Geboren am 12. April 1925 in Kandersteg, ist Elisabeth am 17. Februar 2023 nach einem reich erfüllten Leben ruhig eingeschlafen. Als älteste der drei Töchter von Gottfried und Margaretha Rosa Müller-Bigler (Bergführer und Hotelier, Erbauer Hotel Bernerhof) und Enkelin von ...
Geboren am 12. April 1925 in Kandersteg, ist Elisabeth am 17. Februar 2023 nach einem reich erfüllten Leben ruhig eingeschlafen. Als älteste der drei Töchter von Gottfried und Margaretha Rosa Müller-Bigler (Bergführer und Hotelier, Erbauer Hotel Bernerhof) und Enkelin von Peter Abraham und Elisabeth Müller-Hari (Bergführer und Hotelier, Erbauer Hotel Müller, heute Adams Alpine Eden) hat sie die goldenen Pionierzeiten des Tourismus in Kandersteg direkt oder über ihre Familie miterlebt. Elisabeths Grossvater war der erste Kandersteger mit eigenen Skis und hat, wie ihr Vater, als Bergführer zahlreiche Erstbesteigungen und Erstbegehungen im Palmarès – vom Galletgrat beim heimischen Doldenhorn bis zu einer Variante der Brenvaroute am Mont Blanc. Diverse Auszeichnungen im Curling, Skifahren und Skispringen sowie die Gründung des Licht- und Wasserwerks Kandersteg 1903 und der Gemeinde Kandersteg 1909 waren weitere Meilensteine, die den Tatendrang von Vater und Grossvater Müller bezeugen.
Ausgeprägter Tatendrang war denn auch Elisabeth eigen. Ihren Schulabschluss erreichte sie an der Ecole Supérieure de Commerce in La Neuveville, und bald nach Ende des Zweiten Weltkrieges bereiste sie, damals ein abenteuerliches Unterfangen, Europa und die angrenzenden Länder. Als Hotelierstochter führte sie die praktische Ausbildung im Hotelfach in beste Häuser in der Schweiz bis hin zum Waldhotel Liechtensteiner Hof in Vaduz. Dort lernte sie neben der Fürstenfamilie eine Reihe von Grafen und Fürsten kennen, die nach den Wirren des Weltkrieges vorübergehend eine Bleibe in Liechtenstein gefunden hatten.
Ihre berufliche Tätigkeit führte Elisabeth nach Zürich, wo sie Hans Bohrer, einen grossen, gutaussehenden Mann kennenlernte. Nach einigen Irrungen und Wirrungen zur Frage, ob ein Katholik und eine Protestantin heiraten sollen und wenn ja, in welcher Kirche, gaben sich die beiden 1955 das Ja-Wort. Der Ehe entsprossen eine Tochter und zwei Söhne, sieben Enkelinnen und Enkel und ein Urenkel.
Wohnhaft in der Region Zürich und Aargau, blieben Elisabeth und ihre Familie Kandersteg zeitlebens eng verbunden, in den Ferien, über ihre Schwester Margrith Zurbuchen-Müller mit Familie und die weitere Verwandtschaft, aber auch durch ihr aktives Interesse am Geschehen im Dorf und seinen Institutionen. Die Kandersteger Berge waren ihr lieb, und früh schon war sie mit ihrem Vater auf manchen Gipfel gestiegen.
Elisabeth Bohrer-Müller begegnete ihrem Umfeld mit Herzlichkeit. Ihre Liebe und Fürsorge, die Erinnerung an ihre Lebensfreude und ihren Tatendrang tragen wir unendlich dankbar in unseren Herzen.