Entlastung für Familien schwerstkranker Kinder
07.06.2024 GesellschaftSOZIALES Pro Pallium setzt sich für die Entlastung, Begleitung und Vernetzung von Familien schwerstkranker Kinder und junger Erwachsener ein und ist rein spendenfinanziert.
KATHARINA WITTWER
Familien mit einem schwerkranken Kind stehen tagein und tagaus ...
SOZIALES Pro Pallium setzt sich für die Entlastung, Begleitung und Vernetzung von Familien schwerstkranker Kinder und junger Erwachsener ein und ist rein spendenfinanziert.
KATHARINA WITTWER
Familien mit einem schwerkranken Kind stehen tagein und tagaus grossen Herausforderungen gegenüber. Die Bewältigung des Alltages fordert von Eltern, Geschwistern und weiteren Angehörigen viel Kraft. Die Stiftung Pro Pallium ergänzt mit ihrem Angebot die Dienstleistungen anderer Organisationen und Institutionen. Damit soll die Voraussetzung dafür geschaffen werden, dass Familien – wenn es gewünscht ist – ihr schwerstkrankes Kind zu Hause in seinem Umfeld betreuen und pflegen können. Pro Pallium bietet Betroffenen darüber hinaus eine helfende Hand, um sich im oft unübersichtlichen Dschungel der verschiedenen Angebote der pädiatrischen Palliative Care zurechtzufinden.
Teilweise langjährige Beziehungen
Basis des Entlastungsangebotes sind die freiwilligen MitarbeiterInnen. Sie unterstützen die Familien im unmittelbaren Alltag. Petra Männer ist Regionalleiterin für den Kanton Bern und das Wallis. «Bevor ich aus meinem Pool, bestehend aus rund 20 Freiwilligen, jemanden für eine neu angemeldet Familien kontaktiere, besuche ich die Familie und wir klären gemeinsam ihre Bedürfnisse ab.»
Häufig unterstützen freiwillige Mitarbeitende die Familie einmal wöchentlich für drei bis vier Stunden, je nach individuellem Bedarf und den vorhandenen Möglichkeiten. Sie verbringen Zeit mit dem betroffenen Kind oder schenken den gesunden Geschwistern Aufmerksamkeit, begleiten das kranke Kind zu Terminen oder unterstützen die Eltern in administrativen Belangen.
«Nach dem Tod eines Kindes endet der Kontakt anderer Organisationen des Familiennetzwerks oft abrupt, weil keine Gelder von der Krankenkasse oder der Invalidenversicherung mehr gesprochen werden», erklärt Petra Männer. «Wir bleiben auch in dieser schwierigen Trauerzeit für die Familie da, sofern sie das wünscht. Die freiwilligen Mitarbeitenden besuchen zum Beispiel weiterhin das Geschwisterkind und wir unterstützen bei der Vernetzung von Trauerbegleitungsangeboten.» Pro Pallium bietet ebenfalls Trauergespräche an, auch eine Trauergruppe trifft sich in regelmässigen Abständen zum gemeinsamen Austausch. Die Frage, ob das Engagement mit der Vollendung des 18. Lebensjahres endet, verneint Petra Männer. «Wir unterstützen Familien schwerstkranker Kinder und junger Erwachsener. Ist Pro Pallium bereits bei einer Familie engagiert, endet unser Angebot nicht mit dem Erreichen der Volljährigkeit.»
Ohne Schulung kein Einsatz
Grundvoraussetzungen dafür, sich als freiwillige Mitarbeiterin oder freiwilliger Mitarbeiter bei Pro Pallium zu bewerben, sind Freude am Umgang mit Kindern, Offenheit, Empathie und Zuverlässigkeit. «Meine Freiwilligen kommen vor allem aus der Stadt und der Agglomeration. Deshalb sind wir froh um interessierte Personen aus dem Oberland, um auch dort betroffene Familien begleiten zu können», so Männer. Auf ihre Einsätze vorbereitet werden die Freiwilligen an einer mehrtägigen Basisschulung, an regelmässigen Aus- und Weiterbildungen sowie beim gegenseitigen Austausch mit der Regionalleiterin.
Pro Pallium ist rein spendenfinanziert und deshalb auf finanzielle Unterstützung aus der Öffentlichkeit angewiesen. Interessierte Freiwillige können sich direkt an Petra Männer oder an die Geschäftsstelle von Pro Pallium wenden: Regionalleiterin Region Bern; E-Mail: p.maenner@pro-pallium.ch; Telefonnummer: 079 951 32 79; Geschäftsstelle: 062 212 21 37