Unter dem Titel «Amateurfilm unterwegs – ein einmaliges Ereignis» erweckte die Kulturgutstiftung Frutigland zusammen mit dem Verein Lichtspiel / Kinemathek Bern am Samstag im Kirchgemeindehaus alte Filme zu neuem Leben.
MARTIN WENGER
Auf einem ...
Unter dem Titel «Amateurfilm unterwegs – ein einmaliges Ereignis» erweckte die Kulturgutstiftung Frutigland zusammen mit dem Verein Lichtspiel / Kinemathek Bern am Samstag im Kirchgemeindehaus alte Filme zu neuem Leben.
MARTIN WENGER
Auf einem langen Tisch standen verschiedene altertümliche Apparate. Mit ihnen konnten die Besucherinnen und Besucher ihre analogen Filme begutachten lassen. Einige FrutigerInnen machten gern von diesem Angebot Gebrauch – schliesslich wussten sie nicht mehr, was es überhaupt auf ihren Videos zu sehen gab. Sofort entstanden beim Betrachten Gespräche über vergangene Zeiten: «Eh, das isch doch …» oder «Wiisch no, da hiiimer doch …»
Ausführlich erklärten die Mitarbeiter-Innen der Kinemathek, wie man solche alten Kostbarkeiten am besten aufbewahrt und warum das Filmmaterial deutlich langlebiger ist als neue Medien wie CDs oder Festplatten.
Einblicke ins Kander- und Engstligtal der 1930er-Jahre
Für den zweiten Teil hatte Eliane Antonia Maurer, eine gebürtige Frutigerin, aus den vielen erhaltenen Filmsequenzen aus dem Nachlass von Hans Lörtscher ein auf die Gegend zugeschnittenes Filmprogramm zusammengestellt. So freuten sich die ZuschauerInnen sehr an Szenen wie dem Autorennen am Bühl, Skispringen an Reinisch, der Ankunft der Tour de Suisse in Adelboden, frühen Seifenkistenrennen im Hasli sowie am Schulschlittschuhlaufen auf der Natureisbahn vor dem Schulhaus Kandergrund. Die Filme gewährten einen eindrücklichen Einblick in das Leben der Kander- und Engstligtaler in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts und später.
Der Verein Lichtspiel / Kinemathek Bern hat zum Ziel, jegliche Art von analogen Filmen zu begutachten, zu reinigen, professionell zu archivieren und dokumentieren zu lassen. Auf der Website findet man viele Informationen dazu.
Die angeregten Gespräche liessen deutlich erkennen, dass bei vielen zu Hause noch eine grosse Anzahl solcher filmischen Schätze irgendwo im Estrich oder Keller schlummern und es eigentlich verdienten, wieder einmal besichtigt zu werden.