POLITSPORT Bereits zum 51. Mal fand am letzten Wochenende das internationale Parlamentarier-Fussballturnier statt. Die «Länderspiele» zwischen der Schweiz, Finnland, Deutschland und Österreich wurden auf dem Berner Sportplatz Spitalacker ausgetragen. Jürg ...
POLITSPORT Bereits zum 51. Mal fand am letzten Wochenende das internationale Parlamentarier-Fussballturnier statt. Die «Länderspiele» zwischen der Schweiz, Finnland, Deutschland und Österreich wurden auf dem Berner Sportplatz Spitalacker ausgetragen. Jürg Grossen aus Frutigen trat wie gewohnt für das Team des Schweizer FC Nationalrat an – diesmal neben einem amtierenden Bundesrat
MICHAEL SCHINNERLING
Im Eröffnungsspiel am Freitagmorgen standen sich der FC Bundestag (D) und der FC Nationalrat (CH) gegenüber. Es war wohl das mitreissendste Match des Vier-Länder-Turniers. Schüsse wurden gehalten, man bremste sich gegenseitig aus – die Spieler schenkten sich nichts. Zum Beginn der zweiten Halbzeit kam es auf dem Platz gar zu Handgreiflichkeiten: Der Tessiner Ex-Nationalrat Marco Romano wurde übel gefoult und ging danach auf seinen deutschen Widersacher los, wofür er eine rote Karte kassierte. «Beim Fussball gehören Emotionen dazu, da will man gewinnen», sagte Jürg Grossen nach dem doch recht fordernden Match. Zumindest in dieser Begegnung gewann allerdings erst einmal niemand.
Prominenter deutscher Trainer
Bundesrat Beat Jans durfte beim FC Nationalrat seine Premiere als erster Bundesrat im Team feiern. Gecoacht wurden die Schweizer von Roger Hegi – die Mannschaft des deutschen Bundestags von Felix Magath. Der wurde als aktiver Spieler immerhin Europameister, Vizeweltmeister und dreimal deutscher Meister und gewann zudem zwei Europapokale. Nur: All diese Lorbeeren nutzten letztlich nichts. Die Schweizer Equipe spielte stark auf und schaffte nach 60 Minuten Spielzeit ein Unentschieden mit 1:1 – trotz des fehlenden Marco Romano.
Treffen mit einem bekannten Spieler
Im folgenden Spiel gegen Finnland gab es für die Schweizer eine 4:1-Niederlage. Am Samstagmorgen dann konnte der FC Nationalrat nach einem Führungstreffer der Österreicher noch zum 1:1 ausgleichen. «Es war super», so Jürg Grossens Fazit zum Turnier. «Wir haben bei schönstem Wetter unser Land, Bern und das Bundeshaus präsentiert.» Die Gäste seien vom Eröffnungsabend im Wankdorf-Stadion mit Stéphane Chapuisat begeistert gewesen. «Die Deutschen warren total happy, weil viele von ihnen Fan sind.» Stéphane Chapuisat wurde als aktiver Spieler deutscher Meister, mit Borussia Dortmund gewann er die Champions League.
Finnland 9 Punkte – Schweiz 2 Punkte
Bei der späteren Preisverleihung auf dem Gurten durfte Finnland schliesslich den Wanderpokal mit nach Hause nehmen. Die Schweizer kamen auf den vierten Rang. Trostpflaster: Bislang haben sie das Turnier schon zehnmal gewonnen.
Für den Schweizer Captain Lars Guggisberg hat das gemeinsame Sporterlebnis einen ungewohnten Effekt: «Es ist der einzige Anlass, bei dem alle Politiker in die gleiche Richtung laufen», scherzte der SVP-Politiker. «Gemeinsam Fussball zu spielen, erleichtert uns die Arbeit im politischen Alltag.» Jürg Grossen freute sich auf das Bier nach dem Match, das man gemeinsam trinken konnte. Und liess wissen: «Das Positive ist: Man kann sich austauschen in einer Atmosphäre, wie man sie sonst nicht hat.»
Turniersieger wurde Finnland, Österreich wurde Zweiter, Deutschland Dritter und die Schweiz diesmal Vierter. Weitere Bilder von den «Länderspielen» finden Sie hier: Zur Galerie