Während der Winterpause läuft bei der Niesenbahn ein grosses Bauprojekt: In der oberen Sektion werden der Antrieb und die Steuerung erneuert. Am Samstagmorgen wurde ein 3,2 Tonnen schweres Gegenrad montiert – was viel Zeit und noch mehr Feingefühl erforderte. ...
Während der Winterpause läuft bei der Niesenbahn ein grosses Bauprojekt: In der oberen Sektion werden der Antrieb und die Steuerung erneuert. Am Samstagmorgen wurde ein 3,2 Tonnen schweres Gegenrad montiert – was viel Zeit und noch mehr Feingefühl erforderte.
MICHAEL SCHINNERLING
Es war noch früh am Samstagmorgen in Mülenen, als Andreas Wiedmer (Leiter Betrieb und Technik Niesenbahn), Ueli Schmid (Chefmonteur Garaventa), Urs Wohler (Geschäftsführer der Niesenbahn) und Martial Stark (Projektleiter Garaventa) alles fürs Verladen des Gegenrads vorbereiteten. Mit Patrick Reichen, Markus Rubin und Erich Wälti waren weitere Mitarbeiter des Niesenbahn-Teams in der zweiten Bahnsektion bereits dabei, das besondere Unterfangen vorzubereiten. Eine extra dafür hergestellte Transportvorrichtung mit Schwerpunkt in der Mitte sorgte dafür, dass das Gegenrad mit einem Gewicht von 3270 kg und einem Durchmesser von drei Metern sicher bewegt werden konnte. Schmid und Wiedmer arbeiteten Hand in Hand und wussten, wie und wo jede Schraube angebracht werden musste. Schmid setzte zwischendurch einmal einen Winkelschleifer ein, um Teile passend zu machen. Das Rad ist geschweisst und der Aussenring geschmiedet. Seit März liefen die Planungen für den Ersatz des Antriebs. «Im Januar folgt das Antriebsrad, und danach werden in der Bergstation die Räder ersetzt», erklärte Stark.
Möglichst ökologisch gearbeitet
Für Urs Wohler war dies ein ganz besonderer Moment: «So etwas erlebt man nur einmal in 100 Jahren. Für uns ist es heute ein erster Meilenstein in der Geschichte des vier Millionen Franken teuren Bauprojektes.» Man habe Wert darauf gelegt, ökologisch zu arbeiten. «Wir haben alles, was möglich war, mit der Bahn hinauftransportiert», so Wohler. «Den Helikopter setzten wir nur sporadisch ein – bei Teilen, die aufgrund ihres Gewichts und des Handlings nicht mit der Bahn zu transportieren waren.» In den letzten Wochen wurden um die 100 Tonnen Material transportiert.
Nach dem Verladen des Gegenrads ging es Richtung Mittelstation. Aufgrund des Schwertransports konnte die Bahn nur maximal 0,5 Meter pro Sekunde fahren. Nach einer Stunde war man bei der Mittelstation angelangt, um dort alles wieder zu demontieren und auf die restliche Reise nach oben zu schicken. Erst am späten Nachmittag waren die Spezialisten wieder im Tal. Weil die Bahnfahrten seit Montag eingestellt sind, musste das Gegenrad noch am Samstag auf den Berg gebracht werden.
Mehr Infos zum Projekt unter: niesen.ch/umbau