller Ware. Faire Märkte Schweiz begrüsst zwar den stärkeren Preiswettbewerb zwischen Grossverteilern und Discountern, warnt aber vor Preisdruck auf Kosten der Bauern. Um eine nachhaltige Lebensmittelproduktion zu sichern, fordert der Verein faire Produzentenpreise und mehr Transparenz in der Preisbildung.
RED
