«Es ist uns ein grosses Anliegen, dass die Bevölkerung mitreden kann»

  06.06.2023 Krattigen

Das Traktandum «Ortsplanung 2023+» nahm an der Gemeindeversammlung vom vergangenen Mittwoch die meiste Zeit in Anspruch. Der dafür benötigte Kredit wurde von den 38 Stimmberechtigten ebenso angenommen wie die Jahresrechnung 2022.

KATHARINA WITTWER
«Es ist uns ein grosses Anliegen, dass die Bevölkerung bei der Ortsplanungsrevision mitreden kann – soweit die Gesetzgebung dies zulässt», informierte Lukas Bühler, Ressortvorsteher Bau, Planung und Liegenschaften. Bis dieses mehrere Jahre dauernde Projekt der Gemeindeversammlung vorgelegt werden konnte, hatte der Gemeinderat umfassende Vorarbeiten geleistet. Die Revision soll «umsichtig» geschehen und breit abgestützt sein, weshalb Baureglement, Zonenplan Siedlung, Landschaft, Naturgefahren und Gewässerraum sowie das räumliche Entwicklungskonzept mit einbezogen werden. Ein Fokus soll auf die Siedlungsentwicklung nach innen gelegt werden, denn verdichtetes Bauen ist das Prinzip der Stunde. Was bedeutet das konkret? Als Beispiel nannte Bühler seit Jahren eingezonte, nicht erschlossene Parzellen, für die keine Baupläne bestehen. «Möglicherweise kann oder muss hier etwas geändert werden», meinte er.

Mit der Raumplanung wurde die Firma Panorama AG (Bern) beauftragt, für Architektur und Denkmalpflege das Frutiger Unternehmen Jaggi Frei Brügger (Frutigen) und für die Landschaftsplanung konnte Suzanne Albrecht (Thun) ins Boot geholt werden. Die drei haben schon mehrmals gemeinsame Ortsplanungsrevisionen durchgeführt.

Gruppenspaziergänge und Märitstände
Spätestens im Herbst 2023 soll die neue Kommission Ortsplanungsrevision ihre Arbeit aufnehmen. Sie wird keinesfalls allein entscheiden, sondern Ideen, Tipps und Wünsche der BewohnerInnen entgegennehmen, diese prüfen und – wenn möglich – weiterverfolgen. Zur Förderung des direkten Kontaktes und zum Abbau von Hemmschwellen sind geführte Gruppenspaziergänge oder Marktstände geplant. «Je früher wir Rückmeldungen erhalten, desto grösser die Chance, dass diese auch berücksichtigt werden können», informierte der Gemeinderat.

Mit nur einer Gegenstimme wurde der Verpflichtungskredit in Höhe von 220 000 Franken angenommen. Als Folgekosten entstehen während zehn Jahren Abschreibungen von je 22 000 Franken.

Neuigkeiten aus der Schule
Ohne Gegenstimmen winkten die Anwesenden die Jahresrechnung 2022 durch. Sie schliesst im Gesamthaushalt mit einem Ertragsüberschuss von 95 759 Franken ab. «Dank dieses positiven Resultates können wir Reserven bilden und nicht etwa eine Steuersenkung ins Auge fassen», meinte Finanzvorsteher Daniel Kummer.

Im «Verschiedenen» informierte Silvia Luginbühl über Neuigkeiten aus der Schule: Nach einer einjährigen Interimslösung konnte Csilla Marti per 1. August als Schulleiterin angestellt werden. Im nächsten Schuljahr werden die 3. Klasse (13 Kinder) und 4. Klasse (19 Kinder) getrennt geführt. Nach der Erweiterung des Schulhauses gibt es genügend Räumlichkeiten. «Bis wir dazu die Bewilligung von allen involvierten Stellen erhielten, dauerte es.» Erfreulicherweise konnte eine zusätzliche Lehrperson verpflichtet werden. Ein Wermutstropfen dagegen sind die Kosten von rund 154 000 Franken, die zur Hälfte vom Kanton übernommen werden.


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