«Endlich geht es los!»
28.10.2022 SportEISHOCKEY Mit ihrem ersten Turnier starteten am vergangenen Sonntag nun auch die jüngsten Spieler des EHC Adelboden in die neue Saison. Die sechs Teams von U9 bis U20 mit Spielern im Alter von 6 bis 20 Jahren sind nach der intensiven Vorbereitung parat zu zeigen, was auf dem Eis drin ...
EISHOCKEY Mit ihrem ersten Turnier starteten am vergangenen Sonntag nun auch die jüngsten Spieler des EHC Adelboden in die neue Saison. Die sechs Teams von U9 bis U20 mit Spielern im Alter von 6 bis 20 Jahren sind nach der intensiven Vorbereitung parat zu zeigen, was auf dem Eis drin liegt.
BARBARA WILLEN
«Endlich geht es los – ich freue mich so fest!» Die Buben der U9-Mannschaft treffen sich in Wichtrach zum ersten Turnier der Saison. Für einige ist es das erste Turnier überhaupt. Die vielen neuen Eindrücke, eine fremde Eishalle, Zuschauer auf der Tribüne, richtige Gegner und Schiedsrichter – endlich das «wahre» Eishockey!
Mehr als Technik und Taktik
Bei den U9ern und U11ern finden je vier Turniere vor und vier Turniere nach Weihnachten statt. Dabei tritt immer ein anderes Team als Heimclub auf und jeder spielt gegen jeden. Das Eisfeld wird in der Mitte in zwei Felder aufgeteilt, gespielt wird je rund 30 Minuten. Zum Abschluss dürfen alle Kinder einen Penalty schiessen – oft tritt auch noch der Goalie als Schütze an. Seit einigen Jahren spielen beim EHC Adelboden auf den beiden jüngsten Stufen wieder viele Kinder mit – sehr zur Freude des Trainerstaffs. Oft sind Väter zugleich die Coaches. In Adelboden gibt es aber auch Aktive wie etwa Che Zryd (U11) und Andrea Schranz (U13), die sich in ihrer Freizeit um den Nachwuchs kümmern und als Trainer ihr Wissen weitergeben.
Mit neuen Trikots durften die Knaben der U11 letztes Wochenende in Grindelwald aufs Eis. Leider fehlte die Nr. 8, was einen der Jungs sehr enttäuschte. Kurzerhand wurde beim Trikot Nr. 28 die 2 abgeklebt – und schon konnte er doch noch mit seiner Lieblingszahl aufs Eis. Dieses Beispiel zeigt: Trainer sind nicht nur für Technik und Taktik zuständig – auch viele andere Fähigkeiten sind gefragt. «Wir hatten ein grossartiges Turnier in Grindelwald. Es herrschte eine tolle Stimmung auf und neben dem Eis, die Jungs aus Adelboden, Frutigen und Reichenbach verstehen sich super!» Trainer Zryd war voll des Lobes über sein Team.
Spielen wie die Grossen
Ab Stufe U13 (Jahrgänge 2010 und 2011) spielen die Kinder erstmals eine Meisterschaft und treten auch gegen andere Teams aus dem Kanton Bern an. Ebenfalls neu ist das Spielen über das ganze Eisfeld wie bei den Grossen. Ausserdem gibt es Offside, Icing oder Strafen. Ab dieser Stufe spielen die Kinder aus Adelboden als Spielergemeinschaft mit dem EHC Kandersteg. Nach zwei bisher absolvierten Runden ist die Bilanz sehr ausgeglichen: Ein Spiel wurde knapp gewonnen und eines knapp verloren.
Für die U15-SpielerInnen dürfte es schwierig werden, an die letztjährigen Erfolge anzuknüpfen. Das junge Team besteht auch dieses Jahr aus Spielern von vier Vereinen. Die Simmen-Bulls (Lenk-Zweisimmen) und Gstaad bringen allein keine Mannschaften zustande. So gehören sie ebenfalls zur Spielergemeinschaft mit Adelboden und Kandersteg. Wegen des warmen Wetters können die offenen Eisbahnen in Lenk und Gstaad noch nicht betrieben werden, weshalb die Kinder aus dem Nachbartal nun in Adelboden die Möglichkeit nutzen, wenigstens ab und zu auf dem Eis zu trainieren. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen (gegen starke Gegner) ist der Start in die Meisterschaft auch für dieses Team geglückt.
Heimspiele in Gstaad
Das U17-Kader ist trotz der bereits bekannten Spielergemeinschaft schmal. Viele U15-Spieler helfen aus, profitieren persönlich ebenfalls vom schnelleren Eishockey und entwickeln sich weiter. Die Doppelrunden nehmen sie gerne auf sich. Dieses Jahr werden Heimspiele auch in Gstaad ausgetragen. Die offene Eisbahn mitten im Dorf hat ihren eigenen Charme und solche Winterklassiker sind jeweils ein Highlight.
Nach einer unglücklichen Niederlage in Bern glichen die U17er ihre Bilanz gegen den Rivalen aus Thun mit einem klaren 11:5 wieder aus. Die Jungs, die letztes Jahr bei den U15ern so erfolgreich abgeschlossen haben, werden nun versuchen, auch in der neuen Altersklasse einen Nagel einzuschlagen.
Ein schwieriger Job
Der U20-Trainer hat keine leichte Aufgabe. Jungs im Alter von 16 bis 20 Jahren zu betreuen und als Team zu coachen, ist eine Herausforderung. Viele spielen bereits bei den Aktiven und wollen ihre «knappe» Zeit nicht bei den U20ern verbringen. Dabei geht oft vergessen, dass nicht alle einen Platz in einer zweiten oder vierten Liga erhalten. Ausserdem verpflichtet sich der Verein, die Ausbildung bis auf Stufe U20 anzubieten. Der Körper befindet sich in diesem Alter noch im Wachstum und die Entwicklung der jungen Spieler kommt in aktiven Teams oft zu kurz. Nebenschauplätze (z.B. mangelhafte Ausrüstung, Diskussionen mit dem Schiedsrichter) lenken ab und der Fokus auf den Match geht bei einigen Spielern verloren. Es bleibt zu hoffen, dass sich die jungen Draufgänger dem Team unterordnen und gemeinsam zeigen, was sie können. Nach den zwei ersten Spielen ist die Bilanz gar nicht so schlecht: ein Sieg in Bern und eine knappe Niederlage zu Hause.
Volle Terminkalender
Die Meisterschaften im Eishockey dauern von Mitte September bis März. In dieser intensiven Zeit steht fast jedes Wochenende mindestens ein Spiel auf dem Programm – sehr zur Freude der vielen eishockeybegeisterten Kinder.