Fritz Hari, 18. Hornig 1928 bis 9. Chrischtmonet 2024
14.01.2025 NachrufNid wie’s d Jahreszyt würdi la vermuete, isch üse Vati amene usserordentlech warme Wintertag, am 18. Hornig 1928, als erschts Chind vom Fritz Hari u dr Aline, geb. von Känel, ir Gwanne z Rychebach uf d Wält cho.
Zwüehalb Jahr speter het die jüngeri ...
Nid wie’s d Jahreszyt würdi la vermuete, isch üse Vati amene usserordentlech warme Wintertag, am 18. Hornig 1928, als erschts Chind vom Fritz Hari u dr Aline, geb. von Känel, ir Gwanne z Rychebach uf d Wält cho.
Zwüehalb Jahr speter het die jüngeri Schweschter, ds Vreni, d Familie komplett gmacht. Mit syre liebe Schweschter Vreni u ihrer Familie het Vati geng e guete Kontakt p!egt.
Vati het üs verzellt, dass ihn sys Mueti im Alter vo dreiehalb Monet imene fasch drüstündige Marsch vo Rychebach über Faltsche hindery dür ds Weggers i Suld uechi uf d Alp Obersuld trage heigi. Vo denn aa isch Vati bis 1990 jede Summer z Alp.
Sy Vater het die Alp zäme mit sym Brueder pachtet gha. Dr sächs Jahr elter Cousin Hans Hari isch ihm ds Läbe lang e liebe Fründ gsy, wo ihn viel glehrt het u i spetere Jahr, wo Vati militärisch u politisch vil underwägs isch gsy, bi de Arbeite am Obersuld mengisch i grossem Mass entlaschtet het.
Scho früej het Fritz Fröid ar Flora u Fauna gha. Sy Grossvater, wo denn Statthalter z Frutige isch gsy, het das Flämmli entfacht u ihm P!anze- u Tierkundebüecher gschenkt. Stundelang het är i dene Büecher gläse u bbletteret u de ir Natur die entsprächende P!anze u Tier gsuecht. So wunderet’s eim nid, dass üse Vati vo fasch jedem Blüemli u P!änzli dr latinisch Name het uswendig gwüsst. Die Lydeschaft u sys Wüsse het är de vil speter i syne botanische Bluemewanderige u Diavorträg a menge Interessierte chönne wytergäh.
I junge Jahre het är am Sunntig nach dr Stallarbeit a Obersuld gärn e Bärgtour gmacht – dr 2520 m höch Dreispitz hets ihm bsunders aataa gha … drum het är dä i sym lenge Läbe 83 Mal erklomme – ds erschte Mal mit 10-jehrig .
D Zahle, ds Rächne u ds Ufschrybe vo Date isch o öppis gsy, wo Fritz interessiert het. So het är geng Buech gführt über ds einte oder andere Naturereignis dür ds Jahr. Wenn d Stare im Früehlig vo Süde zrüggchöme u im Vogelhüsi yzieh, wo me vom Chuchifenschter ir Gwanne us het chönne beobachte, het Vati vo früejer Chindheit aa notiert. U es het ihn geng bsunders gfröit, we die schillernde Vögeli a sym Geburtstag Mitti Hornig ihm ernöit d Ufwartig gmacht hei.
D Faszination u d Schönheit vo de Steine mit ihrne zahlryche verschiedene Flächte u o vom Adler, em König der Lüfte, hei ihn es Läbe lang begleitet.
We üse Vater dennzumal hetti chönne e Bruef wähle, hetti är sech ällwäg am liebschte für nes Studium vor Biologie oder Geologie entschiede. Aber das isch zu dere Zyt kes Thema gsy, wo är 1943 isch konfirmiert worde. Dr Schuelustritt vo Fritz isch i d Chriegszyt gfalle u d Wehrmanne hei monatelangi Dienschtzyte müesse leischte. Drum het üse Vater ufem elterleche Betrieb müesse blybe.
Scho früej isch ihm vo syne Eltere subers u exakts Wärche vorgläbt worde. Sie hei ihn o glehrt, dass me sech im Läbe für die benachteiligete Mensche söll ysetze. Sie heis ihm u syre Schweschter o so vorgläbt. So isches nid verwunderlech, dass syner Eltere während em Chrieg emene wytere Chind es Deheime hei ggä. Dr Toni Feller isch im Alter vo 6 Jahr als Französisch sprächends Chind bi Haris ufgno worde. Die anfänglechi Sprachbarriere het zu mengem luschtige Zwüschefall gführt u so die schwere Chriegsjahr chly ufgheitert.
