ESAF-Kränze für die Frutigländer
02.09.2025 SportDer Auftritt der Frutigländer Schwinger am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest überzeugte durchaus. Mit dem Festsieg hatten sie jedoch nichts zu tun, den Titel holte sich der Bündner Armon Orlik. Immerhin erzielten die Berner die meisten ...
Der Auftritt der Frutigländer Schwinger am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest überzeugte durchaus. Mit dem Festsieg hatten sie jedoch nichts zu tun, den Titel holte sich der Bündner Armon Orlik. Immerhin erzielten die Berner die meisten Kränze.
Die Ausgangslage am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Mollis war in den letzten Jahren selten so offen. Die Berner strauchelten bereits am ersten Tag ein bisschen. So hatte der Leader der Berner, Fabian Staudenmann, am Samstagabend einen Gestellten und eine Niederlage zu verdauen. Da der Schlussgang zwischen Samuel Giger und Werner Schlegel gestellt endete, wurde Armon Orlik Schwingerkönig. Im achten Gang bezwang er den Innerschweizer Pirmin Reichmuth, der nach dem Eidgenössischen seinen Rücktritt bekannt gab. Etwas überraschend stand am Samstag ein Berner mit vier Siegen vorne in der Rangliste, welche viele nicht auf der Rechnung hatten. Der 31-jährige Emmentaler Teilverbandskranzer Fritz Ramseier, welcher am Samstag mit Sven Schurtenberger, Damian Ott und Joel Strebel drei Eidgenossen bezwingen konnte. Leider verlief der Sonntag für Fritz Ramseier nicht nach Wunsch. Mit einem Sieg im letzten Gang über Roman Wittwenwiler konnte sich Ramseier den eidgenössischen Kranz sichern.
Curdin Orlik rutschte nach hinten
Mit wenig Rückstand war dann auch der erste Oberländer, Curdin Orlik, am Samstag vorn in der Rangliste. Durch einen Sieg im fünften Gang über den Dominator vom Samstag, den Nordostschweizer Werner Schlegel, brachte sich Curdin Orlik in eine hervorragende Ausgangslage. Leider gelang es dem Frutigländer nicht, im sechsten Gang den Nordostschweizer Domenic Schneider zu besiegen, in diesem Gang resultierte ein Gestellter. Auch im siebten Gang fand der Ingenieur Agronom FH kein Siegesrezept gegen den Urner Lukas Bissig. Der achte Gang endete ebenso gestellt. Auch Fritz Ramseier musste am zweiten Tag des Eidgenössischen etwas unten durch. Am Sonntag resultierten zwei Niederlagen, ein Gestellter und ein Sieg. Mit einem Sieg im letzten Gang über Roman Wittenwiler konnte sich Ramseier den eidgenössischen Kranz sichern.
Bester Oberländer auf Schlussrang 7
Bester Schwinger aus der Region wurde Adrian Klossner. Der Landwirt, welcher in Horboden wohnhaft ist, sicherte sich mit fünf Siegen, unter anderem über den Glarner Eidgenossen Roger Rychen, zwei Niederlagen und einem Gestellten seinen ersten eidgenössischen Kranz. Er reihte sich mit einem Punktetotal von 75,25 auf Schlussrang sieben ein und wurde bester Oberländer am Eidgenössischen Schwing- und Älperfest in Mollis. Curdin Orlik sicherte sich ebenso den Kranz. Für ihn resultierte Schlussrang neun mit einem Total von 74.75. Bei Fabian Schärz aus Aeschi und Dario Bühler aus Scharnachtal fehlte das berühmte «Vierteli» für den begehrten eidgenössischen Kranz. Jan Wittwer aus Faulensee konnte auch alle acht Gänge am Eidgenössischen durchschwingen.
Berner Mutzen mit den meisten Kränzen
Die hohen Ambitionen, welche sich die Berner gesetzt haben, konnten nicht ganz erfüllt werden. Das Ziel war es, den Königstitel wieder in das Bernbiet zu holen. Da Fabian Staudenmann bei seinem Sieg über Domenic Schneider im siebten Gang die Maximalnote nicht erhielt und Michael Moser gegen Armon Orlik stellte, stand kein Berner im Schlussgang, sondern es gab ein Nordostschweizer Duell um den Titel des Schwingerkönigs. Die Berner legten wegen des Resultats von Staudenmann über Schneider Rekurs ein; dieser wurde vom Verband jedoch abgelehnt. Auch wenn der Königstitel nicht den Weg ins Bernbiet gefunden hat, so haben die Berner Mutzen die meisten Kränze erschwingen können. Von 40 angegebenen Kränzen sicherten sich die Berner 12. Die einzigen beiden Oberländer, welche einen eidgenössischen Kranz erschwingen konnten, sind die für den Schwingklub Frutigen antretenden Klossner und Orlik. Erfreulich für das Berner Team wird sicherlich sein, dass unter den zwölf eidgenössischen Kränzen, welche die Mutzen für sich gewinnen konnten, vier Neukranzer sind.
Auch wenn der Schwingerkönigstitel in die Nordostschweiz ging, sind auf den Rängen zwei bis vier mit Fabian Staudenmann, Michael Moser, Matthias Aeschbacher und Michael Ledermann gleich vier Berner vertreten.
MARLENE UND MATHYAS FRATTINI