«Familientreffen» der Reitsportbegeisterten
11.07.2023 Kandersteg«Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde» – das war das Motto des vergangenen Wochenendes. Zahlreiche TeilnehmerInnen waren mit 200 Rössern angereist, um an vier Tagen diverse Prüfungen zu absolvieren. Die abendlichen Feiern fanden ebenso grossen Anklang wie die sportlichen Herausforderungen.
MARIA STEINMAYR
Bereits seit 1977 finden der Concours und das Reitfest in Kandersteg statt. Über die Jahre hat sich die Veranstaltung zu einem Grossevent gemausert. Nur einmal in dieser Zeit fiel der Anlass wegen der Corona-Pandemie aus. So war es am vergangenen Wochenende das 45. Mal, dass sich ReiterInnen mit ihren Pferden im Springreiten massen. Verschiedene Parcours mit Höhen bis zu 125 cm mussten dabei bewältigt werden. Das Paar mit den wenigsten Hindernisfehlern (Abwürfen von Stangen oder Reitern) oder Verweigerungen des Pferdes und der schnellsten Zeit gewann. Zusätzlich wurde dieses Jahr ein Stilpreis vergeben: Das Reiterpaar, das den schönsten und harmonischsten Ritt zeigte, wurde zusätzlich prämiert. Diesen Preis gewann unter anderem der OK-Präsident Hansueli Hänni, der auch zwei Prüfungen für sich entscheiden konnte.
Aufwendige Logistik
ReiterInnen reisten gemeinsam mit ihren Pferden aus der gesamten Schweiz an. Das Dorf platzte förmlich aus allen Nähten, sämtliche Ferienwohnungen waren vermietet und die 154 verfügbaren Pferdeboxen belegt. Ohne Reservation ging an diesem Wochenende nichts. «Ausgebucht lautet die Devise», so Yvonne Rumpf, die für die Unterbringung der Tiere zuständig war.
Platzsprecherin und OK-Mitglied Christa Bohny erzählte: «Wir haben drei Tage lang aufgebaut und alles aus dem Nichts entstehen lassen. Die Bahnhofmatte ist der geeignete Ort, um einen Event dieser Grösse durchzuführen.»Die Anstrengung hat sich gelohnt: Die TeilnehmerInnen waren zufrieden, und auch für die Tiere waren die sommerlichen Temperaturen dank Kanderstegs Lage auf 1200 m ü. M. kein Problem.
Sport, Geselligkeit und Unterhaltung
Das jährliche Treffen in Kandersteg ist ein fixer Bestandteil im Kalender der Turnierspringer. Da am vergangenen Wochenende allerdings schweizweit noch einige andere Veranstaltungen im Springreiten stattfanden, gab es weniger Anmeldungen als in den Vorjahren. Dennoch war die Veranstaltung mit fast 200 Pferden sehr gut besucht. «Die meisten reisen für den gesamten Verlauf des Events an und verbringen ein paar Tage Urlaub in der Region», so Christa Bohny. Im Vordergrund stehe dabei das Treffen Gleichgesinnter und ein gemeinsam verbrachtes Wochenende. Dies sei den meisten Besuchern wichtiger, als jede Prüfung zu gewinnen.
Aus diesem Grund gibt es auch den geselligen «Bike & Reit»-Event. Hierbei müssen die Teams, bestehend aus einem Pferd inklusive ReiterIn und einer Person auf dem Velo, einen Hindernisparcours überwinden. Das schnellste Team gewinnt. Der Concours Kandersteg ist mittlerweile für diese Spezialdisziplin bekannt und der Wettbewerb stets ein grosser Spass für TeilnehmerInnen und ZuschauerInnen. Gewonnen haben dieses Jahr Isabelle und Roland Morgenthaler.
Auch die Abendveranstaltungen wurden wie immer gut und gerne besucht: Ein DJ sorgte vor Ort für Stimmung und heizte dem Publikum ein. Bis in die frühen Morgenstunden wurde ausgelassen getanzt und gefeiert.
Die nächste Generation steht in den Startlöchern
Das OK ist nach den vielen Jahren ein eingespieltes Team, die Organisation fest in Familienhand. Auch die Nachfolge scheint bereits gesichert. Der erst vierjährige Leano Hänni, Enkelsohn der Platzsprecherin, war schon als Platzwart unterwegs und fegte in den Pausen zwischen den Prüfungen mit seinem kleinen Traktor über den Sand, um den Untergrund aufzulockern.
Gute Klassierungen von Vereinsmitgliedern
«Wir durften wieder Reitsport auf höchstem Niveau erleben», lautet das Fazit der Veranstalter. Abgesehen von den sportlichen Aspekten der Darbietungen wurden in diesem Jahr auch noch Stilpreise vergeben. Die Jury wählte bei jeder Prüfung ein Reiterpaar aus, das den schönsten, harmonischsten Ritt zeigte, und dieses wurde dann zusätzlich geehrt und belohnt. Einen Stilpreis verdienten sich unter anderen die Vereinsmitglieder Simona Hänni, Hansueli Hänni und Victoria Bohny.
Die Edelweiss-Finalprüfung R105 cm gewann Sina Stadelmann mit Shining Boy d'Amour, die Finalprüfung R115 cm konnte OK-Präsident Hansueli Hänni mit dem Pferd Chicca Blue für sich entscheiden. Die grosse Edelweiss-Finalprüfung R125 cm gewann Pamela Grütter mit Kevin du Droit. Darüber hinaus gab es noch viele weitere erwähnenswerte Klassierungen von Vereinsmitgliedern:
• einen 6. Rang in der Edelweiss-Finalprüfung im R105 cm von Thomas Ogi mit Paja von Büren;
• einen 1. Rang von Natalie Lörtscher mit Pharao in den BR 100 cm;
• einen 4. Rang von Simona Hänni mit Cohiba in der Prüfung R/N 125 cm;
• einen 5. und 6. Rang von Victoria Bohny mit Mabelle in der 105/110-cm-Prüfung und
• einen 3. Rang von Katharina von Känel mit Gitan in einer 110-cm-Prüfung.
PRESSEDIENST OK REITFEST