1946/47 het Fritz d Bärgbureschuel z Brienz dörfe bsueche.
Im 1948 het Vati als Trainsoldat d Rekruteschuel gmacht. Vati het albe gseit, dass är geng, wenn är syne Vorgsetzte verleidet sygi, beförderet sygi worde bis zum Oberscht u Trainchef vom Gebirgsarmee-Korps 3. Dr Train, d Ross u d Soldate sy em Vati es grosses Aalige gsy u hei ihm sehr viel bedütet … über 1600 Dienschttage sy i sym Dienschtbüechli ytrage! Us dere Zyt het är vil gueti Fründschafte u Kontakte p!egt. Menge Soldat het ihn speter im Suld bsuecht u vo sym herte, aber geng faire Füehrigsstil verzellt. Dr Name «Riemli-Fritz» isch da ds einte oder andere Mal gfalle. Exakts Paratmache vo de Ross u Paschte isch Fritz überus wichtig gsy! Äs isch für ihn e grossi Gnuegtueig gsy, we sie mit em Train öpperem hei chönne hälfe u diene. I dere Zyt hets no kener Transportheli- !üüg gäh!
Gärn het Vater o gholzet im Winter. Zäme mit sym Schuelkolleg, em Vordorf Hans, de mit Aebnit Ruedi u no speter mit em Joni Bühler hei sie mengi Tanne grüschtet.
Im Summer het Vati vom Obersuld us fasch täglech mit em Velo Milch i ds Restaurant Pochtefall im Suld gliefert, we är uf Rychebach isch ga heue. Es isch ihm gar nid zwider gsy zuechizha … hets ihm doch es hübsches Serviertöchterli bsunders aataa gha. Ds Käthi Bruni us Amsoldinge het im Suld bi syre Tante Rosa u em Götti Fritz gwärchet. Em Käthi het dä schnittig Bursch o gfalle u im 1955 hei die zwü dr Bund vom Läbe gschlosse u hei über 65 Jahr dörfe zäme sy!
1957 isch dr junge Ehe d Elsbeth, 1960 d Barbara u 1967 no ds Käthi gschenkt worde. Uf d Frag vo verschidene Lüt, göb Vati de nid truurig sygi, dass är ke Bueb heigi, het Vati albe troche gmeint: «Die Tächteri bringe de d Buebe scho!»
U so isches du o gsy. Vati het Früüd gha a syne Schwiegersühn Sami Stähli, Albärt Fuhrer u Sami Oswald u vor allem o am handwärkleche Gschick vo ihne, wo ihm mengisch isch zguet cho!
1959 hei üser Eltere dr Landwirtschaftsbetrieb überno u es Jahr speter hei sie ds Restaurant Pochtefall im Suldtal vor Tante Rosa u em Götti Fritz chönne choufe. Fritz het mit syre gsellige Art gärn d Lüt bedient u ds Käthi het gugget, dass d Gescht öppis Feins z ässe überchöme. Uf die jungi Familie sy herti Jahr zuecho – für vil Arbeit isch emel gsorget gsy. Nid zletscht, will dr Fritz im Militär u ir Politik het Fuess chönne fasse u när o Karriere mache:
• vo 1973 bis1980 Gmeindspresident vo Rychebach
• vo 1974 bis 1979 Grossrat
• vo 1979 bis 1995 Nationalrat
Us dere Zyt sy wunderbari Fründschafte entstande, mit dr Elisabeth Zölch, em Hanspeter Seiler, em Adolf Ogi, Fritz Abraham Oehrli u Adrian Amstutz, für nume es paar wenigi z erwähne.
E grossi Ehr für Vater isch gsy, wo är im 1996 zum Ehrebürger vo Rychebach isch ernennt worde!
I über 20 Organisatione het Fritz dr Vorsitz übernoh. I erwähne hie nume es paar:
• President vor Welt-Simmentaler-Fleckviehvereinigung
• President vor Trainoffiziersgesellschaft
• President u Verwaltigsrat vor Bärn-Lötschbärg-Simplon-Bahn
• President u Verwaltigsrat vo dr Sparund Leihkasse Frutige
Als President vom Welt-Simmentaler-Fleckviehverband het är mit üsem Mueti es paar schöni Reise nach Amerika, Südamerika, Australie u Neuseeland dörfe undernäh.
