FUSSBALL Nach einem eher mässigen Rückrundenstart rehabilitierte sich die erste Mannschaft des FC Frutigen im Berner Cup gegen den FC Kirchberg – einem Spitzenteam aus der zweiten Liga. Unter widrigen Wetterbedingungen gewannen die Gastgeber den harten Kampf und qualifizierten sich erstmals in der Clubgeschichte für die Halbfinals.

Das Spiel startete sehr ausgeglichen. Nach etwa zehn Minuten waren es die Einheimischen, die zum ersten Mal aufs Tor schossen. Danach spielte der höher klassierte Gast immer besser und begann, die Frutiger unter Druck zu setzen. Richtig gefährlich wurde er jedoch nur einmal, als die Latte für den geschlagenen Torhüter Friedli rettete. Auch Frutigen erarbeitete sich Chancen. So lupfte der ideal lancierte Rohrer nach einer halben Stunde den Ball über den Kirchberger Torhüter, doch der Ball landete auf statt in dem Netz. Kurz vor der Pause kamen die Einheimischen dann noch zu einer Grosschance durch Guri. Der gegnerische Goalie parierte den Schuss jedoch zur Ecke. Wenig später durften die Spieler zum Tee in die warme Kabine.

Spannende zweite Halbzeit
Während der Pause setzte Regen ein und machte das ohnehin schon nasse Terrain noch tiefer und die äusseren Bedingungen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch garstiger. Die Gäste starteten besser in die zweite Halbzeit, liessen den Hausherren dabei aber Raum, um ihrerseits die Offensive zu suchen. Sie erspielten sich einige Chancen, die entweder durch Friedli pariert oder vergeben wurden. Nach gut zehn Minuten bewahrte einmal mehr die Latte die Kandertaler vor einem Gegentreffer. Nach und nach liess der Druck etwas nach, Schneefall setzte ein und Frutigen konnte sich wieder ein bisschen aus der Umklammerung lösen und nach vorne spielen. In der 65. Spielminute konnte Hänni einen Pass der Oberaargauer im Mittelfeld abfangen. Er nutzte den freien Raum, spielte auf dem rechten Flügel Hafner an, der flach vors Tor auf den freien Guri passte. Dieser hatte keine Probleme, den Ball im Netz unterzubringen. Die Zweitligisten waren nun gefordert und schnürten die Gastgeber in der Verteidigung ein. Etwa eine Viertelstunde lang konnten sich diese schadlos halten, bevor dann doch der Ausgleichstreffer fiel. Es dauerte jedoch nur zwei Minuten, bis Frick an der Grundlinie seinen Gegenspieler tunnelte und mustergültig den mitgelaufenen Guri anspielte, der den Ball souverän zur erneuten Frutiger Führung einschoss. Gemeinsam verteidigten die Oberländer ihren knappen Vorsprung über die Zeit. Nach langer Nachspielzeit pfiff der gute Unparteiische die Partie ab. Die Sensation war geschafft und das Heimteam durfte sich von den Zuschauern im Schneegestöber feiern lassen.
Wer hätte das nach den Leistungen in den letzten Meisterschaftsspielen gedacht: Die erste Mannschaft hat mit einer kämpferischen und solidarischen Leistung den drittklassierten Zweitligisten FC Kirchberg aus dem Berner Cup geworfen und für den Verein Historisches erreicht. Gut möglich, dass diese Reise noch weiter geht, denn für den Halbfinal hat sich mit dem FC Lerchenfeld nur eine Zweitligamannschaft qualifiziert. Weitere Halbfinalteilnehmer sind die Drittligisten FC Bern und FC Aemme. Die Spiele finden am 1. Mai statt.

PETER SCHMID, FC FRUTIGEN

Matchtelegramm
Berner Cup: FC Frutigen (3. Liga) – FC Kirchberg (2. Liga) 2 : 1 (0 : 0). Tore: 65. Eron Guri, 1:0; 78. Gegner, 1:1; 80. Eron Guri, 2:1. Zuschauer: 140. Aufstellung Frutigen: Friedli; Schranz, Simon Wieland, Hänni, Brügger; Pieren, Betim Guri, Schmid Tim, Elsener; Rohrer; Eron Guri. Ersatzbank: Sarbach, Kocher, Hafner, Frick, Levin Häfeli, Albertani.