Geehrte und zu Wählende
11.06.2024 Kandergrund, Blausee, MitholzDie ausgezeichnete Rechnung 2023, herausragende Leistungen von zwei Einheimischen und eine sich abzeichnende Ausmarchung – die Gemeindeversammlungsthemen sorgten für Gesprächsstoff beim Apéro.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Der Finanzverwalter ...
Die ausgezeichnete Rechnung 2023, herausragende Leistungen von zwei Einheimischen und eine sich abzeichnende Ausmarchung – die Gemeindeversammlungsthemen sorgten für Gesprächsstoff beim Apéro.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Der Finanzverwalter Leander Inniger freute sich sichtlich: «So eine gute Rechnung habe ich wohl noch nie vorlegen können. Es ist wie zu Zeiten des Neat-Baus.» Damals hatte die Quellensteuer viel Geld in die Gemeindekasse gespült. Wobei auf den ersten Blick die 66 792 Franken Ertragsüberschuss im Gesamthaushalt bei einem Budget von rund 4,3 Millionen Franken nicht nach aussergewöhnlich viel aussehen. Inniger konnte aber aufzeigen, dass aufgrund von Mehreinnahmen und Minderausgaben zusätzlich 830 000 Franken in die politische Reserve eingelegt werden mussten, was den Ertrag – auf dem Papier – massiv reduzierte.
Massgeblich zum Resultat beigetragen haben Mehreinnahmen beim Finanz- und Lastenausgleich, bei den Einkommens- und Vermögenssteuern sowie bei den Liegenschafts- und Grundstückgewinnsteuern (der «Frutigländer» berichtete). Die Bereiche Abwasser und Abfall weisen zwar einen Aufwandüberschuss aus, in beiden Spezialfinanzierungen sind jedoch genug Reserven vorhanden, um die Fehlbeträge auszugleichen. Schliesslich konnten die Nettoinvestitionen von knapp einer Million Franken ohne Neuverschuldung gestemmt werden – dies betrifft vor allem die Sanierung und den Umbau des Gemeindehauses. Kein Wunder also, dass die Rechnung in der Turnhalle Reckental ohne Diskussion genehmigt wurde.
Kampfwahl ums Präsidium
Die nächste Gemeindeversammlung soll im erneuerten Gemeindehaus durchgeführt werden, das am 27. Juli mit einem Tag der offenen Tür und dem gleichzeitig stattfindenden Dorffest der Öffentlichkeit präsentiert wird. «Am Montag, 2. September, wird die Verwaltung ihre Arbeit wieder im Gemeindehaus aufnehmen», stellte Gemeindepräsident Roman Lanz in Aussicht. Eine der beiden neu erstellten Wohnungen sei auch schon vermietet, freute er sich.
Im Sitzungszimmer werden sich dann im nächsten Jahr grössere personelle Änderungen vollziehen: Sowohl Gemeinderat Albert Künzi als auch Roman Lanz geben ihre Ämter wegen Amtszeitbeschränkung ab. Letzterer warb für die Wahlversammlung vom 22. November. Bemerkenswert ist, dass sich zwei der drei verbleibenden Ratsmitglieder bereits fürs Präsidium in Stellung bringen: Sowohl Ivo Kratzer als auch Roland Stoller hatten ihr Interesse bekundet, noch bevor die Ausschreibung offiziell gestartet war. Die nächste Gemeindeversammlung verspricht einen Grossaufmarsch und Spannung. Gesucht sind bis dahin mehrere neue Behördenmitglieder.
Die Herausforderung Mitholz
Das Pflichtenheft des Ratspräsidiums ist mit dem Räumungsprojekt Mitholz gewaltig angewachsen. Über einige Schwerpunkte informierte Gabriela Schmid als lokale Projektkoordinatorin: Im ersten Halbjahr 2024 sind mit den ersten Rodungsarbeiten unter der Fluh und der Umzäunung des Areals markant sichtbare Arbeiten ausgeführt worden. Seitens der Gemeinde laufen die Projektarbeiten für die Erschliessung der Baugebiete «Wyssa Zun» und «Underem Büel». Die Kommission Mitholz bearbeitet für den Gemeinderat verschiedene Bereiche, die teilweise auch bereits die Situation in Mitholz nach Abschluss des Projekts betreffen. So sind beispielsweise Fragestellungen zu Orts- und Baustrassen, zum Wasserbau sowie zu künftigen Landumlegungen in Abklärung. Ein Knackpunkt sei das Thema Wald, wie Lanz ergänzte, müssen doch gut fünf Hektaren Ersatzaufforstungen vorgenommen werden. «Wir reden jetzt darüber, wie Mitholz in 20 Jahren aussehen soll», erklärte der Ratspräsident, der in der Mitholz-Kommission auch nach seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat weiterarbeiten wird.
Ehre für die Besten
Den Abschluss der Versammlung gestaltete Gemeinderätin Franziska Esskuche: Sie verteilte Geschenke. Das erste ging an Samuel Ryter, der seine Lehrabschlussprüfung als Schreiner EFZ beim Kandergrunder Lehrbetrieb Rudolf Wandfluh mit der besten Prüfung und einer Gesamtnote von 5,5 abgeschlossen hatte. Das zweite Präsent war für Andreas Inniger bestimmt, der einmal mehr seine Treffsicherheit als Armbrustschütze bewiesen und sowohl beim Swiss Cup (Gruppenwertung) als auch bei der Berner Meisterschaft, Kategorie Elite, jeweils den ersten Rang erzielt hatte.