Zum Glück hei Mueti u Vati e huufe gueti u dienschtbari Aagstellti u Ushilfe gha.
Allne voraa üse lieb landwirtschaftlech Mitarbeiter, dr Emil Fuhrer, wo 45 Jahr bis zum Tod im 2009 bi üsne Eltere isch gsy.
Mit vilne vo dene Aagstellte hei üser Eltere bis i ds höche Alter e schöni Fründschaft p!egt.
1995 hei sie dr Betrieb im Suld ar Tochter Barbara übergä u chly speter o d Landwirtschaft i d Hend vo verschidene junge Pächter gleit.
I syre Freizyt isch Vati gärn ga Ski fahre, het mit Mueti es Tänzli uf ds Parkett gleit, isch als Mitlöifer mit uf d Jagd, isch ga schiesse, bärgwandere u fotografiere.
Im Louf vo dr Zyt isch d Familie grösser worde – sächs Gross- u füf Urgrosschind hei ds Glück komplett gmacht.
D Grosschind Kathrin, Sämi, Marianne, Mathias, Stefanie u Michi sy gärn bi ihrne Grosseltere ir Gwanne oder im Suld gsy. Sie hei gärn im Stall oder bim Holzufbigele gholfe. U o da het Vati syne Nachkomme exakts Wärche vorgläbt. «Ds Bündige vore, gäll Grossvati!» isch e sone Spruch vo Klein Sämi gsy!
Sie hei mit Grossätti vil Spaziergäng undernoh, wo är sie uf d Schönheite vor Natur ufmerksam gmacht het. So isches nid verwunderlech, dass d Chind, d Gross- u Urgrosschind gärn tüe Steine sammle, d Natur beobachte u fotografiere u so die Lydeschafte vom ihm i ihne wyter läbe.
Wo sie im Früehlig 2020 dr Oberschenkel broche het, isch für üses Mueti dr Umzug i ds Altersheim jetzt Fröschemoos Rychebach leider unumgänglech gsy. Das isch e herti Zyt gsy, hei mier doch während em Lockdown ds Mueti nüün Wuche nid dörfe ga bsueche.
Nachem Schlagaafall isch Fritz im Hornig 2021 o i ds Altersheim jetzt Fröschemoos Rychebach yträte. Für üser Eltere isch d Wält du ume ir Ornig gsy … die zwöi hei die verblybendi Zyt no richtig zäme chönne gniesse.
Leider het aber sys liebe Käthi scho am 7. Juli 2021 für geng d Ouge zueta.
Vati het syt em Schlagaafall nid meh ohni Rollator chönne loufe u ds klare Denke isch ihm mit zuenähmendem Alter schwieriger gfalle.
E huufe liebi Lüt hei ihm dr Heimufenthalt verchürzt u verschöneret. Härzleche Dank all dene, wo ihn so mengisch bsuecht hei. Oder mengisch uf nes Us- !ügli hei mitgnoh! I verzichte hie uf namentlechi Erwähnig, dasi niemer vergisse!
O für die gueti u fürsorglechi P!eg im Altersheim isch Vati überus dankbar gsy. «Es sy alles liebi Meitscheni u Manne, wo da guet zu mier gugge», het är albe gseit! U we sie ihm no es warms u vor allem süesses Tee bracht hei, isch Fritz vollends zfriede gsy!
I dr letschte Wuche vor sym Tod het är gedanklech no mal sys ganze Läbe a sech la verbyzieh.
Am Abe vom 9. Chrischtmonet het är umgäh vo syne Tächteri d Ouge für geng zueta.
Mier sy dankbar für das lenge u ryche Läbe, wo mier, die ganzi Familie, mit ihm zäme hei dörfe ha. Sys grosse Wüsse, syni Gselligkeit, syni Naturverbundeheit wärde üs geng i gueter u liebevoller Erinnerig blybe!
Liebe Vati, mier vermisse dig unendlech fescht u wärde dig geng i üsne Härze trage!
Em Vati sys Läbesmotto het gglutet:
Zfriede sy mit däm, wo me het, macht glücklecher, als unzfriede däm nachispringe, was me möchti u doch nie erreicht!
DIE TRAUERFAMILIE