Viel Porzellan zerschlagen
An der «Zweitklassengesellschaft», wie Urs Kallen es nennt, sind «unsere» Gemeinderatsmitglieder und auch unsere Regierungsstatthalterin grösstenteils selbst schuld. Das Vertrauen der BürgerInnen in diese ...
Viel Porzellan zerschlagen
An der «Zweitklassengesellschaft», wie Urs Kallen es nennt, sind «unsere» Gemeinderatsmitglieder und auch unsere Regierungsstatthalterin grösstenteils selbst schuld. Das Vertrauen der BürgerInnen in diese Behörden ist leider nicht mehr sehr ausgeprägt.
Urs Kallen schreibt, die Lage sei klar: Zufahrtsstrassen müssten zuerst erstellt werden, bevor gebaut wird (und so sieht es ja eigentlich auch der Richtplan von 2012 vor). Trotzdem wird dies seitens der Gemeinde seit Jahren nicht umgesetzt. Es ist im Übrigen auch sehr befremdend, an einer Gemeindeversammlung teilzunehmen, an der sich BürgerInnen zu Wort melden und sich zum einen oder anderem Thema äussern – und später erhalten diese Bürger-Innen dann einen Brief eines Gemeinderats und werden darin gemassregelt (der «Frutigländer» hat darüber berichtet).
Ich bezweifle daher, ob die betroffenen AnstösserInnen und AnwohnerInnen (Guggigässli und Widigasse, auch Tellenfeldgässli und eventuell weitere Betroffene) noch bereit sind, sich mit der Gemeinde an einen runden Tisch zu setzen. Dieser Vorschlag nach gemeinsamer Lösungssuche wurde bereits anlässlich der Gemeindeversammlung im Dezember 2022 gemacht, ohne dass danach viel passiert wäre!
In den letzten Monaten und Jahren ist durch Gemeinderatsmitglieder und die Regierungsstatthalterin sehr viel Geschirr zu Bruch gegangen. Es haben zum Beispiel Begehungen mit Behördenpersonal stattgefunden, ohne dazu auch die Betroffenen zu begrüssen – also bekamen diese auch kein Gehör!
Und jetzt soll plötzlich ein runder Tisch entstehen für alles, was bisher schiefgelaufen ist. Urs Kallen, der diesen Vorschlag eingebracht hat, ist sich hoffentlich bewusst, dass die Fronten seitens der AnstösserInnen und AnwohnerInnen recht verhärtet sind. Die Idee eines Entschuldigungsschreibens seitens des Gemeinderats ist ein guter Ansatz. Allerdings tun sich einzelne Gemeinderatsmitglieder schwer, sich zu entschuldigen und das Vertrauen eventuell durch ein solches Schreiben wieder herzustellen.
ERIKA GERBER, FRUTIGEN
Mit diesem Leserbrief beenden wir vorerst die Debatte um Bauprojekte und die Verkehrssituation in Kanderbrück. Weitere Zuschriften werden deshalb nicht mehr veröffentlich. Wir danken für Ihr Verständnis.
REDAKTION