Erfreulicher Sommer bei den Oberländer Bergbahnen
26.09.2025 TourismusMit dem Ende der Sommerferien zogen die Schweizer Bergbahnen per Ende August ein Zwischenfazit. Der «Frutigländer» befragte dazu die Bergbahnen im eigenen Erscheinungsgebiet sowie weitere bekannte Bahnen im Umfeld. Nicht alle wollten oder konnten sich gegen Ende des ...
Mit dem Ende der Sommerferien zogen die Schweizer Bergbahnen per Ende August ein Zwischenfazit. Der «Frutigländer» befragte dazu die Bergbahnen im eigenen Erscheinungsgebiet sowie weitere bekannte Bahnen im Umfeld. Nicht alle wollten oder konnten sich gegen Ende des Monats September schon äussern. Doch die eingegangenen Rückmeldungen zeigen ein erfreuliches Bild.
Der Bergbahnsommer verlief in der ganzen Schweiz mehrheitlich positiv, mit einem Zuwachs an Gästen von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr und gar 20 Prozent mehr Gästen als im Fünfjahresdurchschnitt, wie der Branchenverband Seilbahnen Schweiz mitteilt.Für das sogenannte Saisonmonitoring wertete Seilbahnen Schweiz die Ersteintritte von über einhundertzwanzig Mitgliedern aus. Die vorliegenden Zahlen erlauben eine Analyse der Sommersaison 2025 vom Saisonstart bis Ende August.
Der Juli war vergleichsweise kühl und nass, entsprechend lagen die Gästezahlen unter dem Durchschnitt. Der August startete ebenfalls feucht und kühl, was sich negativ auf Tagesausflüge auswirkte. Mitte Monat brachte eine warme Phase dann einen Aufschwung, bevor es Ende August wieder drehte. Der September zeigte sich bis kurz vor dem Herbstanfang von seiner besten Seite. Vergleicht man den August 2025 mit dem ausserordentlich starken August des Jahres 2024, so waren gesamtschweizerisch fünf Prozent weniger Gäste mit Seilbahnen unterwegs. Betrachtet man jedoch die ganze Saison von Mai bis August, fällt das Ergebnis positiv aus – und das Berner Oberland liegt im Vergleich weit vorne.
Stimmen aus dem Oberland
Adelboden-Lenk
Die Region Adelboden-Lenk kommuniziert derzeit noch keine absoluten Zahlen. Doch die Monate Juni bis August verliefen erfreulich: Man verzeichnete fünf Prozent mehr Ersteintritte als im Vorjahr. Nun steht die Herbstsaison bevor, die noch zum Sommergeschäft gehört. Jetzt hofft man auf Wetterglück und viele Gäste.
Niesen und Elsigen
Die Niesenbahn punktete mit einem vielfältigen Sommerprogramm. Themenfahrten wie Sonnenaufgangsfahrten und Kulturabende lockten zahlreiche BesucherInnen an. Besonders beliebt waren die «Niesen Sessions».
Auch an Elsigen, wo die Niesenbahn das Berghaus Elsigenalp betreibt, zeigte sich eine erfreuliche Nachfrage. Angebote vom «Bärgzmorge» bis zu Übernachtungen wurden gut genutzt. Insgesamt begrüsste die Niesenbahn bis zum Herbstbeginn rund siebzigtausend Gäste – zehn Prozent mehr als im eher schwachen Vorjahr 2024 und nur zwei Prozent weniger als im Rekordjahr 2022. Das Berghaus Elsigenalp ist noch bis zum 19. Oktober geöffnet. Am Niesen dauert die Saison noch bis zum 9. November. Bei Schönwetter ist sogar eine Verlängerung möglich.
Engstligenalp
Der Sommer auf der Engstligenalp war dieses Jahr besonders gelungen. Traumwetter sorgte für viele sonnige Tage und gute Stimmung. Sowohl Alpaufzug als auch Alpabzug waren Höhepunkte. Mitte September hat dort die Wildsaison begonnen.
Stockhorn
Das Stockhorn blickt bereits auf die ersten acht Monate des Jahres zurück: Von Januar bis August verzeichnete man – abgesehen vom Juli – in allen Monaten Rekorderträge. Der September entwickelte sich auf dem Niveau der Vorjahre. Geschäftsführer Stefan Schmid zeigt sich entsprechend zuversichtlich. Zum guten Ergebnis trugen auch Nebenbetriebe wie Bungy-Jumping, Fischerei und Gastronomie bei, die ebenfalls sehr erfolgreich liefen.
Jungfraubahnen
Die Jungfraubahnen sind ein börsenkotiertes Unternehmen und veröffentlichen Zahlen nur zu offiziellen Terminen. Bekannt ist jedoch: Das erste Halbjahr 2025 verlief sehr erfolgreich. Mit 472 700 Personen besuchten 2,6 Prozent mehr Gäste das Jungfraujoch als im Vorjahr. Insbesondere aus den Vereinigten Staaten, Indien und Südkorea kamen mehr BesucherInnen; auch China befindet sich im Aufwärtstrend. Bei den Erlebnisbergen Harder, First und Lauterbrunnen-Mürren stiegen die Gästezahlen insgesamt um 8,7 Prozent. Die Harderbahn verzeichnete zwar ein Minus von fünf Prozent, allerdings auf hohem Niveau. Die Firstbahn legte um 12,9 Prozent zu, die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren gar um 14,8 Prozent.
Blick nach vorn
Bei allen positiven Nachrichten darf nicht vergessen werden: Besonders kleine und mittlere Bergbahnen stehen in den kommenden Jahren vor grossen Investitionen – etwa um Konzessionen zu erneuern oder Sicherheitsmassnahmen umzusetzen. Dazu braucht es neue Konzepte oder – wie in diesem Sommer – eine gute Portion Wetterglück.
MARTIN NATTERER