Zum zweiten Mal nahm das Team vom Bad Heustrich beim Velorennen von Special Olympics in Interlaken teil. Das Team war in bester Laune und absolvierte bei heissem Wetter das Rennpensum mit einem strahlenden Lächeln. Dieses Jahr fand das Radrennen bereits zum vierten Mal im Rahmen des ...
Zum zweiten Mal nahm das Team vom Bad Heustrich beim Velorennen von Special Olympics in Interlaken teil. Das Team war in bester Laune und absolvierte bei heissem Wetter das Rennpensum mit einem strahlenden Lächeln. Dieses Jahr fand das Radrennen bereits zum vierten Mal im Rahmen des Pararace & Roll-Events statt.
Es gibt Tage, da läuft überhaupt nichts zusammen. Und es gibt Tage wie am Samstag, als 10 Athleten vom Team Bad Heustrich ausrückten, um beim Special Olympics-Radrennen in Interlaken teilzunehmen. Chef-Trainer Reto Lauber hatte seine Mitarbeiter und sein Team perfekt vorbereitet. Wurde noch im Vorfeld geschwitzt und individuell trainiert, war nun der grosse Tag da. Man stand als eine Einheit in Interlaken. Für Jürg Krähenbühl, Nadine Svoboda und Michelle Amstutz war so ein Strassenrennen eine Premiere. Am Samstagmorgen fanden die Vorläufe in den Kategorien statt. Schon hier spürte das Team um Lauber wie lässig man doch drauf ist. Und am Nachmittag hiess es, parat sein für die Finalläufe. Mit vier Podestplätzen kann man mehr als glücklich sein. Denn das Starterfeld war gespickt mit sehr guten Athleten aus der ganzen Schweiz. «Die Stimmung war gut, obwohl es heiss war. Und wir hatten es als Team sehr lustig», so Lauber nach den Rennen. «Unser Fazit ist, wir sind sehr zufrieden. Hatten keinen Unfall und holten noch Edelmetall ins Emdthal», kam von Lauber. Dieser Anlass war es ein Teil der Vorbereitungen für die Special-Olympics Sommer-Spiele im Mai 26 in Zug.
Eigentlich kein direkter Anlass von Special Olympics
Dass Radrennen ist eigentlich kein direkter Anlass von Special Olympics. «Die Organisation Special Olympics Schweiz ist auf den Pararace & Roll-Event aufmerksam geworden und hat uns kontaktiert. Unsere Infrastruktur auf dem Flugplatz Interlaken eignet sich natürlich hervorragend für Velorennen. So fand dann 2022 die erste Austragung statt», erklärte Beatrice Hintermeister vom Verein Pararace. Für das OK bedeutete dies, dass man am Samstag jeweils die Velorennen für geistig beeinträchtigte Menschen zu organisieren und am Sonntag die unterschiedlichen Wettkämpfe für Rennrollstuhl und Handbike-Athleten mit körperlichem Handicap durchzuführen. «Das heisst also für uns, genügend Helferinnen und Helfer einzusetzen, Sponsoren- und Gönnergelder zu generieren und bei einer so grossen Teilnehmerzahl wie in diesem Jahr, (Rekordzahl 96 angemeldete Teilnehmer) wird auch die Küchenmannschaft so einiges zu stemmen haben», fand Hintermeister.
Am Ende wird es für alle sehr emotional
«Als sehr besonders emp!nden wir Organisatoren und unsere rund 40 Helfer die bewegenden Emotionen an der speziellen Siegerehrung, für welche wir übrigens extra ein Siegerpodest mit 8 Treppen konstruiert haben», liess Hintermeister wissen. Schon während des Wettkampfes zeigen die Sportler alle Facetten ihrer Gefühle. «Die Athletinnen und Athleten zeigen die ganze Bandbreite an Emotionen. Die Startvorbereitungen wurden bei den Pro!s genaustens studiert, und sie freuen sich über den Ansporn der Zuschauer. Da wird sogar ein kurzer Stopp eingelegt, um den Verwandten zuzuwinken, es gilt Zähne zusammenbeissen um noch einen !lmreifen Endspurt hinzulegen und ab und zu muss ein Coach auch Tränen der Enttäuschung trocknen», so die Sicht des Teams vom Para-Race.
Zu wenig Beachtung
Beate Hintermeister brachte dann noch etwas sehr Wichtiges zum Ausdruck: «Uns erscheint es äusserst wichtig, dass solche Anlässe mehr Beachtung in der Gesellschaft !nden. Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung sollten nicht als Randgruppe wahrgenommen werden. Dass ihnen dank Special Olympics auf der ganzen Welt die Möglichkeit geboten wird, eine Sportart professionell organisiert und betreut auszuüben, ist eine sehr wichtige Sache, zu welcher wir einen kleinen Teil dazu beitragen können. Und der Lohn eines glücklichen Lachens, eines dankbaren Händedrucks und all die emotionalen Siegergesichter entschädigt uns alle.»
Auszug Rangliste Bad Heustrich
820M Strassenrennen Division 1: 1. Rang Nadine Svoboda. Division 2: 2. Rang Thomas Enz; 4. Rang Werner Notz. Division 3: 2. Rang Susanne Enz; 4. Rang Michelle Amstutz; 5. Rang Jürg Krähenbühl. 4220M Strassenrennen: Division 3: 8. Rang Eliane Kaufmann. Division 6: 2. Rang Fabian Frey; 6. Rang Thomas Stampfli.
MICHAEL SCHINNERLING